Am gestrigen Sonntag führte die Ukraine eine groß angelegte Drohnenoffensive tief im russischen Staatsgebiet durch – laut Präsident Selenskyj ein „absolut brillanter“ Erfolg. Die Operation war laut ukrainischer Angaben die bisher weitreichendste Aktion seit Beginn des Krieges. Über 1,5 Jahre sei sie vorbereitet worden. Ziel waren mehrere strategische Luftwaffenstützpunkte, die Heimat russischer Langstreckenbomber wie der Tu-95MS und Tu-22M3, welche sowohl konventionelle als auch nukleare Waffen tragen können.

Quelle: @CSBiggers / X
Internationale Medien – darunter Bloomberg, Visegrad 24 und CBS News – berichten, dass bis zu 40 strategische Bomber zerstört oder schwer beschädigt wurden. Damit wäre möglicherweise rund ein Drittel (Berechnungen schwanken zwischen 34 und 36 Prozent) von Russlands nuklearfähiger Bomberflotte betroffen. Der wirtschaftliche Schaden wird auf über 7 Milliarden Dollar geschätzt.

Quelle: @visegrad24 / X
Die Reaktion aus Moskau war scharf, aber zunächst begrenzt – wohl auch, weil der Angriff kurz vor einer neuen Friedensverhandlungsrunde in der Türkei stattfand. Während Russland von einem schweren Angriff spricht, betont der ukrainische Präsident, dass die Aktion ausschließlich durch ukrainische Kräfte geplant und ausgeführt wurde – eine klare Botschaft an Moskau und möglicherweise auch an westliche Verbündete.

Quelle: @ZelenskyyUa / X
Obwohl US-Regierungsstellen zunächst erklärten, vom Angriff nichts gewusst zu haben, gab es später Berichte, dass die Trump-Administration im Vorfeld informiert worden sei – was zu Spekulationen über eine mögliche stillschweigende Duldung oder Unterstützung führte.
Was nun?
Derzeit laufen in Istanbul die Friedensgespräche zwischen Ukraine und Russland. Selenskyj ist der Auffassung, dass die sogenannte Operation „Spiderweb“ Russland zu Verhandlungen drängen würde.

Quelle: @DI313_ / X
Gleichzeitig berichtet Reuters, dass Ukraine einen Friedensplan vorhat, vorzulegen. Dieser solle einen sofortigen 30-tägigen Waffenstillstand, den Austausch aller Gefangenen sowie die Rückführung verschleppter Kinder vorsehen. Danach soll ein Treffen zwischen Selenskyj und Putin folgen. Der Plan lehnt jegliche Anerkennung russischer Gebietsansprüche ab, fordert Reparationen und lässt keine Einschränkungen der ukrainischen Streitkräfte zu. Die Wahrscheinlichkeit, dass Russland diesem Papier zustimmen wird, ist- soviel kann man mutmaßen- sehr gering.

Quelle: Reuters
Verschiedenen Quellen zufolge soll Russland ihre „No First Use“-Politik beenden. Das bedeutet so viel als, dass Russland in den Raum stellt, nukleare Waffen zu nutzen. Hinzu kommt, dass nun russische Atomstreitkräfte in höchste Alarmbereitschaft versetzt worden seien- eine nukleare Reaktion wäre trotz geringer Wahrscheinlichkeit eine geopolitische Katastrophe.

Quelle: @DI313_ / X
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Foto von Emanuel Kypreos auf Unsplash