WARUM DIE US-MÄRKTE VOR EINER KORREKTUR STEHEN

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Nachdem viele Analystenhäuser und Banken einheitlich in der laufenden Woche bekannt gegeben haben, auch 2025 mit steigenden Aktienkursen an den US-Märkten zu rechnen, sollten sich Anleger jedoch mit den aktuellen Tatsachen beschäftigen. Wir, von EconomyGlobal, haben demnach eine Hand voll wichtiger Indikatoren rausgesucht, welche eine kleinen Einblick in das aktuelle Bewertungsniveau der Märkte verschafft.

Shiller P/E, Gold und Wirtschaftsdaten

Der unten dargestellte Chart von i3 invest zeigt, auf welchem Niveau sich die Cape Ratio, die Credit Spreads und die kleinen spekulativen Positionen auf den S&P500 befinden. Diese drei Indikatoren vereint bilden ein Niveau ab, welches ganze zwei Male zuvor zu einem massiven Draw-Down führte. Vor allem das Shiller P/E, welches als zyklisch angepasstes KGV fungiert, zeigt eine Bewertung der Kurse, welche um ein Vielfaches höher ist als die tatsächlichen Erträge der Unternehmen. Die hohen Credit-Spreads dienen ebenfalls als Indikator für zunehmendes Risiko, da nun die Risikorendite zu sicheren Anlagen zunimmt. Das passiert in Zeiten der Unsicherheit.

Ebenfalls interessant ist die Korrelation mit Gold. Denn ähnlich wie beim Bitcoin besteht hier ebenfalls ein Zusammenhang der verschiedenen Bewertungsniveaus. Wenn das RSI, der Relative Strength Index, nun zeitgleich mit der 3-Jahres-Gold-Korrelation ein Niveau von über 0,8 bzw. über 70 erreicht, kam es IMMER zu einer Abwärtsbewegung.

Auch im Hinblick auf die Wirtschaftsdaten ist die Bewertung des SPX irrational. Es wird zwar immer wieder bekundet, dass die Arbeitsmarktdaten in Ordnung seien, jedoch wird im Hinblick auf die Börse immer wieder eine gewisse Relation vergessen. Die JOLTS bewegen sich derzeit in einem Abwärtstrend, während seit 2022 der SPX nur noch einen Weg kennt- nach oben.

Noch viel unlogischer ist es, wenn man den Spread zwischen dem DowJones und dem ISM Purchasing Mangers Index sieht. Der ISM-Index dient nämlich als Frühindikator für wirtschaftliche Aktivitäten. Während dieser abnimmt oder seit 2021 weitestgehend konstant bleibt, steigt der DowJones, welcher bekannterweise wie jedes Asset an der Börse die Zukunft handelt.

euphorie bei Privatanlegern

Interessant ist immer wieder wie sich nicht-institutionelle Anleger verhalten. Denn während Vermögensverwalter riesige Kapitalströme managen, geht es bei Privatanlegern meist um ihr gesamtes eigenes Vermögen. Grundsätzlich ist das Investieren von Privatanlegern positiv, in Amerika auch deutlich stärker verbreitet als beispielsweise in Deutschland- siehe Rentensystem. Nichts desto trotz wird es sehr gefährlich, wenn wir einen Fall wie diesen haben.

Denn die Investitionsquote ist nahe hundert Prozent, wie viele Quellen berichten. Wenn nun jeder sein Geld im Aktienmarkt hat, kann es natürlich zu einem allgemeinen Vermögenszuwachs kommen, jedoch auch ganz schnell zu breit gestreuten Totalverlusten, welche ganze Existenzen aufs Spiel setzen. Hohe Kreditkartenschulden und andere von uns schon mehrfach angesprochene Konsumschwäche-Signale sind dabei nicht zu vergessen. Es geht um sehr viel.

Nun haben laut dem Consumer Conference Board mehr als 56% der Konsumenten bekundet, dass die Aktien am Ende des Jahres höher stehen werden als jetzt. Diese Euphorie hat man noch nie zuvor gesehen. Was ist aber, wenn es mal kracht?

Put/Call Ratio und Insider-Selling

Die CBOE equity put/call ratio erreicht wieder einmal ein euphorisches Extrem von 0,480. Das bedeutet, dass die spekulativen Long-Positionen immer weiter zunehmen. Die Absicherung und künstliche Aufblähung durch die Market-Maker, welche praktisch gezwungen sind, mitzugehen, ist in euphorischen Zeiten immer ein größer werdendes Risiko.

Zum Abschluss veröffentlichte die Financial Times einen Chart, welcher aufzeigt, dass die Insider in einer Geschwindigkeit verkaufen, welche es zeit zwei Jahrzehnten nicht mehr gab. Insider sind bekanntlich immer vorzeitig informiert und haben Einblicke, welche der breite Markt nicht hat. Es wird spannend, wenn die institutionellen Anleger nachlegen.

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Es sind nur eine Hand voll Indikatoren, welche die unglaublich hohe Bewertung des amerikanischen Aktienmarktes darstellen. Natürlich gilt immer der Grundsatz: „Die Börse weiß immer mehr als der Einzelne“, aber es sollte jedem Anleger bekannt sein, wie überhitzt der Markt zur Zeit ist. Persönlich finden wir jegliche Analystenziele für 2025 sehr optimistisch getroffen, was jedoch zeigt, dass die Bewertung nicht zwangsläufig Einfluss auf die Kurse und so auf das Entscheidende, die Renditen, haben muss. Wir raten, das eigene Depot im Auge zu behalten und vor allem jetzt vorsichtig mit spekulativen Hebelprodukten oder Futures umzugehen.

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