Netflix hat im ersten Quartal 2025 trotz globaler wirtschaftlicher Unsicherheiten solide Ergebnisse vorgelegt und die Erwartungen der Wall Street größtenteils erfüllt oder übertroffen. Erstmals veröffentlichte das Unternehmen dabei keine aktuellen Abonnentenzahlen – im letzten Quartal 2024 waren es 18,91 Millionen neue zahlende Nutzer gewesen, was die Gesamtzahl auf über 301 Millionen erhöht hatte. Dies begründete der Streaming-Anbieter mit dem Argument, dass die Zahl der Abonnenten durch neue Tarife und den wachsenden Werbebereich weniger aussagekräftig sei.
Der Umsatz stieg im Jahresvergleich um +12 % auf 10,5 Milliarden US-Dollar, angetrieben durch Mitgliederwachstum und globale Preiserhöhungen. Für das zweite Quartal erwartet Netflix Einnahmen in Höhe von rund 11 Milliarden US-Dollar. Der operative Gewinn legte auf 3,3 Milliarden US-Dollar zu, was einem Anstieg von +27 % entspricht. Die operative Marge verbesserte sich von 28 % auf 32 %, während der verwässerte Gewinn pro Aktie mit 6,61 US-Dollar deutlich über den erwarteten 5,66 US-Dollar lag. Der Free Cash Flow steigt auf 2,7 Milliarden USD.
Quelle: Netflix Earnings Q1/2025 / Letter to Shareholders
In einem Schreiben an die Aktionäre prognostizierte Netflix für das Gesamtjahr 2025 Umsätze zwischen 43,5 und 44,5 Milliarden US-Dollar, gestützt durch ein „gesundes Mitgliederwachstum, höhere Abo-Preise und eine etwaige Verdopplung der Werbeeinnahmen“. Die operative Marge soll bei 29 % liegen.
Quelle: Netflix Earnings Q1/2025 / Letter to Shareholders
Die Märkte reagierten positiv: Die Aktie stieg um über +1 % auf 973 US-Dollar und liegt damit seit Jahresbeginn etwas weniger als 10 Prozentpunkte im Plus. Analysten sehen Netflix in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit als „sichere Aktie“, da das Streaming-Abo von vielen Konsumenten als eine der letzten Ausgaben gekürzt werde.
Co-CEO Ted Sarandos erklärte, man sei aufgrund der internationalen Produktionsstruktur in über 50 Ländern weniger anfällig für globale Zölle oder politische Risiken. Netflix sei ein Netto-Beitragender zu lokalen Volkswirtschaften und Kulturen – etwa durch Produktionszusagen in Höhe von 1 Milliarde US-Dollar in Mexiko sowie 2,5 Milliarden in Südkorea.
Quelle: Netflix Earnings Q1/2025 / Transcript
Co-CEO Greg Peters ergänzte, dass sich das Geschäftsmodell als robust in wirtschaftlich schwierigen Zeiten erwiesen habe. Auch im Werbegeschäft gebe es derzeit keine Anzeichen für eine Abschwächung. Die Einführung der hauseigenen Werbetechnologieplattform Netflix Ads soll zunächst in den USA und Kanada erfolgen.
Im ersten Quartal punktete Netflix mit erfolgreichen Neustarts wie Adolescence (124 Mio. Views), der drittbeliebtesten englischsprachigen Serie aller Zeiten auf der Plattform, sowie den Filmen Back In Action (146 Mio. Views), Ad Vitam (63 Mio.) und Counterattack (59 Mio.).
Laut einem Bericht des Wall Street Journal hält Netflix an seinem ambitionierten Fünfjahresplan fest, den Börsenwert auf 1 Billion US-Dollar zu steigern. Bis 2030 soll sich der Umsatz verdoppeln und das operative Ergebnis verdreifachen. Der Werbeumsatz soll bis dahin auf jährlich 9 Mrd. US-Dollar anwachsen.
Quelle: @jtoonkel / X
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