Jerome Powell unter Beschuss – US-Dollar auf tiefstem Stand seit 2022

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Der US-Dollar fiel heute Morgen auf den niedrigsten Stand seit Januar 2022. Grund dafür sind neue Spekulationen über eine mögliche Ablösung von US-Notenbankchef Jerome Powell. Laut Berichten des WSJ erwägt Ex-Präsident Donald Trump, frühzeitig bekanntzugeben, wer Powell nach dessen Amtszeit im Mai 2026 ersetzen soll.

Quelle: @WSJ / X

Die Aussicht auf einen möglichen Wechsel an der Spitze der US-Notenbank verunsicherte die Märkte. Trump ist seit Längerem sichtlich unzufrieden mit Powells vorsichtiger Zinspolitik und drängt auf raschere Zinssenkungen. Eine vorgezogene Ankündigung eines Nachfolgers könnte Hinweise auf künftige geldpolitische Richtungen geben. Der Markt fürchtet, dass die unabhängige Fed „politisiert“ werden könne- siehe US-Dollar.

Quelle: TradingView

Anhörung von Jerome Powell

All diese Spekulationen entfachen aufgrund der aktuellen Anhörung Powells vor dem Senat. Der Fed-Chef warnte am Mittwoch davor, die möglichen Auswirkungen neuer US-Zölle auf die Inflation zu unterschätzen. Zwar könne es sich theoretisch um einen einmaligen Preisschub handeln, jedoch sei das keineswegs garantiert. Der Anstieg der Preise durch Importzölle könne sich durchaus als hartnäckiger herausstellen – ein Risiko, das die US-Notenbank ernst nehme, so Powell. Deshalb halte die Fed an ihrem vorsichtigen geldpolitischen Kurs fest und verzichte vorerst auf Zinssenkungen.

Powell erklärte, die Zentralbank wolle zunächst abwarten, wie hoch die neuen Zölle letztlich ausfallen und welchen Einfluss sie auf die Preisentwicklung und die Inflationserwartungen haben. Die Fed wolle vermeiden, voreilige Entscheidungen zu treffen, die sich langfristig negativ auf die Wirtschaft auswirken könnten- die amerikanischen Bürger würden schließlich den Preis zahlen.

Es ist aber nicht nur der US-Präsident, der starke Kritik an der aktuellen Geldpolitik äußert, sondern auch republikanische Senatoren griffen Powell an. So warf ihm etwa Senator Bernie Moreno vor, die Geldpolitik aus politischen Motiven zu steuern und sich grundsätzlich gegen Zölle zu stellen. Powell sei seiner Meinung nach für 400 Milliarden US-Dollar verantwortlich, die es ärmeren Amerikanern verwehren, ein Autokredit aufzunehmen.

Quelle: @amitisinvesting / X

Reaktion der Märkte

Der Ölpreis stieg leicht, nachdem US-Daten einen überraschend starken Rückgang der Rohöllagerbestände zeigten – ein Zeichen für robuste Nachfrage. WTI-Öl verteuerte sich um +0,46 % auf 65,18 USD zulegte. Analysten sehen allerdings weiterhin Unsicherheit wegen der fragilen Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran. Entscheidend für die weitere Preisentwicklung dürften die kommenden Entscheidungen der Opec+ werden.

Quelle: TradingView

Gold verzeichnete ebenfalls leichte Zugewinne. Der Preis für eine Feinunze stieg am Donnerstagmorgen um +0,32 % auf 3.343 USD. Anleger suchen verstärkt Zuflucht in sicheren Anlagen, da die politische Unsicherheit in den USA zunimmt und der Dollar nachlässt. Seit Jahresbeginn hat Gold bereits mehr als 25 % an Wert gewonnen – getrieben durch starke Nachfrage von Zentralbanken und Erwartungen auf eine lockerere Geldpolitik.

Quelle: TradingView

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Bild von Bishnu Sarangi auf Pixabay

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