Marktausblick-Neujahr: Es ist die letzte und zugleich erste Handelswoche. Ab dem Mittwoch befinden wir uns im Jahr 2025 und lassen 2024 hinter uns. Es war ein Jahr geprägt von neunen Höchstständen und möglichen Innovationskräften, die bis dato noch nie dagewesen waren. Gleichzeitig werden die Karten neu gemischt und es steht alles auf Anfang. Der Start in das neue Jahr wird dabei vielleicht nicht von richtungsweisender Bedeutung sein, könnte jedoch die anfängliche Route der ersten Wochen andeuten. Was auf uns zukommen wird, das erfahren Sie in unserem Marktausblick.
Marktausblick – Wirtschaftsdaten
Montag
Am Montag erreichen uns zu Wochenbeginn einerseits die Verbraucherpreise aus Spanien, welche von Interesse für den weiteren Zinssenkungszyklus der EZB sein wird. Erwartet ist ein Anstieg zum Vorjahresmonat Dezember von 2,6%, womit die sich die Inflation weiter von dem 2%-Ziel entfernen würde. Andererseits wird in den USA der Chicago Einkaufsmanagerindex (erwartet: 42,8; vorher: 40,2) sowie die schwebenden Hausverkäufe aus dem November (erwartet: 0,7%; vorher: 2,0%) gemeldet. Die CFTCs von GBP, WTI Öl, Gold, dem Nasdaq 100, dem S&P 500, des Yens sowie des Euros sehen wir dann allesamt um 21.30 Uhr MEZ.
Dienstag
Dienstags ist für Deutschland, die Schweiz, Italien, Brasilien und Japan mal wieder Pause angesagt. Ein Großteil der globalen Börsen schließt schon vorzeitig:

Der Fokus liegt demnach auf den chinesischen Wirtschaftsdaten: Denn die Einkaufsmanagerindizes für das Verarbeitende Gewerbe sowie den Dienstleistungssektor werden ein wichtiges Indiz für den Erfolg der Stimuli-Versuche seitens der chinesischen Regierung sein.


Insgesamt geht der breite Markt von keinen besonderen Aufschwüngen aus, eine Überraschung dürfte jedoch positive Auswirkungen auf den Yuan sowie die asiatischen Börsen haben.
Nach dem Montag gibt es auch noch weitere Daten zu der Immobilienmarktentwicklung. Der S&P/CS HPI Composite-20 Index gibt einen weitgefassten Überblick über die Hauspreisentwicklung des Monats Oktober. Wohingegen im September der Preis zum Vorjahresmonat um 4,6% stieg, erwartet der Markt eine weitere Reduktion auf nun 4,1%.

Donnerstag
Nach Silvester nehmen die Veröffentlichungen wichtiger Wirtschaftsdaten nochmal zu. Am 2. Januar vermelden einige wichtige Volkswirtschaften aus der Eurozone sowie die Eurozone selbst weitere Einkaufsmanagerindizes für das Verarbeitende Gewerbe: Spanien, Italien, Frankreich und Deutschland gehören dazu. Hier wird sich zeigen, inwiefern eine Trendwende in Sicht ist. Die Prognosen deuten im Allgemeinen eher auf eine weitere Verschlechterung hin:

Auch in den USA wurden die Firmenchefs einer Vielzahl von Unternehmen über die aktuelle Lage befragt. Der ISM Einkaufsmanagerindex für die Industrie geht ebenso wie in Europa nicht nur von einem weiteren Schrumpfen des Verarbeitenden Gewerbes aus, sondern ebenso von einer schwächeren Entwicklung als noch im Vormonat (erwartet: 48,3; vorherig: 49,7).

Die Folgeanträge, ebenso wie die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe werden weitere Auskünfte über den Arbeitsmarkt geben. Wie in unserem heutigen Beitrag „MARKTUPDATE/ANALYSE: SANTA-RALLYE IN GEFAHR? – EconomyGlobal“ bereits erwähnt, sollte vor allem ein Auge auf die Folgeanträge geworfen werden. Diese befinden sich momentan auf einem 3-Jahreshoch seit November 2021 und verschärfen die Annahme, dass sich das Finden von Arbeit weiterhin als schwer erweist. Eine schwächere Arbeitsnachfrage könnte abschwächende Wirtschaftsleistung andeuten. Das Atlanta Fed GDP Now für das vierte Quartal wird weiterhin auf 3,1% geschätzt.
Freitag
Der vom Institute for Supply Managment (ISM) veröffentlichte Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe in den USA wird wenig anders erwartet. Nichts desto trotz gebührt hier nochmals ein genauer Blick auf die Entwicklung der Preise, welche in Bezug auf die Inflationsentwicklungen weiter Auskunft über möglichen Preisdruck geben kann.
Im Fokus stehen jedoch primär due Veränderungen der Arbeitslosenzahlen in Spanien und vor allem Deutschland. Besonders in Deutschland werden diese Zahlen in den nächsten Monaten von höchster Relevanz sein, da weitere Stellenstreichungen erhebliche Auswirkungen auf den gesamten Arbeitsmarkt und den deutschen Staatshaushalt haben können („SO DRASTISCH KANN DER STELLENABBAU WERDEN – EconomyGlobal„). Erwartet werden 15 Tausend, gegenüber den 6 Tausend aus dem Vormonat November. Die Arbeitslosenquote wird mit einem leichten Anstieg auf 6,2% erwartet (vorher: 6,1%).
Marktausblick – SxP500
Ein besonderer Fokus liegt auf den US-Märkten. Normalerweise sind die nächsten Tage historisch gesehen stark positiv. Der gestrige Freitag gab jedoch ein anderes Bild ab. Wie schon erwähnt, stellt sich nun die fundamentale Frage, ob es sich um reine mechanische Adjustierungen handelte oder etwas anderes dahinter steckte. Das negative Gamma, mit welchem die Dealer durch den Gamma-Flip zu tun haben, könnte in jedem Fall mächtig Dynamik in den Optionsmarkt und so auf die Kurse der Indizes und Einzelwerte haben.


Wichtig bleiben weiterhin die Marken von 5.990 und 5.880 Punkten auf der Unterseite. Ein Sprung über die 6.000 bzw. 6.015 Punkte würde in Anbetracht des Wiedererreichens des Trendkanals sowie des Durchbrechens alter Hochs für ein gutes Fundament neuer Kursanstiege sorgen- aus charttechnischer Sicht. Fundamental betrachtet wird die Konzentration einzelner Werte im SPX immer größer. Die Marktbreite schwindet und Dynamiken einzelner Titel sind immer anfälliger für allgemeiner Kursrutsche. Endjahres-Euphorie ist bei einem guten ersten Handelstag aber noch voll im Rennen.
Marktausblick – Gold und Bitcoin
Ebenso wie der S&P 500 wird es spannend für Gold und Bitcoin, welche jeweils an unteren Unterstützungszonen angelangt sind. Primär Gold zeigte sich entgegen der stark ansteigenden Kapitalmarktzinsen, in Form von der US10Y, äußerst resistent. Die 2.610 USD-Marke zeigt auch im Stundenverlauf eine immer stärkere Resilienz. Wenn die US-Anleiherenditen aufgrund entsprechender Wirtschaftsdaten oder rein aus mechanischer Sicht nachgeben sollten, sind größere Tagesgewinne für Gold wahrscheinlich.

Der Bitcoin scheint derzeit alte Stärke zu vermissen und die Dynamik der letzten Wochen etwas aus der Sicht zu verlieren. Ein auf Stundenbasis ausgebauter Boden bei etwa 94.290 USD hat dem Bitcoin heute einen leichten Gewinn von ca. +0,80% verschaffen. Bei plötzlichen Gewinnmitnahmen, welche keine stärkeren Kaufsignale für weitere Anleger auslösen, könnte das Durchdringen der 89.500 USD den Anfang eines möglichen Bärenmarktes zur Folge haben. Noch zeigt sich der Kurs jedoch entspannt- ebenso gut möglich könnte ein weiterer Angriff auf die sechsstellige 100.000 USD-Marke sein.

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