Gestern kam es zu so viel mehr als einfach nur der Quartalsberichtveröffentlichung von Berkshire Hathaway- und damit ist nicht etwa das Annual Shareholder Meeting gemeint. Warren Buffett gab nämlich gestern bekannt, mit 94 Jahren die Leitung von Berkshire Hathaway abzugeben. Sein Nachfolger ist Greg Abel, dem er nicht nur die operative Verantwortung überträgt, sondern auch die Unternehmenskultur. In seinem letzten Brief an die Aktionäre, welcher Ende Februar veröffentlicht wurde, teilt Buffett nochmals zentrale Prinzipien und Einsichten, die seine jahrzehntelange Erfolgsgeschichte geprägt haben.
Buffetts Weisheiten
- Ein zentrales Thema war in diesem: Fehler offen zu benennen. Buffett erwähnt in den letzten fünf Jahren 16-mal eigene Irrtümer – für ihn ein Zeichen gesunder Unternehmenskultur. Firmen, deren Vorstände keine Fehler eingestehen, seien ein Warnsignal. Ehrlichkeit gegenüber den Aktionären sei essenziell, sonst beginne man, sich selbst etwas vorzumachen.
- Besonders betont er die Transformation bei GEICO. Die Versicherung, einst ein Vorzeigeunternehmen von Berkshire, war ins Hintertreffen geraten. Unter der Führung von Todd Combs wurde sie restrukturiert und effizienter gemacht – mit hervorragenden Ergebnissen 2024, aber laut Buffett ist der Wandel noch nicht abgeschlossen.
- Ein bemerkenswerter Rekord: Berkshire zahlte 2024 ganze 26,8 Milliarden Dollar an Steuern – das größte Steueraufkommen eines US-Unternehmens in einem Jahr. Buffett sieht das nicht als Grund zur Selbstbeweihräucherung, sondern als Aufruf an die Politik, das Geld klug zu verwenden.
- Er erhöhte auch die Beteiligung an Berkshire Hathaway Energy auf 100 Prozent – ein stilles, aber klares Bekenntnis zu langfristigen Investitionen in Infrastruktur.
- Eine weitere Lektion liefert die Geschichte von Pete Liegl, dem Gründer von Forest River. Mit einem bescheidenen Gehalt und leistungsabhängigem Bonus erwies er sich als einer der besten Unternehmer im Berkshire-Portfolio – ein Beispiel dafür, dass Einsatz und Ausrichtung wichtiger sind als formale Qualifikationen.
- Buffett hebt auch hervor, wie wichtig es war, nicht zu verkaufen. Statt Dividenden zu zahlen, wurden Gewinne immer wieder reinvestiert – eine Strategie, die langfristig große Wirkung entfaltet hat.

Quelle: @KobeissiLetter / X
Seine Investmentphilosophie bleibt klar: Der Großteil des Kapitals wird weiterhin in Aktien angelegt, vor allem in amerikanische Unternehmen. Er hortet kein Geld, sondern wartet geduldig auf gute Gelegenheiten – und schlägt dann gezielt zu.
Berkshire selbst sieht er als ein Unternehmen mit zwei Säulen: einerseits 189 vollständig kontrollierte Betriebe, andererseits Beteiligungen an börsennotierten Konzernen wie Apple oder Coca-Cola. Es geht nicht um Ideologie, sondern darum, Kapital dort einzusetzen, wo es den größten Nutzen bringt – ganz im Sinne seiner Anleger und seiner Familie.
Li Lu, Gründer und Vorsitzende des Himalaya-Vermögensmanagements, benannte 3 elementare und alles verändernde Weisheiten:

Quelle: @F_Compounders / X
Und falls Sie von dem größten Investor unserer Zeit, einem Menschen voller Humanität, Lebensfreude und Courage nicht genug bekommen können. Hier finden Sie noch 21 zusätzliche Zitate von Warren E. Buffett.

Quelle: @CompoundingW / X
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Beitragsbild: Symbolische KI-Illustration, generiert mit Unterstützung von OpenAI


