PMI-DATEN: PREISE STEIGEN, NACHFRAGE KIPPT

Die jüngsten US-Konjunkturdaten zum Dienstleistungssektor zeigen ein gemischtes Bild mit potenziell problematischem Ausblick: Während der ISM Services Index für April überraschend von 50,8 auf 51,6 Punkte gestiegen ist und damit kurzfristig ein positives Signal sendet, gibt es unter der Oberfläche deutliche Warnzeichen. Erwartet wurde ein leichter Rückgang auf 50,2 Punkte – Goldman Sachs ging sogar nur von 49,8 aus.

PMI-Daten zeigen steigende Preise

Denn auch wenn die Prognosen übertroffen wurden, gibt es den Daten wohl kaum etwas Positives zu entnehmen. Schlussendlich lagen besonders die Preissteigerungen im Fokus der Anleger. Und diese sind im Dienstleistungssektor nun auf den höchsten Stand seit Januar 2023 geklettert, was auf zunehmenden Kostendruck vor allem durch teurere Importe infolge der neuen Zölle hindeutet.

Quelle: tradingeconomics.com

Zwar legten auch Aufträge und Beschäftigung leicht zu, doch diese positiven Aspekte werden durch schwächere Tendenzen bei der Gesamtnachfrage überschattet.

Parallel fiel der S&P Global Services PMI deutlich von 54,4 auf 50,8 – der tiefste Stand seit Oktober 2023. Der zusammengesetzte PMI (Dienstleistung + Industrie) sank ebenfalls stark auf 50,6 und liegt damit auf dem tiefsten Niveau seit September letzten Jahres. Dies deutet auf eine stagnierende wirtschaftliche Aktivität insgesamt hin.

Quelle: tradingeconomics.com

Besonders kritisch äußerte sich Chris Williamson von S&P Global: Die Stimmung bei Dienstleistern – insbesondere in verbraucher- und finanznahen Branchen – verschlechtere sich spürbar. Die Kombination aus Zollunsicherheiten, gekürzten Staatsausgaben und einem Rückgang der Dienstleistungsexporte auf das schwächste Niveau seit 2022 trübe die Geschäftsaussichten erheblich.

Quelle: www.pmi.spglobal.com

Insgesamt ergibt sich ein bedenkliches Bild: steigende Preise bei gleichzeitig abkühlender Nachfrage – ein typisches Merkmal von Stagflation. Diese Entwicklung könnte die US-Notenbank Fed vor ein Dilemma stellen: Einerseits mehren sich die Argumente für Zinssenkungen, andererseits machen die anziehenden Preise einen solchen Schritt riskant. Für Mittwoch sollte die Zinssenkung nun ohnehin vom Tisch sein.

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Foto von Barbara Olsen- Pexels.com

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