Es ist die Berichtwoche der Großen Sieben. In dieser Woche hat gestern unter anderem Apple seine aktuellen Quartalszahlen vorgelegt – die Aktien fielen nachbörslich. Grund war die Schwäche in China, das nachlassende Wachstum im Services-Bereich sowie Zweifel an der Nachhaltigkeit des Erfolgs.

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Apple- Die Zahlen im Detail
Der Umsatz stieg im Jahresvergleich um +5,1 % auf 95,36 Milliarden US-Dollar und lag damit leicht über den Prognosen. Auch der Gewinn pro Aktie fiel mit 1,65 Dollar höher aus als erwartet. Der Verkauf von iPhones, Macs und iPads entwickelte sich ebenfalls besser als prognostiziert – allerdings vor allem deshalb, weil viele Kunden noch vor dem Inkrafttreten neuer US-Zölle einkauften. Dieser sogenannte „Vorzieheffekt“ sorgt dafür, dass die Zahlen im nächsten Quartal wahrscheinlich schwächer ausfallen werden.

Quelle: Apple- Consolidated Financial Statements
Ein echter Schwachpunkt im Bericht ist der chinesische Markt. Dort sanken die Umsätze um -2,3 % auf 16 Milliarden Dollar – das siebte Quartal in Folge mit rückläufigem Geschäft. Analysten hatten hier eigentlich mit einem leichten Wachstum gerechnet.

Quelle: Apple- Consolidated Financial Statements
Auch wenn andere Regionen – wie Nordamerika, Japan oder der asiatisch-pazifische Raum – ein moderates Umsatzwachstum zeigen, kann das die Schwäche in China nicht kompensieren. Besonders enttäuschend fiel zudem das Geschäft mit Wearables und Zubehör aus, wo Apple einen Umsatzrückgang von knapp -5 % hinnehmen musste. Gerade in diesem Bereich waren hohe Erwartungen mit Blick auf neue Produkte wie das Vision Pro Headset oder verbesserte AirPods verbunden. Die Nachfrage blieb jedoch deutlich hinter den Prognosen zurück.

Quelle: Apple- Consolidated Financial Statements
Das Services-Segment, das viele Jahre als stabiler Wachstumstreiber galt, wuchs zwar um +12 % auf 26,65 Milliarden Dollar – blieb damit aber erstmals seit Langem unter den Markterwartungen.
Aktienrückkauf und Dividenerhöhung- Aktie fällt trotzdem
Finanziell steht Apple weiterhin solide da, mit hohen Margen und einem starken Cashflow. Dennoch sank der Bestand an liquiden Mitteln um 14 % auf 28,16 Milliarden Dollar. Als Reaktion auf die Entwicklungen kündigte Apple ein neues Aktienrückkaufprogramm im Umfang von 100 Milliarden Dollar an und erhöhte die Dividende leicht auf 26 Cent pro Aktie.

Quelle: Apple- Consolidated Financial Statements
Doch selbst diese typischerweise positiv aufgenommenen Maßnahmen konnten die Investoren nicht beruhigen – die Apple-Aktie verlor nachbörslich rund 3 %.

Insgesamt zeigt sich, dass Apple vor einer Reihe von strukturellen Herausforderungen steht: geopolitische Spannungen, technologische Rückstände in Bereichen wie künstlicher Intelligenz, wachsender Konkurrenzdruck in Asien und zunehmende regulatorische Eingriffe in den USA und Europa. Besonders bedenklich: Apple wächst im Vergleich zum Vorjahr nur noch einstellig – und das nun bereits zum siebten Quartal in Folge. Die Börse zieht daraus ihre eigenen Schlüsse – trotz eines Milliarden-Rückkaufprogramms, trotz Rekordzahlen im Services-Bereich.
Die insgesamt hohe Bewertung des Techsektors, kombiniert mit geringen Wachstumsaussichten spiegelt sich auch in dem InvestingPro- Scoreboard wider. Auch wenn der Konsens von Analystenschätzungen +10,18 % Kurspotential sieht, liegt der auf Fair Value derzeit -16,5 % niedriger bei 178,15 USD.

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