WOCHENRÜCKBLICK: DEEPSEEK UND BERICHTSSAISON TREIBEN DIE MÄRKTE

wochenrückblick

Wochenrückblick: Nach einem gelungenen Jahresstart in den USA sowie an der deutschen und europäischen Börse kam es vergangene Woche zu einem erstmaligen Rückschlag. Obwohl die großen Tech-Konzerne Apple, Microsoft, Meta sowie das Musk-Unternehmen Tesla ihre im Gesamten positiven Geschäftszahlen für das Q4´24 offengelegt haben, machte ein Ereignis ausgehend von China Probleme…

Wochenrückblick – USA

In der vergangenen Woche unterbrach der S&P 500 seine zweiwöchige Gewinnserie und schloss mit einem Minus von 1 %, belastet durch Chinas Vorstoß in der künstlichen Intelligenz sowie zahlreiche Unternehmensberichte und Diskussionen über Zölle. Während der Dow Jones um 0,3 % zulegte, verlor der Nasdaq Composite 1,6 %. Der S&P 500 verzeichnete trotz einer kurzzeitigen Erholung über die Woche hinweg ein Minus von 1,3 % gegenüber seinem Rekordhoch. Gleichzeitig sank die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen auf etwa 4,55 %.

DeepSeek

Besonders hart traf es den Technologiesektor, der um 4,6 % einbrach. Nvidia und andere KI-bezogene Aktien stürzten ab, nachdem das chinesische Startup DeepSeek ein Rabattmodell einführte. Demnach befinden wir uns nun über der kritischen Grenze von 118 USD.

Intel fiel trotz über den Erwartungen liegender Quartalsergebnisse, da weiterhin Herausforderungen bestehen und Investoren auf einen neuen CEO warten. Der Halbleiter-Index verlor über die Woche 6 %. Microsoft verzeichnete ebenfalls Verluste nach einer enttäuschenden Prognose für das Cloud-Wachstum.

US-Märkte

Im Energiesektor ging es ebenfalls bergab: Chevron verlor aufgrund schwacher Raffinerieergebnisse im vierten Quartal, während Exxon Mobil zwar die Gewinnerwartungen übertraf, aber dennoch nachgab, da die Ölpreise sanken. Die Versorgungsunternehmen verloren 2,1 %, insbesondere Constellation Energy und Vistra, die jeweils 14 % bzw. 12 % einbüßten.

Der Industriesektor rutschte um 1,9 % ab, mit einem besonders starken Rückgang von UPS (-14 %), nachdem bekannt wurde, dass das Unternehmen Millionen von Amazon-Lieferungen streichen wird. Der Immobiliensektor gab um 0,3 % nach, insbesondere Data-Center-Aktien wie Digital Realty und Iron Mountain, die durch die DeepSeek-Entwicklungen Verluste von rund 9 % verzeichneten.

Auf der positiven Seite konnte der Konsumsektor um 0,8 % zulegen, wobei Tesla nach Ankündigungen zu günstigeren Elektroautos und einem autonomen Ride-Hailing-Service anstieg. Starbucks verbuchte ebenfalls Gewinne, da das Unternehmen bessere als erwartete Quartalsergebnisse vorlegte. Die Basiskonsumgüter stiegen um 1,9 %, obwohl Walgreens nach der Aussetzung der Dividende im Zuge von Umstrukturierungsmaßnahmen einbrach.

Die Kommunikationsdienste waren mit einem Anstieg von 2,7 % der stärkste Sektor der Woche. Meta (Facebook-Mutterkonzern) legte 6 % zu, nachdem das Unternehmen starke Quartalsergebnisse und hohe Investitionen in KI meldete.

Seit Jahresbeginn verzeichnen Kommunikationsdienste mit +9,0 % die beste Entwicklung, gefolgt von Gesundheitswesen (+6,6 %), Finanzwerten (+6,4 %) und Werkstoffen (+5,5 %). Der S&P 500 liegt insgesamt 2,7 % im Plus, während der Technologiesektor mit -2,9 % als einziger Bereich im Minus notiert.

Wochenrückblick – Europa

Beim DAX kam es letzte Woche zu einem Rekordstand nach dem nächsten. Ein Wochenplus von +1,25% ließ den deutschen Leitindex bei 21.732,05 Euro notieren. Der Januar endete insgesamt mit einem beeindruckenden Plus von +9,2%.

Seit Jahresbeginn liegt der MDAX mit +4,5 % im Plus. Laut Experten wie Jack Janasiewicz von Natixis IM Solutions wird die Entwicklung effizienterer Künstlicher Intelligenz den Boom eher beschleunigen als abbremsen, da niedrigere Kosten zu höheren Margen und mehr Investitionen führen könnten. Gleichzeitig warnen Analysten wie Robert Halver von der Baader Bank vor möglichen Kurskorrekturen aufgrund wirtschaftlicher Unsicherheiten und geopolitischer Entwicklungen.

Bei den Einzelwerten setzte Siemens Energy seine Erholung fort und stieg um 2 %, nachdem die Aktie 2024 bereits eine Vervierfachung erlebt hatte. Die Commerzbank legte um 1,7 % zu, nachdem sie starke Jahresergebnisse, eine Dividendenerhöhung und ein weiteres Aktienrückkaufprogramm bekannt gegeben hatte. Im SDAX sorgte Atoss Software mit soliden Profitabilitätszahlen für Kursgewinne von knapp 1 %, während Sixt nach einer Aktienplatzierung um 3,4 % nachgab.

Auch die europäischen Börsen entwickelten sich stabil. Der EuroStoxx 50 stieg am Freitag um +0,09 % auf 5.286,68 Punkte. Der Euro fiel leicht und wurde von der EZB mit einem Referenzkurs von 1,0393 US-Dollar festgesetzt.

Am Freitag stieg der Euro kurze Zeit an, da ein Reutersbericht aussagte, Zölle könnten erst Anfang März in Kraft treten. Diese wurden kurz danach jedoch vom Weißen Haus dementiert, woraufhin der Dollar wieder zulegte. Trump kündigte nach den 25%-Zöllen auf kanadische und mexikanische sowie den 10%-Zöllen auf chinesische Importe an, auch Europa werde bald betroffen sein.

Quelle: @malteseherald / X

Marktrückblick – Gold

Der große Gewinner in der vergangenen Woche war sicherlich Gold. Der Goldpreis hat am Freitag erstmals die Marke von 2.800 US-Dollar pro Feinunze überschritten und stand am nach Handelsschluss bei 2.798 USD.

Ein wesentlicher Treiber dieser Entwicklung sind die Zollpläne der neuen US-Regierung, insbesondere die Einführung eines 25-Prozent-Zolls auf Importe aus Kanada und Mexiko ab dem 1. Februar.

Laut Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank zeigt sich diese Unsicherheit auch an der New York Commodities Exchange (COMEX), wo Terminkontrakte für Gold deutlich über dem aktuellen Londoner Spotpreis gehandelt werden. Dies deutet darauf hin, dass Investoren Gold als sicheren Hafen gegen wirtschaftliche Unsicherheiten nutzen.

Quelle: @DonMiami3 / X

In eigener Sache: Zur Analyse sowie Informationsbeschaffung nutzen wir die Software InvestingPro unseres Partners
investing.com. Mit dem Partnerlink https://www.investing-referral.com/aff90/ sparen Sie immer den maximalen Rabatt.

Wenn Sie nichts wichtiges rund um die Märkte, Wirtschaft und Politik verpassen wollen, folgen Sie uns auf Home – EconomyGlobal.