MARKTUPDATE: TRUMPS STEUERPLÄNE, ROHSTOFFABKOMMEN UND NVIDIA IM FOKUS

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Die globalen Aktienmärkte verzeichneten am Mittwoch Zuwächse, nachdem das US-Repräsentantenhaus Trumps 4,5 Billionen Dollar schwere Steuersenkungspläne verabschiedete und an den Senat weiterleitete. Dies stützte den Dollar und half den Renditen von Staatsanleihen. Experten sehen darin eine positive Entwicklung für Unternehmen in den USA, da geringere Regulierung und Steuersenkungen erwartet werden. Zudem verbesserte sich die Marktstimmung durch Berichte über eine Einigung zwischen den USA und der Ukraine auf einen Entwurf für ein Mineralienabkommen.

Rohstoffabkommen USA – Ukraine

Quelle: @SaltyGoat17 / X

Das geplante Abkommen zwischen den USA und der Ukraine sieht die gemeinsame Verwaltung eines Fonds vor, in den die Ukraine künftig 50 Prozent der Erlöse aus staatlichen Ressourcen wie Mineralien, Öl und Gas einbringt. Dieser Fonds soll Projekte in der Ukraine finanzieren, bleibt jedoch unabhängig von den laufenden Rohstoffeinnahmen des Staatshaushalts. NATO-Mitgliedschaft sowie Sicherheitsgarantien sind nicht enthalten, doch US-Finanzminister Bessent sprach von einer wirtschaftlichen Sicherheitsgarantie durch US-Investitionen.

Die Ukraine verfügt über umfangreiche Rohstoffvorkommen, darunter Erdgas, Öl, Kohle, Eisen, Titan und Lithium. Mit rund einer Billion Kubikmeter Erdgas besitzt das Land die zweitgrößten Reserven Europas, hat jedoch aufgrund des Krieges Schwierigkeiten bei der Förderung. Auch bei kritischen Rohstoffen wie Mangan, Titan und Grafit zählt die Ukraine zu den global führenden Produzenten. Besonders bedeutend sind die Lithium-Vorkommen, die zu den größten in Europa gehören, jedoch noch nicht abgebaut werden. Der Gesamtwert der ukrainischen Rohstoffe wird auf bis zu 11,5 Billionen USD geschätzt.

Seltene Erden spielen bisher eine geringe Rolle, doch große Mengen werden in von Russland kontrollierten Gebieten vermutet. Die Erschließung dieser Vorkommen würde hohe Investitionen erfordern und hätte erhebliche Umweltfolgen.

Märkte im Überblick

US-Aktienfutures erholten sich nach einer uneinheitlichen Sitzung an der Wall Street, wobei die Nasdaq-Futures um +0,63% und die S&P 500-Futures um +0,42% Prozent stiegen. Auch die europäischen Aktienmärkte setzten ihren Aufwärtstrend fort: Der STOXX 600 legte um 0,7 Prozent zu, während der DAX mit 22,787.51 +1,72% im Plus notiert.

Die Renditen der US-Staatsanleihen bewegten sich antiparallel – die 10-jährige Rendite fiel auf 4,292 Prozent, während die zweijährige Rendite um etwa 1,5 Basispunkte auf 4,115 Prozent zulegte.

Zuvor waren die Renditen gesunken, da schwache Konjunkturdaten neue Zinssenkungserwartungen der Federal Reserve schürten. Das US-Verbrauchervertrauen hatte sich im Februar so stark verschlechtert wie seit dreieinhalb Jahren nicht mehr, was zur Einpreisung von mindestens zwei Zinssenkungen im Jahr 2024 führte. Die Flucht in sichere Häfen war damit angefochten und die Anleihekurse stiegen. An den Rohstoffmärkten verteuerten sich Kupferpreise um mehr als 4 Prozent, nachdem Trump eine Untersuchung möglicher neuer Zölle auf Kupferimporte angeordnet hatte.

Quelle: @CEOTechnician / X

Der Dollar erholte sich leicht, nachdem er zuvor auf den niedrigsten Stand seit Dezember gefallen war. Der Dollar-Index stieg um 0,2 Prozent, während der Yen auf 149,27 je Dollar nachgab und der Euro leicht auf 1,0499 Dollar fiel. Auch das britische Pfund hielt sich in der Nähe eines Zweimonatshochs.

Am Ölmarkt stiegen Brent-Futures um 0,3 Prozent auf 73,22 Dollar pro Barrel, während WTI um 0,4 Prozent auf 69,19 Dollar zulegte und damit einen Teil der Verluste des Vortages wettmachte. Der Goldpreis blieb nahezu unverändert bei 2.911 Dollar je Unze.

Nvidia- Geschäftszahlen im Fokus

Besonderes Augenmerk liegt auf den Quartalsergebnissen von Nvidia, die als Indikator für die KI-Nachfrage und die hohen Bewertungen im Tech-Sektor gelten. Investoren zeigen sich zunehmend skeptisch, da Investitionen in KI-Infrastruktur langsame Renditen erzielen. Marktanalysten warnen, dass negative Signale aus dem Nvidia-Bericht die gesamte Anlegerstimmung für KI-Aktien beeinflussen könnten. Bereits in dieser Woche verloren einige europäische KI-Aktien an Wert, nachdem Berichte eine mögliche Verlangsamung von Microsofts Investitionen in Rechenzentren nahelegten. Zudem fiel der Index der „Magnificent Seven“-Aktien, zu denen Nvidia gehört, am Dienstag um 2,5 Prozent auf den niedrigsten Stand seit Ende November.

Die Bank of America bestätigte soeben ihre Kaufempfehlung für Nvidia vor den Q4 2025-Ergebnissen. Erwartet wird entweder eine leichte Übertreffung oder ein Ergebnis im Rahmen der Prognosen, während die Bruttomargen im ersten Quartal aufgrund der Blackwell-Umstellung voraussichtlich zurückgehen. Das Wachstum im Rechenzentrumsbereich soll 2025 jedoch über +60 % im Jahresvergleich erreichen. Wichtige Katalysatoren sind die GTC-Konferenz am 17. März, auf der Nvidia Neuigkeiten zu den GB300- und Rubin-Chips sowie Fortschritte in den Bereichen KI und Robotik präsentieren wird.

Die größten Wachstumstreiber für das Unternehmen sind das Training von AGI-Modellen, Ableitungen bestehender Modelle, die steigende Nachfrage nach KI-Inferenz sowie Infrastruktur-Upgrades. Trotz derzeit gedämpfter Marktstimmung könnte Nvidia mit einer erfolgreichen Umsetzung der Blackwell-Strategie und positiven Signalen für das Geschäftsjahr 2026 das Vertrauen der Investoren stärken, so die BofA.