CO₂-Handel in Europa: Warum Tanken zum Luxus werden könnte

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Ab 2027 droht Autofahrern in Deutschland ein deutlicher Preisschock an der Zapfsäule. Hintergrund ist die Ausweitung des europäischen Emissionshandelssystems (ETS II), das dann auch Verkehr und Gebäude umfasst. Bis Ende 2026 gilt hierzulande noch ein staatlich festgelegter CO₂-Preis, aktuell 55 € pro Tonne. Ab 2026 ist ein Preiskorridor von 55 € bis 65 € pro Tonne CO2 möglich. Danach fällt dieser feste Satz weg, und die Preise richten sich nach dem Handel mit Emissionszertifikaten an der Börse.

Quelle: Gesetz über einen nationalen Zertifikatehandel für Brennstoffemissionen (Brennstoffemissionshandelsgesetz – BEHG) § 10 Veräußerung von Emissionszertifikaten- gesetze-im-internet.de

Diese Zertifikate sind knapp bemessen, die EU bestimmt die Menge, und die Unternehmen müssen sich ihre Berechtigung zum Ausstoß von CO₂ ersteigern. Das Instrument gilt als eines der stärksten Mittel der EU, um das Verhalten der Bürger zu steuern.

Laut Berechnungen des ADAC könnte sich der CO2-Preis nach 2027 um bis zu 19 Cent pro Liter verdoppeln. Gleichzeitig soll die Menge der Zertifikate jährlich um knapp fünf Prozent sinken- es kommt also zu einer Angebotsverknappung bei gleichbleibender Nachfrage. Benzin und Diesel können Berechnungen zufolge um bis zu 38 Cent pro Liter teurer werden. Auch wenn die Pendlerpauschale erhöht wurde, bedeutet der mögliche Preisanstieg besonders für Pendler eine enorme Belastung- Menschen der niedrigen Einkommensklassen werden leiden.

Quelle: adac.de

Der Preis für einen Liter Benzin in den USA liegt hingegen derzeit bei etwa 0,74 bis 0,85 Euro. Unter Präsident Trump setzt die Regierung auf eine Deregulierung des Energiesektors, beschleunigt den Ausbau fossiler Infrastruktur und kürzt Förderungen für erneuerbare Energien. Ziel ist es, Versorgungssicherheit und stabile Preise zu gewährleisten — durch Marktkräfte statt staatlicher Eingriffe. Ein kompletter Gegensatz zu der europäischen Energie- und Klimapolitik- ein Gegensatz der die globale Wirkungsweise der europäischen Politik neutralisiert oder überkompensiert und den Klimawandel verschärft.

In Deutschland hingegen könnte die strikte Umsetzung der Brüsseler Vorgaben den Wirtschaftsstandort zusätzlich schwächen. Schon jetzt kämpft die Wirtschaft mit hohen Abgaben, Bürokratie und einer stagnierenden Konjunktur. Die ab 2027 geplante CO₂-Bepreisung stellt deshalb nicht nur ein soziales, sondern auch ein erhebliches wirtschaftliches Risiko dar.

Inflation, Wirtschaftswachstum und das Klima: Ein Dreieck, das derzeit nicht vereinbar zu sein scheint und unumstritten eine globale Lösung fordert.

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