Trotz Operation „Midnight Hammer“: Märkte bleiben ruhig

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Am Wochenende hat die US-Regierung unter Präsident Trump eine massive militärische Operation gegen Iran gestartet. Die Luftschläge – unter dem Namen „Operation Midnight Hammer“ – richteten sich gegen zentrale iranische Atomanlagen in Fordow, Natanz und Isfahan. Eingesetzt wurde unter anderem der B-2-Bomber und Marschflugkörper von U-Booten. Besonders bemerkenswert war der Einsatz von bunkerbrechenden Bomben (GBU-57), die tief in unterirdische Ziele eindringen sollen. Satellitenbilder bestätigten schwere Schäden, insbesondere in Fordow, wo mehrere Einschlagkrater sichtbar wurden. Die iranischen Luftabwehrsysteme konnten die Angriffe offenbar nicht erkennen oder abwehren. Der genaue Erfolg der Operation sowie die Frage danach, ob die Urananreicherungen zerstört werden konnten, ist noch unklar.

Quelle: @DODResponse / X

Als Reaktion darauf kündigte das iranische Parlament die mögliche Schließung der strategisch wichtigen Straße von Hormus an, wobei die endgültige Entscheidung bei der nationalen Sicherheitsführung liegt. Der iranische Außenminister bezeichnete den US-Angriff als Bruch internationalen Rechts und erklärte, dass nun alle Optionen möglich wären.

Quelle: @SkyNews / X

Kurz nach den US-Angriffen feuerte Iran ballistische Raketen auf israelische Städte wie Tel Aviv und Haifa ab, wobei Dutzende verletzt wurden. Es wird zudem erwartet, dass iranische Milizen in Irak und Syrien US-Stützpunkte angreifen könnten. Berichte deuten darauf hin, dass auch israelische Luftschläge auf iranische Ziele stattfanden, bei denen mehrere Revolutionsgardisten getötet wurden. Iran behauptete, es sei kein nukleares Material verloren gegangen, da die Anlagen bereits vor dem Angriff evakuiert worden seien.

International stieß der US-Angriff auf geteilte Reaktionen: Während Israel und Großbritannien Unterstützung signalisierten, äußerten sich Länder wie China, Russland, Pakistan und zahlreiche Golfstaaten kritisch und forderten Deeskalation.

Innenpolitisch sorgte der Angriff auch in den USA für Diskussionen. Sowohl Republikaner, als auch demokratische Stimmen kritisierten das Vorgehen als verfassungswidrig und ohne Mandat des Kongresses.

Quelle: @RepThomasMassie / X

Die Regierung argumentiert jedoch, dass sie auf Basis von Artikel II der US-Verfassung handelte. Auch innenpolitisch wurden erhöhte Sicherheitsmaßnahmen ergriffen – insbesondere im Hinblick auf mögliche iranisch inspirierte Vergeltungsschläge oder Cyberangriffe.

Quelle: constitution.congress.gov

Reaktion der Märkte

Die Märkte reagierten unmittelbar mit steigenden Ölpreisen und einer Flucht in sichere Anlagen. Die Sorge vor einer Schließung der Straße von Hormus – durch die ein großer Teil des globalen Ölhandels verläuft – sowie mögliche Folgeangriffe auf US-Militärbasen, sorgten für Unsicherheit. Dennoch verhalten sich die Märkte ungewöhnlich entspannt angesichts des großen Risikopotentials.

Am Morgen fiel der Ölpreis jedoch wieder nach dem Pre-Market-Anstieg- der derzeitige Kurs beträgt 73,58 US-Dollar.

Quelle: TradingView

Auch Gold gab ihre „Weekend“- Kurszuwächse wieder ab.

Quelle: TradingView

Auch die Index-Futures zeigen fast keinerlei Nervosität: sowohl der S&P 500, als auch der Dow Jones notieren leidglich 0,22 % und 0,5 % niedirger; der DowJones verzeichnet derzeit sogar leichte Gewinne.

Quelle: Investing.com

Würde man den Markt als Indikator nutzen, so geht der Großteil davon aus, dass es sich nicht um einen langen Konflikt handeln wird. Besonders hervorzuheben ist, dass die Schließung der Straße von Hormus derzeit noch nicht eingepreist wird. Auf der einen Seite dürfte diese Annahme etwas Optimismus schüren und für das Ausbleiben einer wirtschaftspolitischen globalen Katastrophe sprechen- auf der anderen Seite dürfte das tatsächliche Eintreffen jenes Ereignisses massive Kursbewegungen nach sich ziehen.

Quelle: @KobeissiLetter / X

Alle Augen auf den heutigen Handelstag…

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Foto von Artem Podrez- Pexels.com

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