Trump gegen Judikative, Trump gegen China – Chaos regiert den Handel

Auch gegen Wochenende findet der Trouble rund um die Handelspolitik von US-Präsident Donald Trump kein Ende. Nachdem erst gestern ein US-Gericht die von Präsident Trump eingeführten Zölle zunächst für unzulässig erklärt hatte, wurden sie im Rahmen eines laufenden Berufungsverfahrens nun vorübergehend wieder in Kraft gesetzt. Die Börsen gaben daraufhin ihre frühen Gewinne wieder ab.

Quelle: @seanspicer / X

Die US-Regierung bereitet sich nichts desto trotz offenbar auf ein Scheitern des Berufungsverfahrens vor: Laut Wall Street Journal erwägen Trumps Berater ein Übergangsregime, das Zölle von bis zu 15 % für maximal 100 Tage erlauben würde. Ziel ist es, einen rechtlichen Puffer zu schaffen, falls die Gerichte endgültig gegen die aktuellen Zölle entscheiden. Insgesamt ist zu sagen, dass die rechtliche Entscheidungsfindung rund um die Zölle definieren wird, wie weit die Machtbefugnis der amerikanischen Exekutive reicht. Das Ausmaß dieses Verfahrens ist deutlich weitreichender als es auf den ersten Blick vermuten lässt.

Quelle: WSJ

Die Regierung betonte, Präsident Trump verfüge über weitere rechtliche Instrumente, um Zölle unabhängig von Gerichtsurteilen durchzusetzen. Handelsgespräche, insbesondere mit China und der EU, sollen laut Finanzministerin Bessent trotzdem fortgeführt werden. Bessent sprach auch von „starken Fortschritten“ und betonte, es seien mehrere große Handelsdeals kurz vor dem Abschluss.

Im Laufe des Tages meldete sich Trump auf Truth Social zu Wort und betonte, dass China die Vereinbarung mit den USA „völlig verletzt“ habe- weshalb er nun nicht mehr der „Mr. Nice Guy“ sein werde.

Die US-Indizes gaben nach der Meldung nach- die Volatilität stieg erneut an.

Quelle: @KobeissiLetter / X

Die Renditen US-amerikanischer Staatsanleihen bewegen sich kaum. Die 30-Jährige Staatsanleiherendite ist nun wieder knapp unter 5 Prozent- eine nachhaltige und dynamische Erholung bleibt aus.

Quelle: TradingView

GEldpolitik im Fokus

In geldpolitischer Hinsicht kam es zu einem Treffen zwischen Trump und Powell, welches relativ neutral verlief. Powell betonte, dass zukünftige Entscheidungen der Fed ausschließlich auf Basis wirtschaftlicher Daten und unabhängig von politischem Druck getroffen würden. Trump dagegen soll betont haben, dass er Zinssenkungen für notwendig hält. Nun ist es umso interessanter, inwiefern sich die PCE-Daten, welche sich nun auf einem Vierjahrestief befinden, als Basis für diese „objektive und datenbasierte“ Entscheidungsfindung erweisen werden.

Quelle: federalreserve.gov

Insgesamt herrscht also ein Mix aus rechtlichem Tauziehen um Trumps Zölle und vorsichtig abwartender Geldpolitik – ein Umfeld, das die Märkte weiterhin auf Trab hält.

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