Putin und Xi festigen Allianz: SOZ-Gipfel als Signal gegen den Westen

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Russlands Präsident Wladimir Putin ist bereits am Wochenende zu einem mehrtägigen Staatsbesuch nach China gereist, wo er am Gipfel der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) teilnimmt. In der Hafenstadt Tianjin will er gemeinsam mit Chinas Staatschef Xi Jinping sowie weiteren Partnern wie dem Iran und zentralasiatischen Staaten die politischen und wirtschaftlichen Beziehungen festigen. Ziel ist es, den Einfluss der SOZ als Gegenmodell zu westlich dominierten Bündnissen zu stärken. Putin sprach im Vorfeld von der Chance, die Organisation widerstandsfähiger gegen globale Krisen zu machen und eine multipolare Weltordnung zu fördern.

Quelle: @reuters / X

Modi im Fokus

Eine besondere Rolle kommt Indien zu: Premierminister Narendra Modi hat angekündigt, bei seinem Treffen mit Putin auch die Lage im Ukraine-Krieg anzusprechen. Zuvor hatte er mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj telefoniert, um Möglichkeiten für Friedensgespräche zu sondieren. Indien tritt weiterhin als möglicher Vermittler auf, ohne den russischen Angriffskrieg klar zu verurteilen.

Quelle: @business / X

Dieses Treffen findet nach einem angeblichen Telefonat zwischen Modi und Trump statt, in dem der US-Präsident den indischen Premierminister gebeten hat, ihn für den Friedensnobelpreis vorzuschlagen, so die New York Times. Hintergrund ist Trumps Auffassung, den Konflikt zwischen Indien und Pakistan entschärft zu haben, was Modi jedoch entschieden zurückwies. Daraufhin erhob die USA 50-prozentige Zölle auf indische Importe.

Auch auf der Agenda: Ukraine

In Bezug auf den Ukraine-Konflikt betont China offiziell Neutralität, wird jedoch von Kiew beschuldigt, Moskau indirekt zu unterstützen. Präsident Selenskyj fordert konkrete Initiativen für einen Waffenstillstand, während Russland nur über einen dauerhaften Frieden ohne Vorbedingungen sprechen will.

Höhepunkt von Putins Reise wird am Mittwoch eine große Militärparade in Peking sein. Sie erinnert an den 80. Jahrestag der japanischen Kapitulation im Zweiten Weltkrieg. Neben Putin haben zahlreiche internationale Gäste zugesagt, darunter Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un und Myanmars Junta-Chef Min Aung Hlaing.

Trump treibt Staaten in die Arme Chinas

Insgesamt dürfte es nicht etwa darauf ankommen, welche Inhalte auf dem Gipfel besprochen und durchdringen werden, sondern viel mehr die Beobachtung, dass sich die großen aufstrebenden Wirtschaftsmächte vereinen und sich auf Seiten Chinas positionieren. Trump vereint die östliche Axe- genau die Regionen, die er eigentlich unter Kontrolle bringen wollte- in einer zunehmenden Geschwindigkeit. Denn eine Interesse verbindet die ganze restliche und besonders die auf dem Gipfel in China vertretene Welt- sich von der wirtschaftlichen und politischen Abhängigkeit der USA zu lösen. Ohne hiermit das Ende der Vormachtstellung der USA zu prophezeien, nimmt der Drang hinzu einer multipolaren Weltordnung immer weiter zu.

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Bild von Gaston Laborde auf Pixabay

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