MORNING-BRIEFING: ASIEN-MÄRKTE FALLEN- WIRTSCHAFTSSORGEN BELASTEN- FRIEDENSGESPRÄCHE AUF DEM VORMARSCH

Morning-Briefing

Morning-Briefing: Die asiatischen Märkte fielen stark, da die USA neue Exportbeschränkungen für Halbleiter planen. In den USA sind Kreditkartenausfälle auf dem höchsten Stand seit 14 Jahren, während die Fed laut einer Studie angesichts schwacher Wirtschaftsdaten Zinssenkungen vornehmen könnte. In der Ukraine-Krise zeigt sich Putin gesprächsbereit, während Macron eine schnelle Waffenruhe für möglich hält.

technologiekrieg drückt Asien-Märkte

Die asiatischen Märkte verzeichneten am Montag starke Verluste, da sich der Technologiekrieg zwischen den USA und China weiter verschärft. Washington plant strengere Exportbeschränkungen für Halbleitertechnologie, insbesondere für KI-Chips von Nvidia, und sucht dabei die Unterstützung von Verbündeten.

Der Hang Seng Index in Hongkong fiel zeitweise um 2,7 %, bevor er sich auf ein Minus von 0,6 % erholte, da Investoren die Kursrückgänge bei Technologiewerten als Kaufgelegenheit nutzten. Alibaba verlor fast 8 %, nachdem seine in den USA gehandelten Aktien um 10 % eingebrochen waren.

Quelle: @DeItaone / X

An der Wall Street herrscht Zurückhaltung angesichts der bevorstehenden Quartalszahlen von Nvidia, bei denen ein Umsatzanstieg von +72 % erwartet wird. Erst zuletzt belasteten schwache US-Wirtschaftsdaten die Stimmung, darunter rückläufige Einzelhandelsumsätze, sinkendes Verbrauchervertrauen und schwache Umfragen im verarbeitenden Gewerbe.

Gold profitiert von der geopolitischen Unsicherheit und erreichte gestern fast die Marke von 3.000 US-Dollar pro Unze. Der Druck auf die US-Wirtschaft ließ zudem die Renditen 10-jähriger Staatsanleihen auf ein Zweimonatstief von 4,377 % fallen.

Quelle: @KobeissiLetter / X

Besonders sehenswert ist dabei die vorliegende Grafik, welche neue schwere Zahlungsausfälle bei Kreditkartenschulden zeigen. Diese erreichten im vierten Quartal 2024 etwa 7 %, den höchsten Stand seit 14 Jahren.

In den letzten drei Jahren hat sich dieser Prozentsatz verdoppelt, da die Inflation die Amerikaner zunehmend unter Druck setze- was eine erneute Inflation für diesen erheblichen Anteil zur Folge hätte, ist einleuchtend. Gleichzeitig stiegen die Neuausfälle bei Autokrediten über 90 Tage auf etwa 3 %. Auch hier markiert dieser Wert den höchsten Stand seit 15 Jahren.

Betrachtet man die gesamten Kreditkartenausfälle in den ersten neun Monaten des Jahres 2024, so stiegen diese im Jahresvergleich um +50 % auf 46 Milliarden US-Dollar. Der höchste Wert seit 2010… Zum einen sehen wir natürlich, dass ein fundamentaler Teil der Konsumenten derzeit auf heißen Kohlen sitzt, zum anderen aber auch wie stark ein erneutes Anfachen der Inflation auf die amerikanischen Bürger niederschlagen würde.

Studie- „Stark und systematisches“ Fed-Vorgehen erwartet

Laut einer am Montag veröffentlichten Analyse der San Francisco Fed erwarten Investoren und Ökonomen, dass die US-Notenbank „stark und systematisch“ auf Veränderungen bei Inflation und Arbeitsmarkt reagiert. Die Studie zeigt, dass sich die Sensibilität der Finanzmärkte gegenüber US-Wirtschaftsdaten seit 2022 deutlich erhöht hat – zunächst getrieben von der Inflation und im letzten Jahr verstärkt durch Arbeitsmarktdaten.

Quelle: @sffed / X

Die Ergebnisse entsprechen dem tatsächlichen Vorgehen der Fed: Obwohl die Inflation bereits 2021 anstieg, begann die Notenbank erst 2022 mit Zinserhöhungen. Ebenso führte die Abschwächung des Arbeitsmarktes Mitte 2023 dazu, dass die Fed ihren Leitzins seit September um insgesamt einen Prozentpunkt senkte.

Der aktuelle Leitzins liegt im Bereich von 4,25 % bis 4,50 %. Jüngste schwache Wirtschaftsdaten, darunter ein Rückgang der Unternehmensaktivität auf ein 17-Monatstief, verstärken Markterwartungen für zwei Zinssenkungen um jeweils 0,25 Prozentpunkte in diesem Jahr. Sorgen über eine stagnierende Wirtschaft wiegen derzeit schwerer als Inflationsängste- der komplette Gegenspieler zu den Zahlungsschwierigkeiten von Seiten der Konsumenten.

Mögliche Friedensgespräche – Macron-Treffen im Fokus

Wladimir Putin zeigt sich offen für eine europäische Beteiligung an Friedensgesprächen zum Ukraine-Krieg, während Emmanuel Macron eine schnelle Waffenruhe für möglich hält und Trumps Annäherung an Putin lobt. Trump glaubt an Putins Verhandlungsbereitschaft und erwägt ein Treffen mit ihm in Moskau. Die UN-Vollversammlung fordert Russlands Truppenabzug. Währenddessen nimmt der UN-Sicherheitsrat eine moskaufreundliche Resolution der Trump-Regierung an. Spannungen gibt es weiterhin zwischen den USA und der Ukraine wegen eines geplatzten Abkommens über seltene Erden. Nach der darauffolgenden Kritik, welche Trump an Selenskyj äußerte, zeigte sich Selenskyj selbst unter Bedingungen offen für einen Rücktritt. Direkte US-russische Verhandlungen gehen weiter, während Macrons Forderung nach Sicherheitsgarantien für die Ukraine und der schwindende Rückhalt für Selenskyj die Lage weiter prägen.

Quelle: @kaitlancollins / X

Bemerkenswert war ein durch die Medien kursierender Moment im Oval Office. Trump sagte: „Europa leiht der Ukraine das Geld“ und „sie bekommen ihr Geld zurück“. Macron berührte den US-Machthaber am Arm, unterbrach ihn und sagte: „Nein, um ehrlich zu sein, wir haben bezahlt. Wir haben 60 % des Gesamtaufwands bezahlt.“ Ein vor laufenden Kameras durchgeführte Faktencheck, dessen Wirkung auch bei Trump zu sehen war.

In eigener Sache: Zur Analyse sowie Informationsbeschaffung nutzen wir die Software InvestingPro unseres Partners
investing.com. Mit dem Partnerlink https://www.investing-referral.com/aff90/ sparen Sie immer den maximalen Rabatt.

Wenn Sie nichts wichtiges rund um die Märkte, Wirtschaft und Politik verpassen wollen, folgen Sie uns auf Home – EconomyGlobal.