Das Marktupdate für den Wochenbeginn fällt ziemlich gemischt aus- die US-Märkte zeigen erneut Stärke, wohingegen der europäische und deutsche Aktienmarkt leichte Verluste zu verbuchen hat. Die Wirtschaftsdaten aus Deutschland, Frankreich, Europa, Großbritannien, Japan und den USA geben weiter Aufschluss über die Zinsentscheidungsrichtung.
Wirtschaftsdaten
Der heutige Montag war geprägt von Einkaufsmanagerindizes, also die Befragung von Einkaufsleitern und Firmenchefs, welche einen aufschlussreichen Einblick in die aktuelle Lage der Wirtschaft gibt. Japan vermeldete den Einkaufsmanagerindex mit 51,4 für Dienstleistungen im Dezember, womit der Vormonatswert von 50,5 (alles über 50 ist Wachstum) übertroffen wurde. Der Dienstleistungsbereich zeigt somit relative Robustheit- der Beibehalt der 0,25% sollte demnach die Woche in trockenen Tüchern sein.
Europa
Sowohl Frankreich als auch Deutschland enttäuschten wieder einmal im Industriesektor. Auch wenn der Dienstleistungseinkaufsmanagerindex über den Erwartungen ausfiel und in Deutschland sogar mal wieder Wachstum verzeichnete, sind die rezessiven Volkswirtschaften weiterhin das Schlusslicht. Nicht zu vergessen sind die starken Preisanstiege bezüglich der deutschen Dienstleistungen.
Ein ähnliches Bild gab die gesamte Eurozone ab, welche maßgeblich von den zwei eben genannten Wirtschaftsstandorten bestimmt wird. Der Gesamtindex fiel mit 49,5 jedoch besser aus als im November- nichts desto trotz sprechen wir weiterhin von einer negativen Geschäftsentwicklung. Die Lohnentwicklung der Eurozone fällt mit 4,40% zum Vorjahresquartal Q3 unter den vorherigen Messungen von 4,90% aus- ein Indikator für schwindenden Lohndruck.

Großbritannien und USA
Großbritannien überzeugt bezüglich der Dienstleistungen und zeigt keine großen Überraschungen auf. Die Industrie schwächelt nicht nur auf der östlichen Seite des Atlantiks, sondern lässt auch in den USA zu wünschen übrig. Wirtschaftlich zeigte der PMI für das verarbeitende Gewerbe einen Rückgang auf 48,3, den niedrigsten Stand seit Mai 2020 – ganz anders sieht es bezüglich der Dienstleistungen aus. Der Anstieg von 58,5 unterstreicht eine weiterhin gute Wirtschaftsentwicklung.

Schweiz
Interessant ist unter anderem die Entwicklung der Erzeugerpreise in der Schweiz. Nachdem die Schweizer Nationalbank den Leitzins zuletzt um 50 Basispunkte auf 0,50% senkte, fallen die Erzeugerpreise in der Schweiz mit -0,6% weiterhin deflationär aus. Prognostiziert wurde von Analysten ein Anstieg von 0,2% zum Vormonat, welcher mit -0,3% ebenfalls deflationär war.
China

Die chinesische Industrieproduktion stieg im November wie erwartet um 5,4 % im Vergleich zum Vorjahr und legte damit leicht gegenüber dem Oktober zu. Unterstützt wurde das Wachstum durch Konjunkturmaßnahmen wie erleichterten Kreditzugang und verbesserte Liquiditätsversorgung, von denen vor allem die Industrie profitierte.
Schwächer entwickelten sich jedoch die Investitionen in Sachanlagen, die mit 3,3 % unter den Erwartungen blieben, und der Einzelhandel, dessen Umsätze nur um 3,0 % stiegen – deutlich weniger als erwartet. Das schwache Konsumklima bleibt eine Herausforderung, da China bisher wenig für die Stärkung des privaten Konsums unternommen hat.
Die Arbeitslosenquote verharrte stabil bei 5,0 %, doch Experten warnen vor weiteren wirtschaftlichen Schwierigkeiten ohne eine Belebung des Binnenkonsums.
Marktupdate – USA

Der Nasdaq erreichte am Montag ein Rekordhoch, während der S&P 500 ebenfalls zulegte. Anleger bewerteten aktuelle Wirtschaftsdaten und warteten auf die Zinsentscheidung der US-Notenbank (Fed) am Mittwoch. Die Märkte gehen mit 95,4% Wahrscheinlichkeit von einer Zinssenkung um 25 Basispunkte aus, laut CME’s FedWatch Tool.

Laut Sam Stovall von CFRA Research könnte die Zinssenkung jedoch „hawkish“ ausfallen, was bedeutet, dass die Fed weiterhin datengesteuert bleibt und möglicherweise weniger Zinssenkungen im nächsten Jahr plant als erwartet, so Reuters.
Der Dow verlor leicht (-0,25%), während der S&P 500 (+0,37%) und der Nasdaq (+1,24%) Gewinne verbuchten. Der Russell 2000stieg um +0,64%.
Goldman Sachs rechnet damit, dass der S&P 500 bis Ende 2025 auf 6.500 Punkte steigen könnte – ein Plus von rund 7 %. Günstige Bedingungen an den Optionsmärkten, wo Absicherungen gegen Kursverluste und Wetten auf Kursgewinne derzeit relativ preiswert sind, trügen ebenfalls zur Risikofreude der Anleger bei, so investing.com.
Gewinner und Verlierer

Gefahr für Nvidia

Aus charttechnischer Perspektive könnte es nun gefährlich für den Tech-Riesen Nvidia werden- eine von uns schon früher angesprochenen Shoulder-Head-Shoulder-Formation beinhaltet einiges an möglichem Abwärtspotential. Die Marke von 132 USD gilt es nun aus dieser Sicht zu verteidigen.
USD

Der Dollar-Währungsindex notiert leicht unter den 107 Punkten. Die Kurse von US-Staatsanleihen gaben am Montag leicht nach, der T-Note-Future sank um 0,09 % auf 109,78 Punkte, während die Rendite zehnjähriger Anleihen bei 4,05 % lag. Neben der Zinsentscheidung am Mittwoch, besteht grundlegende Unsicherheit bezüglich der zukünftigen Zinspolitik, da mögliche inflationsfördernde Maßnahmen der kommenden Trump-Regierung den Spielraum für weitere Senkungen begrenzen könnten. Fed-Chef Jerome Powell dürfte dazu zunächst keine klaren Aussagen machen.
Marktupdate – Europa

Der Dax verlor heute um -0,45% und entfernte sich etwas weiter vom Rekordhoch. Der MDAX fiel weiter um knapp 350 Punkte, auch der SDAX verlor -1,13%. Der Euro Stoxx 50 notiert weiterhin unterhalb der 5.000 Punkte.
Deutsche Anleihen

Die heute gestellte Vertrauensfrage und damit einhergehende voraussichtliche Neuwahl am 23. Februar 2025 ließ die deutschen 10-Jährigen Anleihen wieder etwas stabilisieren. Die Anleiherenditen fielen leicht auf 2,239%. Auch wenn man hier lange von keiner guten Stimmung sprechen kann, sollte die jetzige Gewissheit zu mindestens kurzfristig für Entspannung sorgen.
Gewinner und Verlierer

Gold

Gold bewegt sich heute entgegen der amerikanischen Aktienmärkte kaum. Wir befinden uns weiterhin in der Zone zwischen 2.610 USD und 2.670 USD. Um nachhaltige Kursbewegungen sowohl nach oben, als auch nach unten zu initiieren, wird Gold vermutlich einiges an Dynamik benötigen. Alleine die eingepreiste Zinsentscheidung dürfte dabei nicht genügen.
Bitcoin

Bitcoin erreichte am Montag ein neues Allzeithoch von 106.533 USD, bevor es sich leicht zurückzog und den Handel in New York bei 103.700 USD eröffnete. Die Rallye wurde durch den Vorschlag des gewählten Präsidenten Trump für eine Bitcoin-Reserve sowie den Eintritt von Microstrategy in den Nasdaq 100 unterstützt. Trotz eines Anstiegs von 2,36 % gegenüber dem Freitagsschlusskurs warnen technische Analysten vor Risiken. Reuters verwies auf das RSI, welches auf Tagesbasis das vorliegende Hoch nicht bestätigte sowie auf eine umgekehrte Hammerkerze und die Nähe zum oberen Ende eines steigenden Kanals. Der Chart deutet auf ein erhöhtes Risiko einer Abwärtskorrektur hin.
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