Lager füllen sich, Preise steigen – US-Konjunktur unter Druck – UPDATE zur aktuellen Lage im Nahen Osten

preise

Die vorläufigen Einkaufsmanagerindizes (PMI) von S&P Global für Juni zeigen ein gemischtes Bild der US-Wirtschaft: Während der Dienstleistungssektor leicht zurückging, lag er mit 53,1 Punkten dennoch über den Erwartungen (52,9). Die Industrie schnitt mit 52,0 Punkten besser ab als prognostiziert (51,0). Insgesamt wächst die Wirtschaft weiter – wenn auch mit nachlassender Dynamik und unter zunehmendem Inflationsdruck.

Quelle: spglobal.com

Besonders im Dienstleistungssektor stiegen die Preise deutlich an. Zwar war der Kostenanstieg nicht mehr ganz so hoch wie im Mai, doch werden steigende Finanzierungskosten, Löhne, Treibstoffpreise und vor allem Zölle als Hauptgründe genannt. Auch in der Industrie sorgten Zölle für höhere Preise, die nun an Kunden weitergegeben werden – der Preisanstieg war so stark wie seit drei Jahren nicht mehr.

Quelle: spglobal.com

Auch die Einkäufe von Vorprodukten stiegen so stark wie seit über drei Jahren nicht mehr. In der Folge stiegen auch die Lagerbestände an Rohmaterialien erneut kräftig an – der Zuwachs war der zweithöchste Wert der letzten drei Jahre, nur übertroffen vom Rekordanstieg im Mai. Gleichzeitig legten auch die Lagerbestände an fertigen Erzeugnissen in den Fabriken deutlich zu.

Quelle: spglobal.com

Laut Chris Williamson von S&P Global zeigt sich, dass die Inlandsnachfrage, insbesondere im verarbeitenden Gewerbe, zuletzt gestiegen ist. Dies hängt jedoch teils mit Lageraufbau zusammen – ein kurzfristiger Effekt, der sich möglicherweise bald wieder umkehrt. Gleichzeitig schwächeln die Exporte sowohl bei Gütern als auch bei Dienstleistungen.

Unterm Strich bleibt die Lage also angespannt: Die Wirtschaft zeigt sich zwar noch robust, aber die steigende Inflation, insbesondere getrieben durch Zollkosten, sorgt für Unsicherheit. Es wird erwartet, dass die US-Notenbank Fed erst einmal abwartet, wie sich die Lage weiterentwickelt, bevor sie ihre Geldpolitik anpasst.

Bonus- Ein kleines Marktupdate

Anders als es vermuten ließ, reagierten die Märkte auch im Verlauf des Tages sehr entspannt. Die Ölpreise sanken zwischenzeitlich um mehr als sechs Prozentpunkte- die Gründe:

Die iranischen Staatsmedien haben gegen Mittag bekannt gegeben, dass der Iran eine Militäroperation mit dem Namen „Verkündigung des Sieges“ gestartet hat – als erste offizielle Antwort auf die drei US-Luftschläge vom Wochenende. Teheran betonte, keinen Angriff auf das Land unbeantwortet zu lassen.

Zunächst reagierten die Märkte mit einem Kursrückgang bei Aktien und steigenden Ölpreisen, was auf Sorgen vor einer Eskalation hindeutete. Doch dieser Effekt war nur von kurzer Dauer: Die US-Indizes erholten sich rasch und notieren inzwischen sogar deutlich im Plus.

Quelle: investing.com

Gleichzeitig fielen die Ölpreise deutlich – trotz der angespannten Lage, Drohungen zur Schließung der Straße von Hormus und gegenseitigen Angriffen zwischen Iran und den USA.

Quelle: @zerohedge / X

Grund für die plötzlich positive Reaktion der Märkte dürfte der Umstand gewesen sein, dass der Iran seine Angriffe in Absprache mit Katar koordinierte, um Opfer zu vermeiden – ein weiteres Signal für eine kontrollierte Eskalation. Der Markt interpretiert das Geschehen somit nicht als Beginn eines großen Krieges, sondern eher als kalkulierte Machtdemonstration.

Quelle: @DeItaone / X

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Bild von Buffik auf Pixabay

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