Nachdem Saudi Arabien die Woche verkündete, sie könnten „niedrige Ölpreise aushalten“, kam es zu einem vierprozentigen Kurseinbruch. Heute stiegen die Ölpreise jedoch wieder, nachdem Präsident Trump mit harten Sanktionen gegen Länder drohte, die weiterhin iranisches Öl kaufen.

Quelle: @realDonaldTrump / X
Die Drohung richtet sich insbesondere gegen China, das laut US-Außenministerium mit Abstand der größte Abnehmer iranischen Öls ist. Rund 90 % der iranischen Exporte im März gingen dorthin – meist an unabhängige Raffinerien in der Provinz Shandong, die sich oft der internationalen Aufsicht entziehen. Sollte China diese Warnung ignorieren, könnte ein neuer Sanktionskonflikt die globale Angebotslage erneut belasten – was wiederum die Preise treiben würde.
„Chill-baby-chill“
Das sagte zumindest Peter Schiff per X. Er äußerte sich jüngst zur Entwicklung der Ölpreise und machte dabei deutlich, dass der Rückgang der Preise nicht auf ein gestiegenes Angebot durch verstärkte Fördermaßnahmen – also kein „drill-baby-drill“ – zurückzuführen sei. Stattdessen sieht er die Ursache in einer sinkenden weltweiten Nachfrage, ausgelöst durch eine schwächelnde Weltwirtschaft, zunehmende Rezessionsängste und nachlassenden Welthandel. Seiner Meinung nach passt der Slogan „chill-baby-chill“ besser zur aktuellen Lage – es werde weniger gefördert, weil sich die Nachfrage schlichtweg abschwächt.

Quelle: @PeterSchiff / X
Tatsächlich zeigt sich diese Entwicklung auch in den Zahlen: Der Preis für WTI-Öl sank in diesem Jahr um rund -19 %. Währenddessen sinkt die saudi-arabische Ölproduktion auf den niedrigsten Stand seit 15 Jahren.

Quelle: @Barchart / X
Experten warnen, dass Ölpreise unter 60 Dollar die Wirtschaftlichkeit des US-Schieferöl-Sektors gefährden. Ein solches Preisniveau könne zukünftige Förderkapazitäten einschränken, statt sie – wie es die Politik häufig fordert – auszuweiten.

Quelle: @LeoNelissen / X
Auch internationale Institutionen blicken skeptisch in die Zukunft: Die Internationale Energieagentur (IEA) hat ihre Prognose für das weltweite Nachfragewachstum 2025 bereits um 300.000 Barrel pro Tag gesenkt, vor allem wegen wachsender geopolitischer Spannungen und schwacher wirtschaftlicher Aussichten.

Quelle: www.iea.org
Der WTI Crude Oil Preis liegt derzeit bei 59,43 USD (+0,84 % ).

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Bild von Kristina Kasputienė auf Pixabay