Es ist wohl nun allerseits bekannt, dass Trump nicht der größte Fan von Fed-Chef Jerome Powell, geschweige denn von der geldpolitischen Institution Federal Reserve an sich zu sein scheint. Aber nach dem Interview von Powell am Mittwoch Abend, betonte Trump im gestrigen Treffen mit der italienischen Premierministerin Giorgia Meloni noch einmal mehr, wie wenig er von Powell und seinem Team hält. Nun führt Trump einen 3-Fronten-Krieg.
Der Wortlaut mag für Leserinnen und Leser, welche noch nicht mit der Person Donald Trumps vertraut sind, wie eine schlechte Komödie erscheinen, aber ja, das ist der aktuelle Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika.
In dem Treffen mit Giorgia Meloni antwortete Trump auf die Frage eines Reporters mit klaren Worten. In Anbetracht der Tatsache, dass am gestrigen Tag von der Europäischen Zentralbank eine 25 Basispunkte Leitzinssenkung durchgeführt wurde, war Trump der Auffassung, dass Jerome Powell „Politik spiele“ und auch die Leitzinsen in den USA sofort gesenkt werden müssen. Nebenbei bezeichnete er Powell noch als „schrecklich“ sowie die gesamten Fed-Mitglieder als „nicht wirklich schlaue Menschen“. Daraufhin betonte er nochmals, dass er die nötige Kompetenz definitiv inne habe.

Quelle: @KobeissiLetter / X
Das Treffen und die implizierte Pressekonferenz nahm Anklang an einen gestern Mittag veröffentlichten Truth-Social-Beitrag, in welchem Trump seine Gründe für eine berechtigte Zinssenkung nannte: Gesunkene Öl- sowie Lebensmittelpreise und zukünftige von Zolleinnahmen reiche Vereinigte Staaten. Aussagen und Annahmen, welche nicht etwa ökonomisch begründbar sind, sondern einer klaren Ideologie zugrunde liegen.

Quelle: @realDonaldTrump / Truth Social
China und die US-Staatsanleihen
Dass sich die USA gegenüber China nicht wirklich in einer komfortablen und überlegenen Position befindet, ist ersichtlich. Jedoch sind auch die Bewegungen an den Anleihemärkten ein Faktor, welche Trump so gar nicht in die Karten spielt.
Denn der Hauptgrund für sein Verschieben der reziproken Zölle solle bekanntermaßen den steigenden Anleiherenditen geschuldet gewesen sein. Die Refinanzierung von 9 Billionen USD alleine in diesem Jahr würde bei solch angestiegenen Kapitalmarktzinsen eine immense Zinslast im amerikanischen Haushalt darstellen. Bessent sowie andere sich in Trumps Stab befindliche Personen trieben den US-Präsidenten dann zu einer Beruhigung der Märkte. Wichtig- es ging nicht um die Aktien- sondern um die Anleihemärkte.

Quelle: @KobeissiLetter / X
An Anbetracht dessen, dass die Renditen für 10-jährige Staatsanleihen heute erneut mit +1,21% auf 4,333% anstiegen, hat Trump nicht nur China vor der Brust, sondern weiterhin auch die Anleihemärkte als Bremse. Die klare Linie der Fed kam nun nur noch als Spitze des Eisbergs dazu- der Gegenwind wird größer.

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