US-ARBEITSMARKT ÜBERRASCHT MIT ROBUSTEM STELLENZUWACHS IM APRIL- ZÖLLE BISHER NOCH OHNE WIRKUNG

Heute waren die Augen der Anleger neben neuen Quartalsberichten besonders auf den amerikanischen Arbeitsmarkt gerichtet. Dieser überraschte auf voller Linie: Es wurden 177.000 neue Stellen geschaffen – deutlich mehr als die von Analysten erwarteten 138.000 und sogar mehr als jede einzelne Schätzung am oberen Ende der Prognosespanne. Zwar blieb das Ergebnis unter dem Vormonatswert von 228.000, doch zeigt es, dass mögliche negative Auswirkungen durch neue Zölle bislang noch keinen messbaren Einfluss hatten.

Quelle: @zerohedge / X

Bemerkenswert ist allerdings, dass die Zahlen für März nachträglich deutlich nach unten korrigiert wurden: Dieser sank von ursprünglich 228.000 auf 185.000. Dementsprechend wurden alleinig aufgrund des Märzes 43.000 Stellen weniger geschaffen, als es die primären Daten zeigen.

In den Sektoren zeigte sich besonders im Gesundheitswesen (+51.000 Stellen) und im Transport- und Lagerbereich (+29.000) ein deutlicher Zuwachs. Beschäftigung in Finanzdienstleistungen nahm ebenfalls weiter zu (+14.000).

Quelle: bls.gov

Ein weiteres interessantes Detail: Die Zahl der Vollzeitbeschäftigten stieg deutlich um 305.000, während auch Teilzeitjobs (+56.000) zunahmen. Gleichzeitig ging die Zahl der Menschen mit mehreren Jobs zurück – ein mögliches Zeichen für eine Stabilisierung des Arbeitsmarktes.

Besonders auffällig war der Anstieg bei US-Staatsangehörigen: Über eine Million neue Jobs entfielen auf inländische Arbeitskräfte, während rund 410.000 ausländische Arbeitskräfte den Arbeitsmarkt verließen. Damit scheint sich die zuletzt stark diskutierte Kluft zwischen einheimischer und ausländischer Beschäftigung wieder zu schließen.

Quelle: @zerohedge / X

Arbeitslosenquote und Lohnwachstum

Neben den Non-Farm Payrolls wurde unter anderem auch die Arbeitslosenquote veröffentlicht, welche bei 4,2 % verharrte und damit den Erwartungen entsprach. Die Zahl der Erwerbstätigen stieg um 436.000 auf 163,94 Millionen, während die Zahl der Arbeitslosen leicht auf 7,17 Millionen zunahm. Die Beteiligungsquote verbesserte sich leicht von 62,5 % auf 62,6 %.

Beim Lohnwachstum zeigte sich eine leichte Abkühlung: Die durchschnittlichen Stundenlöhne stiegen im Monatsvergleich nur um +0,2 %, weniger als die erwarteten +0,3 %. Auch im Jahresvergleich blieb das Lohnplus mit +3,8 % unter den Prognosen. Der Lohndruck, welcher laut Umfragen sowie ISM-Daten zu vermuten war, wird in den vorliegenden Daten erstmal nicht bestätigt.

Fed Fund Futures und die Märkte

Insgesamt ist also zu sagen, dass sich der Arbeitsmarkt auch weiterhin stabil zeigt und die Zolleffekte bisher keine spürbar negativen Auswirkungen auf die US-Wirtschaft haben. Die Fed-Fund Futures preisen nun zwar immer noch vier Zinssenkungen ein- der Markt erkennt die heutigen Arbeitsmarktdaten jedoch als Grund für die Fed an, den Leitzins mit gutem Gewissen bei 425-450 Basispunkten zu belassen.

Der Dollar reagierte im ersten Moment positiv auf die robusten Daten sowie die gesunkenen Zinssenkungserwartungen, geriet dann jedoch ziemlich schnell unter Druck.

Der S&P 500- Futures griff die Wirtschaftsdaten ebenfalls positiv auf, da sich die Gefahr einer Rezession zumindest in den tagesaktuellen, harten Daten nicht widerspiegeln lässt.

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Bild von AS Photograpy auf Pixabay

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