Bevor wir uns dem Wochenausblick für die KW 17 widmen, wünscht Ihnen das gesamte Economy Global-Team ein frohes Osterfest und eine erholsame Zeit mit Ihren Liebsten. Auch wenn der Ostermontag für die nächste Woche nur vier Handelstage bedeutet, stehen einige politische und wirtschaftsrelevante Ereignisse an, welche unmittelbaren Einfluss auf die Märkte haben werden.

Quelle: investing.com
Handelskrieg unter Trump: Unsicherheit als neue Normalität
Die globale Wirtschaftslage ist durch den von US-Präsident Donald Trump initiierten Handelskonflikt erheblich belastet. Viele Unternehmen weltweit sehen sich mit massiven Unsicherheiten konfrontiert – insbesondere im Hinblick auf ihre Planbarkeit. Trump verfolgt eine aggressive Verhandlungstaktik, bei der wirtschaftliche und sicherheitspolitische Aspekte bewusst miteinander verknüpft werden. Aktuell richtet sich der Fokus auf Japan, wo ein umfassender Deal angestrebt wird – nicht zuletzt unter Einbeziehung militärischer Aspekte. Zuletzt gingen die japanischen Verhandlungsführer jedoch ohne Deal zurück nach Asien.

Auch die Europäische Union beobachtet die Gespräche aufmerksam, da ihre Ausgangslage mit der Japans vergleichbar ist. Ein Besuch der italienischen Ministerpräsidentin in Washington könnte dabei auch zur Vertretung europäischer Interessen beigetragen haben.
China unter Druck – Zölle, Drohungen und Ressourcenknappheit
Im Zentrum von Trumps Strategie steht China. Mit Sonderzöllen in Höhe von 145 % soll Peking wirtschaftlich unter Druck gesetzt werden. Trump spekuliert dabei auf Chinas hohe Exportabhängigkeit von den USA. Gleichzeitig fordert er von anderen Handelspartnern, ihre wirtschaftlichen Beziehungen mit China zu reduzieren – ein Thema, das bei künftigen Verhandlungen wohl immer wieder aufkommen wird. Zudem hat China mit einem Einfuhrstopp für Seltene Erden reagiert, was die Eskalation weiter verschärft. Zwar wurden für einige Elektronikprodukte Ausnahmen von den Strafzöllen gewährt, um die Auswirkungen abzufedern, doch insgesamt bleibt die Lage angespannt.
Finanzmärkte im Zeichen der Unsicherheit
Die US-Märkte reagieren zunehmend nervös. Zwar konnten europäische Aktienindizes zulegen, doch die US-Börsen verzeichnen deutliche Verluste. Auch der US-Dollar hat deutlich nachgegeben – entgegen der Lehrbuchmeinung, wonach Strafzölle eigentlich zu einer Aufwertung führen müssten. Besonders stark zeigte sich auf Devisenseite der Schweizer Franken als sicherer Hafen.

Die gleichzeitige Schwäche des Dollars und der US-Staatsanleihen deutet auf ein wachsendes Vertrauensproblem hin. Fed-Chef Jerome Powell sieht derzeit keinen unmittelbaren Handlungsbedarf für geldpolitische Interventionen, auch wenn die Inflation weiterhin ein Problem darstellt.
Europa im Spannungsfeld: Deutsche Konjunktur leidet
In Deutschland zeigt sich der Zollschock besonders deutlich: Der ifo-Geschäftsklimaindex dürfte am kommenden Donnerstag weiter einbrechen. Erste Signale gab es bereits über den ZEW-Indikator, dessen Konjunkturerwartungen im April stark ins Minus drehten. Nach einer kurzen Phase der Erholung herrscht nun wieder Pessimismus – vor allem wegen der US-Zölle auf europäische Produkte, insbesondere Autos und Stahl. Auch wenn Trump eine 90-tägige „Zollpause“ ausgerufen hat, bleiben die Risiken hoch. Sollte es in dieser Frist keine Einigung zwischen EU und USA geben, droht eine weitere Eskalation.
Aktienmärkte: Zwischen Hoffnung und Realität
Trotz der sogenannten „Zollpause“ zeigt sich keine klare Trendwende an den Aktienmärkten. Besonders US-Aktien stehen weiter unter Druck, während europäische Titel vergleichsweise stabil bleiben. Der S&P 500 ist wie von uns erwartet bei 4.900 USD an der Unterkante des langfristigen Trendkanals abgeprallt und findet geringe Unterstützung an der Kanalmitte von 5.200 USD. Ein weiterer Angriff der unteren Kanalkante könnte mechanischen Verkaufsdruck auslösen.

Der Grund für die Schwäche ist vielseitig, jedoch derzeit neben Trumps unsicherer Politik auf Folgendes zurückzuführen: Die Fed gibt keine Signale für eine Lockerung – im Gegenteil. Die Berichtssaison hat begonnen, und obwohl viele Unternehmen besser als erwartet abschneiden, steht die Unsicherheit über die künftige Gewinnentwicklung klar im Vordergrund. Die Belastung durch Zölle und der Mangel an Planungssicherheit schlagen sich zunehmend in negativen Gewinnrevisionen nieder.

Quelle: @Barchart / X
Wichtigsten Q1- Earnings
Im Zuge dessen ist zu erwähnen, dass natürlich die Berichtssaison gestartet hat und auch nächste Woche wichtige Unternehmen ihre Bücher für das erste Quartal 2025 offenlegen. Dabei werden besonders die Geschäftsaussichten von Bedeutung sein.

Quelle: Earnings Whispers / X
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