Moody’s hebt Ausblick für Italien auf „positiv“ – Rating bleibt bei Baa3

Moody’s hat den Ausblick für Italiens Kreditrating von „stabil“ auf „positiv“ angehoben, gleichzeitig aber die langfristigen Emittenten- und vorrangigen unbesicherten Ratings bei Baa3 bestätigt. Grund für die Aufhellung des Ausblicks ist die bessere Haushaltslage im Jahr 2024 als erwartet sowie ein stabiles innenpolitisches Umfeld, das die Chancen erhöht, dass die Haushaltskennzahlen im Einklang mit dem mittelfristigen Reformplan der Regierung weiter verbessert werden. Unterstützung erfährt die Einschätzung zudem durch einen robusten Arbeitsmarkt, sowie gesunde Bilanzen von Haushalten und Unternehmen.

Quelle: Rating_Action-Moodys-Ratings-changes-Italys-23May2025-PR

Das Rating von Baa3, welches vorerst belassen wurde, bedeutet, dass Italien derzeit der niedrigste Stufe der sogenannten Investment-Grade-Kategorie zugeschrieben wird. Also sind italienische Staatsanleihen derzeit noch relativ sichere Anlagen. Es signalisiert eine moderate Kreditwürdigkeit, was die Wahrscheinlichkeit eines Zahlungsausfalls als gering beschreibt, jedoch gewisse wirtschaftliche oder strukturelle Schwächen andeutet.

Quelle: moodys.com / Rating Scale and Definitions

Hervorzuheben ist, dass trotz hoher Staatsverschuldung – die weiterhin eine Belastung für das Rating darstellt – Italiens wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit von Moody’s positiv hervorgehoben wird. Die Ratingagentur verweist auf die Größe und den Reichtum der italienischen Volkswirtschaft sowie auf eine effektive institutionelle Struktur. Für 2024 lag das Haushaltsdefizit mit 3,4 % des BIP unter dem geplanten Wert von 3,8 %. Maßgeblich dafür waren geringere Ausgaben sowie starke Steuereinnahmen, insbesondere aus der Einkommensteuer.

Quelle: Rating_Action-Moodys-Ratings-changes-Italys-23May2025-PR

Ausblick für 2025/26

Für die Jahre 2025 und 2026 wird mit einem weiteren Rückgang des Defizits gerechnet, unter die 3 %-Marke, während primäre Haushaltsüberschüsse steigen und steigende Zinszahlungen ausgleichen. Zwar wird die Schuldenquote 2026 und 2027 auf 138,4 % des BIP steigen, unter anderem wegen der „Superbonus“-Maßnahmen, doch ab 2028 erwartet Moody’s eine nachhaltige Verringerung der Schulden.

Quelle: Rating_Action-Moodys-Ratings-changes-Italys-23May2025-PR

Auch außenwirtschaftlich zeigt sich Italien stabiler, was Moodys zu dem positiven Ausblick veranlasst. Der Leistungsbilanzüberschuss lag 2024 bei 1,1 % des BIP, deutlich höher als im Vorjahr, dank verbesserter Wettbewerbsfähigkeit und rückläufiger Energiepreise. Auch das Nettoauslandsvermögen steig auf 15,3 % des BIP, womit externe Risken vermindert werden können.

Quelle: Rating_Action-Moodys-Ratings-changes-Italys-23May2025-PR

Moody’s betont, dass eine zügigere Haushaltskonsolidierung und die Fortsetzung struktureller Reformen nach Auslaufen des Wiederaufbauplans die Basis für ein höheres Rating schaffen könnten. Eine Rückkehr zu einem stabilen Ausblick ist jedoch möglich, falls die fiskalischen Ziele verfehlt oder Reformfortschritte ausbleiben. Auch geopolitische Risiken – insbesondere eine Eskalation des Ukraine-Kriegs mit NATO-Beteiligung – könnten das Rating belasten.

Quelle: Rating_Action-Moodys-Ratings-changes-Italys-23May2025-PR

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