US-Präsident Donald Trump hat seine Forderung nach einem ausgewogeneren Handel bekräftigt und eine Untersuchung bezüglich der neuen reziproken Zölle angeordnet. Diese könnten die Staatseinnahmen der USA steigern, aber auch eine globale Handelsspannung auslösen und die Inflation weiter anheizen. Handelsminister-Kandidat Howard Lutnick erwartet den Abschluss der Untersuchung bis zum 1. April, danach könnte Trump die neuen Zölle ab dem 2. April umsetzen. Die Märkte reagierten zunächst positiv.
Reziproken Zölle
Reziproke Zölle waren ein zentrales Wahlkampfversprechen Trumps, um auf hohe Importzölle anderer Länder mit gleichwertigen Gegenzöllen zu reagieren. Er betonte, dass die USA eine der offensten Volkswirtschaften der Welt seien, während viele Handelspartner ihre Märkte für US-Produkte abschotten. Besonders hob er Indien hervor, das laut Trump die höchsten Zölle erhebt, insbesondere auf US-Motorräder. Er forderte Indien auf, mehr Produktion in die USA zu verlagern, um von Zöllen befreit zu werden.
Die USA haben derzeit einen durchschnittlichen Importzoll von 2 % auf Industriegüter, während viele Länder deutlich höhere Zölle auf US-Produkte erheben. Trump argumentiert, dass US-Unternehmen dadurch benachteiligt werden. Seine Regierung plant, mit den zusätzlichen Einnahmen aus den Zöllen Steuerkürzungen zu finanzieren. Ökonomen warnen jedoch, dass die Kosten letztlich an US-Konsumenten weitergegeben werden, was die Inflation verstärken könnte.

Quelle: @zerohedge / X
Besonders interessant ist, dass Trump ankündigte, die reziproken Zölle würden auch VAT (Mehrwertsteuer) beinhalten. Die Vergrößerung des insgesamten Zollvolumens wäre laut der obliegenden Grafik der Deutschen Bank enorm.
Europa könnte besonders leiden

Quelle: @zerohedge / X
Die Grafik zeigt, dass besonders Europa unter der Aufnahme der VAT in die reziproken Zölle leiden könnte. Denn für EU-Exporteure wäre das eine reine Katastrophe und würde Kapitalabflüsse in Form von Direktinvestitionen in den USA nochmals bestärken. Der Euroraum wäre einer reeleen Gefahr aufgesetzt.
Der DAX nahm die Nach-hinten-Verschiebung der Zölle als Treibstoff, um neue Rekorde zu schreiben. Die unmittelbare Gefahr, welche auch durch eine Verschiebung von nicht einmal zwei Monaten bevorsteht, scheint momentan nicht registriert zu werden.
Reaktionen der US-märkte positiv
Auch an den amerikanischen Finanzmärkten blieb die Reaktion eher positiv. Die US-Börsen stiegen, nachdem Trump keine sofortige Einführung der Zölle verkündete. Der Dow Jones legte um +0,8% zu, der Nasdaq Composite um +1,5% und der S&P 500 um +1%. Anleger spekulieren darauf, dass Trump seine Drohungen eher als Verhandlungsinstrument nutzt und die Zölle möglicherweise weniger drastisch oder verzögert umgesetzt werden. Dennoch sorgt die Unsicherheit über mögliche Handelsbarrieren für Zurückhaltung bei Investitionen und könnte die US-Notenbank zu einer weiteren Verzögerung von Zinssenkungen bewegen.
In eigener Sache: Zur Analyse sowie Informationsbeschaffung nutzen wir die Software InvestingPro unseres Partners
investing.com. Mit dem Partnerlink https://www.investing-referral.com/aff90/ sparen Sie immer den maximalen Rabatt.
Wenn Sie nichts wichtiges rund um die Märkte, Wirtschaft und Politik verpassen wollen, folgen Sie uns auf Home – EconomyGlobal.