WARUM TRUMP-ZÖLLE EBENSO DIE USA BELASTEN

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Trump und die Zölle- ein Thema, welches auch in unserem Wirtschaftsjournal die letzten Wochen des Öfteren aufgegriffen wurde. Nachdem die Märkte gestern über den designierten neuen Finanzminister Bessent jubelten, hat Donald Trump während der Nacht Zollankündigungen gemacht- Die Wallstreet reagierte sehr gemischt.

Trumps Zolläußerungen

Trump kündigte an, dass die chinesischen Waren mit weiteren 10% auf die ohnehin schon 60% bestehenden Handelszölle belastet werden. Kanada und Mexico sollen neuerdings mit 25% Handelszöllen geschmückt werden. Kanada, Mexico und China sind die drei größten Handelspartner der USA. Alle exportieren mehr nach China, als sie importieren. Dabei weist Kanada eine Quote von 0,86, Mexico eine Quote von 0,72 und China eine von 0,3 auf. Somit ist vor allem China auf der Exportseite stark betroffen. Diese Zölle sollen mit der Vereidigung am 20. Januar 2025 in Kraft treten- es solle jedoch nur der Anfang sein.

Wie die Märkte reagierten

Nachdem es schon gestern eine positive Reaktion auf die Nominierung von Bessent gab, war es nicht eindeutig, wie die Märkte nach den Zollankündigungen reagieren werden. Insgesamt liegen die drei gr0ßen amerikanischen Indizes leicht im Plus. Die Volatilität nimmt rapide ab. Der Dax gibt knapp 100 Punkte ab und notiert leicht über den 19.300 Punkten. Die Handelszollankündigungen haben natürlich auch die europäischen Werte zusätzlich unter Druck gesetzt.

Gold und DOllar stabiler

Nachdem gestern zunehmend die Rohstoffe sowie der USD unter die Räder gekommen sind, erholten sich heute sowohl Gold, als auch der Dollar-Index (+0,21%) und die Anleiherenditen etwas. Grund dafür sind die anfachenden Inflationssorgen, welche sich jedoch noch ziemlich im Zaum halten.

„Zölle erzeugen keine Inflation“

Diese irrsinnige These stellte nicht nur Donald Trump auf, sondern eben auch Bessent. Auch wenn die Märkte jubelten, da Bessent etwas bescheidener auf die Härte der Zollpläne schaut und den Haushalt mehr im Auge behält als es Trump vorhat, stellte er eine schwer nachzuvollziehende Argumentation auf.

Bessent meinte, die Zölle würden nicht inflationär wirken, da die Konsumenten im Falle des Preisanstiegs eines bestimmten Produkts einfach etwas anderes kaufen würden. Das einzige, was Inflation erzeuge, sei eine Erhöhung der Geldmenge oder erhöhte Staatsausgaben.

Der vorliegende Chart widerlegt jedoch genau das. Denn während des letzten Handelskrieges sind die Konsumentenpreise der betroffenen Güter angestiegen. Auch wenn die These, dass die restlichen Güter nicht mit gestiegen sind, stimmt, bedeutet es nicht, dass die zollbelasteten Güter keinerlei Inflationäre Effekte haben. Denn legt man die Erhöhung der Geldmenge zugrunde, dann blieb der Trend der nicht-verzollten Güter nach wie vor bestehen. Die Preise entwickelten sich als normal weiter, während neun Kategorien exponentiell anstiegen- das ist definitiv inflationär.

Das liegt an dem einfachen Grund, dass keines der Unternehmen auf die Gewinnmarge verzichten möchte und die Zölle einfach mit den Verkaufspreis einberechnet- ein simples betriebswirtschaftliches Unterfangen.

Exportunternehmen unter Druck

Quelle: @lisaabramowicz / X

Der steigende Dollar macht schon jetzt amerikanischen Exportunternehmen mächtig Druck. Denn der Einkaufsmanagerindex verzeichnet auf der Export-Order-Seite einen Einbruch, welcher mit einer Ausnahme im Jahr 2023, auf ein neues Tief seit Corona fällt. Dadurch, dass man für den steigenden Dollar immer weniger bekommt, schwinden zunehmend die Export-Aufträge. Geringere Margen könnten vor allem in Zukunft auf genau diese Unternehmen Druck ausüben.

Die heute veröffentlichten Wirtschaftsdaten legen, wie in unserem unten verlinkten Beitrag beschrieben, ebenso ein Augenmerk auf die Konsumschwäche, welche sich momentan anbahnen zu scheint.

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