MARKTUPDATE: DAS ZOLL-MASSAKER AN DEN MÄRKTEN

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Marktupdate: Die Finanzmärkte haben zum Wochenstart einen Dämpfer erlitten, nachdem US-Präsident Donald Trump neue Zölle auf Waren aus Kanada, Mexiko und China verhängt hat. Sowohl die traditionellen Märkte in Amerika sowie in Europa starten tief im Minus, sondern vor allem Spekulationsassets wie Bitcoin oder Ethereum werden in Millionenhöhe liquidiert.

Quelle: @realDonaldTrump / X

Marktupdate – Europa

Die Furcht vor einem Handelskrieg hat den deutschen Aktienmarkt am Montag stark belastet. Der DAX verlor bis dato -1,50% und beendete damit abrupt seine jüngste Rekordrally. Besonders die von US-Präsident Donald Trump verhängten Zölle auf Waren aus Kanada, Mexiko und China sorgten für Verunsicherung.

Auch der MDAX fiel um -2,18 % auf 26.149 Punkte, während der EuroStoxx 50 -1,52 % nachgab. Obwohl die EU bisher nicht direkt von den Zöllen betroffen ist, könnten Unternehmen mit Produktionsstandorten in Mexiko, wie Volkswagen, bald die Folgen spüren. VW-Aktien brachen um sechs Prozent ein, Daimler Truck verlor sogar sieben Prozent. Auch Porsche musste Kursverluste hinnehmen, nicht nur wegen der Zolldebatte, sondern auch wegen eines geplanten Vorstandswechsels.

Nur wenige Aktien konnten sich dem Abwärtstrend entziehen. Rheinmetall legte dank anhaltender Rüstungsnachfrage um 1,4 % zu, ebenso Hensoldt. Im Technologiesektor überwogen hingegen die Sorgen. Infineon und Aixtron verloren jeweils rund vier Prozent, während auch an der Nasdaq deutliche Abschläge erwartet wurden.

Marktupdate – USA

Ein Blick auf die amerikanischen Futures zeigt, dass auch an den US-Märkten rote Zahlen folgen werden. ein Minus von -1,50% beim Nasdaq sowie ein Minus von -1,35% beim S&P 500 werden zum Handelsstart der KW 6 zur Vernichtung vieler Milliarden USD führen. Der VIX steht bei +6,50% im Plus.

Quelle: @KobeissiLetter / X

Die Zölle sollen bis dato amerikanische Waren von knapp 1,3 Billionen US-Dollar an Wert betreffen. Der US-Aktienmarkt hat über -1,5 Billionen US-Dollar an Marktkapitalisierung verloren, wobei etwa 43 % aller US-Importe bald Zöllen unterliegen; die US weighted average tariff rate wird weiter steigen.

Quelle: @Macromadness2 / X

Seitdem das Zollthema im Fokus der Öffentlichkeit war haben alle Zollrisiko-„stock baskets“ underperformt, was uns zu der These führt, dass die Implikation von Zöllen noch bei Weitem nicht in einem in Relation stehenden Umfang in die Märkte eingepreist ist.

Marktupdate – Krypto

Besonders gelitten haben die Kryptowährungen. Während der Bitcoin zeitweise Richtung 90.000 USD fiel, hat es andere Coins deutlich stärker getroffen:

Ethereum erlitt binnen von Minuten eine mechanische Korrektur- vor welcher wir immer gewarnt haben- von -25%. Das dort absorbierte Kapital ist immens und zeigt wie spekulativ der Handel in der Kryptobranche betrieben wird.

Quelle: @zerohedge / X

Insgesamt viel Ethereum innerhalb der letzten 60 Stunden um -37%.

Quelle: @KobeissiLetter / X

Marktupdate – Rohstoffe

Bei den Rohstoffen ist die Marktreaktion deutlich geringer. Auch wenn Gold zeitweise um einen halben Prozentpunkt fiel, erholte sich das Edelmetall wieder rasch und attackierte trotz starkem Dollar wieder neue Rekordhöhen. Besonders Erdgas, WTI Öl und Benzin stiegen- inflationär.

Der Inflationsschutz, bzw. Wertspeicher, welcher vor allem durch Gold gewährleistet ist, wird in der aktuellen Marktlage wieder einmal betont. Wohingegen Bitcoin, das „digitale Gold“, volatil reagiert und zwischenzeitlich fast um 10 Prozent sinkt, bleiben Edelmetalle wie Gold und Silber stabil.

Quelle: @CWRoehl / X

Marktupdate – Devisen

Aufgrund der Zollpläne stieg der US-Dollar um derzeit +0,80% an- der derzeitige Kurs liegt bei 109,375 USD.

Die Renditen der 10-jährigen US-Staatsanleihen notieren derzeit fast unverändert bei 4,54%.

Der Euro ist schwach in die Woche gestartet und fiel in der Nacht auf Montag auf 1,0141 US-Dollar – den tiefsten Stand seit November 2022. Zwar konnte er sich leicht erholen, lag mit 1,0240 Dollar aber weiterhin rund einen Cent unter dem Kurs vom Freitagabend. Seit der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten steht der Euro unter Druck, nachdem er zuvor noch über 1,09 Dollar notierte.

Besonders stark traf der Handelskonflikt die Nachbarländer der USA. Der kanadische Dollar fiel auf den niedrigsten Stand seit 22 Jahren und wurde zeitweise mit 1,48 CAD pro US-Dollar gehandelt – ein Niveau, das zuletzt 2003 erreicht wurde. Auch der mexikanische Peso geriet unter Druck und verlor über drei Prozent. Der Kurs stieg zeitweise auf 21,29 Peso pro Dollar, ein Wert, der zuletzt im März 2022 erreicht wurde.

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