Marktupdate: Die US-Börsen schlossen am Freitag höher, erholten sich nach anfänglichen Rückgängen, nachdem der Vorsitzende der US-Notenbank, Jerome Powell, erklärt hatte, dass die Wirtschaft sich in einer „guten Lage“ befinde. Allerdings sorgte Unsicherheit über die US-Handelspolitik für den größten Wochenverlust an der Wall Street seit Monaten. Powell wies darauf hin, dass die Zentralbank die Zinssätze nicht schnell senken werde und äußerte Bedenken hinsichtlich der Handelspolitik von Präsident Donald Trump, insbesondere in Bezug auf die Zölle auf Importgüter aus Kanada, Mexiko und China.
Marktupdate – USA

Der S&P 500 verzeichnete einen Rückgang von -3,1% auf Wochensicht, während der Nasdaq um -3,45% fiel und der Dow um -2,37% nachgab. Besonders belastend waren die schwachen Unternehmensberichte, wie die von Hewlett Packard, dessen Aktien um -12% fielen, und Costco, das die Wall Street-Prognosen verfehlte. Auch die jüngsten Arbeitsmarktdaten zeigten eine anhaltende, wenn auch langsame Verbesserung, mit einem Anstieg der Beschäftigung und einer höheren Arbeitslosenquote von 4,1%, was primär auf die Haushaltsumfragen zurückzuführen war. Aus dieser resultiert nämlich, dass im im Februar ganze 588.000 Stellen abgebaut wurden.

Quelle: Bloomberg
Sektorenspezifisch waren Versorger, Energie, Technologie und Industrie die größten Gewinner im S&P 500, während der zyklische Konsum, Finanzwerte und Basiskonsumgüter am stärksten belasteten. Trotz des Erholens am Freitag endeten die Börsenwochen mit Verlusten.
Der Dollar verlor nicht nur gegenüber dem Euro, sondern auch der breiter gefasste DXY verzeichnete den größten Wochenverlust seit November 2022. Somit notiert der Dollarwährungsindex bei nur noch 103,83 USD, nachdem er noch Anfang des Jahres die 110 USD attakierte.

Quelle: @Barchart / X
Insgesamt vernichtete der amerikanische Aktienmarkt seit 3 Wochen über 3,2 Billionen US-Dollar an Marktkapitalisierung.

Quelle: @Ashcryptoreal / X
Nvidia im Sturzflug
Ein großer Faktor ist dabei ohne Zweifel der Kurssturz von KI-Gigant Nvidia. Auch wenn die gesamten Mag 7 nicht glänzten und beispielsweise Tesla ganz 40 Prozent vom letzten Allzeithoch Ende letzten Jahres entfernt ist, ist der Kursabfall von Nvidia sinnbildlich für die aktuelle Marktstimmung.

Quelle: @KobeissiLetter / X
Die Nvidia-Aktie fällt derzeit aus mehreren Gründen: Verschärfte Chip-Exportregeln bedrohen das China-Geschäft, Tech-Giganten entwickeln eigene KI-Chips und verstärken die Konkurrenz, sinkende Margen deuten auf nachlassende Preismacht hin, und technische Faktoren verstärken den Verkaufsdruck. Zudem sorgen Bewertungsbedenken, Fortschritte in der chinesischen KI-Entwicklung und eine allgemeine Sektorrotation für Unsicherheit. Trotz eines Kursrückgangs von etwa 28% seit dem Rekordhoch sehen Analysten weiterhin Potenzial für die Aktie.

Bernstein Research hat erst gestern die Einstufung für Nvidia mit einem Kursziel von 185 US-Dollar auf „Outperform“ belassen. Analyst Stacy Rasgon beschrieb den Umsatzrückgang im Monatsvergleich als üblich und sieht keine anhaltenden Probleme für den Chip-Hersteller.
Marktupdate- Europa

Für Europa fällt unser Marktupdate zumindest an den traditionellen Märkten etwas freundlicher aus. Am Freitag fiel der DAX aufgrund von Gewinnmitnahmen nach einer Rekordjagd und schloss -1,75% niedriger bei 23.000 Punkten, konnte jedoch ein Wochenplus von +2,03% verbuchen. Die geplanten Milliardenkredite der deutschen Regierung unterstützten den Markt, vor allem den MDAX, der um knapp +4,5% zulegte. Der EuroStoxx 50 blieb im Wochenvergleich unverändert.
Am deutschen Markt verloren Bayer (–6,5%) und Infrastrukturtitel wie Siemens Energy (–7%) deutlich. Rüstungsaktien wie Rheinmetall und Hensoldt fielen nach jüngsten Rekordanstieg ebenfalls stark. BMW gab um -3,9% nach, während Volkswagen vom Zolllaufschub profitierte und nur -1,4% verlor. Automobilzulieferer wie Norma verloren -5,9%, aufgrund schwächerer Nachfrageprognosen.

Die europäischen Staatsanleihen stiegen allesamt an, nachdem aus den Sondierungsgesprächen von Union und SPD eine mögliche Lockerung der Schuldenbremse hervorging. Was für ökonomische Auswirkungen jene hätte, haben wir in unserer großen Analyse SCHULDENBREMSE- OHNE SIE WIRD ES IN TRÜMMERN ENDEN- DIE GROßE ANALYSE – EconomyGlobal mittels empirischer Evidenz erläutert.
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