Mit Anleiherückkäufen gegen den Schuldenberg – Fed kauft die nächsten 10 Milliarden USD zurück

rückkäufe

Vor wenigen Tagen, am 10. Juni 2025, hat das US-Finanzministerium erneut Staatsanleihen im Wert von 10 Milliarden US-Dollar zurückgekauft. Diese Maßnahme stellt gemeinsam mit dem bereits am 3. Juni durchgeführten Rückkauf in gleicher Höhe den größten Anleiherückkauf in der Geschichte des US-Finanzministeriums dar – der bisherige Rekord lag im Jahr 2000 bei etwa 3 Milliarden US-Dollar.

Quelle: @CarlBMenger / X

Die Rückkäufe sind Teil einer strategischen Schuldenmanagementpolitik der US-Regierung, die darauf abzielt, die Marktliquidität zu verbessern, Zinsskosten langfristig zu senken und die Zusammensetzung des Schuldenportfolios zu optimieren. Konkret wurden bei der Aktion am 10. Juni von 40 möglichen Anleihen 18 zurückgekauft, wobei das Höchstvolumen von 10 Milliarden US-Dollar vollständig ausgeschöpft wurde. Die angebotene Gesamtsumme betrug dabei 18,1 Milliarden US-Dollar. Bereits am 3. Juni hatte der Rückkauf die maximal erlaubten 10 Milliarden US-Dollar erreicht – bei einem Angebot von 22,87 Milliarden US-Dollar.

Quelle: treasurydirect.gov

Hintergrund dieser Rückkäufe ist die wachsende Sorge über die Höhe der US-Staatsverschuldung, die derzeit bei rund 34 Billionen US-Dollar liegt. Laut einer Grafik von zerohedge sind die Zinszahlungen- nicht etwa das Tilgungsvolumen- derzeit schon der zweitgrößte Posten der amerikanischen Staatsausgaben.

Quelle: @zerohedge / X

Durch die Rückkäufe soll die Belastung durch kurzfristige Neuemissionen am Kapitalmarkt verringert werden. Lisa Abramowicz von Bloomberg äußerte bereits im April bedenken über mögliche Rückkaufprogramme der Fed: Rückkaufoperationen seitens der Fed seien sehr ähnlich zu dem, was man während der Gilt-Krise 2022 gesehen habe. Damals kam zu einem starken Anstieg der Renditen auf britische Staatsanleihen (sogenannte Gilts), ausgelöst durch die Verkäufe von Liability-Driven-Investments durch Pensionsfonds. Diese Verkäufe waren getrieben von der Notwendigkeit, Mittel zu beschaffen und führten zu einer Verknappung der Liquidität im Markt und einem Wertverfall der Gilts. Insgesamt dürften im Fall der USA nur fortlaufende Rückkäufe oder eine strukturelle Reform zu einer wirklichen Veränderung der Schuldenentwicklung führen.

Quelle: @lisaabramowicz1 / X

Aktuelle Kapitalmarktzinsen

Das Ministerium prüft derzeit weitere Rückkäufe, abhängig von der Marktlage und der fiskalischen Entwicklung. Ob diese Maßnahme dauerhaft in die Schuldenpolitik integriert wird, bleibt jedoch unklar. Die aktuellen Entwicklungen finden vor dem Hintergrund steigender Renditen statt: Die zehnjährige US-Staatsanleihe lag zuletzt bei 4,41 %, die zweijährige bei 3,949 %. Prognosen zufolge sollen diese Renditen in den kommenden Monaten leicht sinken.

Quelle: TradingView

Quelle: TradingView

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Foto von Levi Meir Clancy auf Unsplash

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