Transatlantische Spannungen wachsen: EU droht mit Gegenmaßnahmen

Nachdem im Laufe der Woche zunächst 50 %-Zölle auf Importe aus der EU verkündet, dann nach einem Gespräch von Ursula von der Leyen und Donald Trump verschoben und am Freitag die Stahlzölle verdoppelt wurden, war es nur eine Frage der Zeit bis sich die EU zu Wort meldet. Am Samstag kam dann das Statement der EU-Kommission, welche scharfe Kritik an der Entscheidung von US-Präsident Donald Trump übte. Die EU sprach in Verbindung mit den 50%- Zöllen auf Stahl und Aluminium von einer Maßnahme, die die weltwirtschaftliche Unsicherheit weiter verschärfe und den Bemühungen um eine einvernehmliche Lösung im Handelsstreit entgegenwirke. Die Entscheidung werde sowohl für Unternehmen als auch für Verbraucher auf beiden Seiten des Atlantiks zusätzliche Kosten verursachen.

Ein Sprecher der EU-Kommission erklärte, man sei bereit, Gegenmaßnahmen zu ergreifen – insbesondere dann, wenn bis zum 14. Juli keine gemeinsame Lösung mit den USA erzielt werde. Bestehende und zusätzliche Strafzölle der EU könnten dann automatisch in Kraft treten, möglicherweise auch früher, falls es die Lage erfordere.

Quelle: @DeItaone / X

Auch die US-amerikanische Stahlarbeitergewerkschaft USW äußerte sich kritisch: Die Anhebung der Zölle stelle einen direkten Angriff auf kanadische Industrien und Arbeitsplätze dar. Der kanadische Gewerkschaftsdirektor Marty Warren forderte daher eine entschlossene Reaktion der Regierung in Ottawa, um heimische Jobs zu schützen.

Quelle: @DeItaone / X

Die EU hatte ihre zuvor geplanten Gegenmaßnahmen im April ausgesetzt, um Raum für Verhandlungen zu schaffen. Mit Trumps neuer Eskalation sieht sich Brüssel nun jedoch offenbar zu konkreten Schritten gezwungen. Die Kommission arbeite derzeit an der finalen Abstimmung der zusätzlichen Maßnahmen.

Treffen zwischen Merz und Trump

Besonders spannend wird in Hinsicht der transatlantischen Beziehung das Treffen zwischen Merz und Trump nächsten Donnerstag. Auch wenn sich die Gespräche hier vermutlich primär um den Ukraine-Krieg drehen werden, ist der Verlauf des Treffens von elementarer Bedeutung für die zukünftige Gesprächsbasis.

Hervorzuheben, ist die Desinteresse und nahezu verhöhnende Weise, mit welcher der deutsche Außenminister Wadephul die Woche in den USA empfangen wurde. Nicht nur, dass kein Senator mit ihm sprach, sondern auch, dass lediglich ein Bild und kurzes Gespräch mit Rubio stattfand, spiegelt keinesfalls die bisherige freundschaftliche Beziehung und politische sowie wirtschaftliche Stellung Deutschlands wider.

Quelle: @Georg_Pazderski / X

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