Merz trifft Trump: Freundliche Töne, klare Dominanz

Am frühen Donnerstag Abend deutscher Zeit war es dann soweit: der erste offizielle Besuch von Bundeskanzler Friedrich Merz in Washington. Schon zu Beginn des Treffens lobte Trump Merz als „respektierten Mann“ und zeigte sich optimistisch über eine „großartige Beziehung“ zu Deutschland. Inhaltlich dominierte der US-Präsident jedoch klar den gemeinsamen Pressetermin – Merz kam nur selten zu Wort. Der Redeanteil Trumps dürfte deutlich Richtung 90 Prozent gelegen haben.

Trump äußerte sich positiv über die gestiegenen Verteidigungsausgaben Deutschlands, ohne jedoch konkrete Zahlen zu nennen. Er betonte zwar historische Bedenken gegenüber einer deutschen Aufrüstung, sehe die Entwicklung aber insgesamt als „zumindest bis zu einem gewissen Punkt“ richtig an. Interessant war die Anfangsbemerkung des deutschen Kanzlers: Er verwies darauf, dass er das letzte Mal zur Amtszeit Regans im Weißen Haus gewesen sei- ein Schachzug, welcher bei Trump, der schon des Öfteren kund gab, ein Regan-Fan zu sein, fruchtete.

Russland-Ukraine-Krieg im Fokus

Im Zentrum des Treffens stand jedoch der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine. Beide Seiten äußerten den Wunsch nach einem baldigen Ende des Kriegs. Trump drohte mit „harten Maßnahmen“ – sowohl gegen Russland als auch gegen die Ukraine, falls der Krieg weiter andauere. Eine Frist dafür gebe es nur „in seinem eigenen Kopf“. Im Gespräch mit Putin habe er versucht, ihn von Vergeltungsmaßnahmen abzuhalten – allerdings ohne Erfolg. Er verglich den Krieg mit einem Streit unter Kindern, den man irgendwann beenden müsse.

Kanzler Merz forderte Trump auf, gemeinsam mit Europa auf ein Kriegsende hinzuwirken. Er betonte, die Ukraine sei nicht mit Russland gleichzusetzen: Sie ziele auf militärische Infrastruktur, nicht auf Zivilisten. Merz rief zu mehr Druck auf Moskau auf und erklärte, Deutschland sei bereit, seinen Beitrag zu leisten.

Ein kurioses GEschenk

Zum Abschluss überreichte Merz dem US-Präsidenten ein symbolträchtiges Geschenk: ein Faksimile der Geburtsurkunde von Trumps Großvater aus Deutschland. Der Kanzler verzichtete auf einen Dolmetscher – ein Zeichen des Vertrauens.

Quelle: RapidResponse47 / X

Nebenbei äußerte sich Trump auch zu innenpolitischen Themen. Er zeigte sich enttäuscht über Elon Musk, der seine Haushaltspläne öffentlich kritisiert hatte, und warf ihm Undankbarkeit vor. Der Konflikt hat sich nach dem Treffen weiter in den sozialen Medien ausgetragen- heftige Anschuldigungen waren die Materie des öffentlichen Streits. Musk beahauptete, dass Donald Trump ist in den Epstein-Akten sei und dies der wahre Grund ist, warum sie nicht veröffentlicht wurden.

Quelle: @elonmusk / X

Infolge dessen stieg die Wahrscheinlichkeit auf der Wettplattform Kalshi, dass Trump ein weiteres Mal angeklagt werde, um 13 Punkte auf 49 Prozent an.

Quelle: @DeItaone / X

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