In Anbetracht der jüngsten Turbulenzen lohnt es sich, einen Blick auf das Bevorstehende zu werfen. Denn nicht nur, dass am gestrigen Tag die globalen Indizes um teilweise mehrere Prozentpunkte gesunken sind, sondern auch, dass erst zuletzt die Renditen der deutschen 10-jähriger Bundesanleihe den stärksten wöchentlichen Anstieg seit der Wiedervereinigung 1990 erlebten, verschärft den Fokus auf mögliche Katalysatoren.
Dienstag- 11.03.2025
Heute stehen die US-JOLTS-Arbeitsmarktdaten und Unternehmenszahlen von u. a. Henkel, Volkswagen und Redcare Pharmacy im Fokus. HelloFresh erwartet einen Umsatzrückgang, Oracle und Delta Airlines enttäuschten mit ihren Quartalszahlen. Besonders Delta Airlines traf es hart, nachdem CEO Ed Bastian anfangs 2024 noch ankündigte, 2025 werde das „beste Geschäftsjahr aller Zeiten“- die Aktie startet nachbörslich -11,15% leichter.

Quelle: @zerohedge / X
Wirtschaftsdaten
Insgesamt ist zu sagen, dass diese Woche weniger Wirtschaftsdaten als vielmehr politische und wirtschaftliche Entwicklungen im Fokus stehen. Das wichtigste Ereignis ist die Veröffentlichung der US-Verbraucherpreisinflation (CPI) am Mittwoch. Laut Deutsche Bank wird ein Rückgang der Inflation erwartet: Die Kerninflation soll auf +0,26 % (vorher +0,45 %) sinken, die Gesamtinflation auf +0,27 % (vorher +0,47 %). Am Donnerstag folgt der US-Erzeugerpreisindex (PPI), ebenfalls mit einem erwarteten moderaten Anstieg um +0,3 %.

Quelle: BofA Global Research
Zudem beginnt die Fed-Blackout-Periode vor der nächsten FOMC-Sitzung, sodass keine Kommentare zur Geldpolitik erwartet werden. Am Freitag wird das Konsumklima der University of Michigan veröffentlicht – von besonderem Interesse sind dabei die langfristigen Inflationserwartungen, die zuletzt auf 3,5 % gestiegen sind, ein 30-Jahres-Hoch.

Kommt es zum Shutdown?
Politisch stehen die Haushaltsverhandlungen im US-Kongress im Mittelpunkt: Das aktuelle Ausgabengesetz läuft am 14. März aus, und es droht ein erneuter Government Shutdown. Das Repräsentantenhaus schlägt eine Übergangslösung bis Ende September vor, jedoch gibt es Widerstand innerhalb der Republikanischen Partei und Unsicherheiten im Senat. Laut der Wettplattform Polymarket beträgt die Wahrscheinlichkeit eines Shutdowns 56%.

Quelle: Polymarket
Dieser Government Shutdown hätte zufolge, dass die US-Regierung ihre Tätigkeiten auf bestimmte Zeit teilweise oder vollständig einstellen muss. In diesem Fall werden nicht essenzielle Behörden geschlossen, Beamte in den unbezahlten Zwangsurlaub geschickt.
In Deutschland haben die Konservativen und die Sozialdemokraten am Wochenende vertiefte Koalitionsgespräche angekündigt, während parallel ein 500-Milliarden-Euro-Infrastrukturfonds beschlossen werden soll. International stehen Handelskonflikte im Fokus: Die USA planen, ab Mittwoch Zölle von 25 % auf europäische Stahl- und Aluminiumimporte zu erheben. Zudem treffen sich die G7-Außenminister von Mittwoch bis Freitag in Kanada.
Zusammenfassend bleibt die Woche wirtschaftlich relativ ruhig, doch politische Entscheidungen – insbesondere in den USA und Deutschland – könnten für weiterhin hohe Volatilität an den Anleihe- und Aktienmärkten sorgen.
Was sagen die Futures?
Anhand der Futures ist zu sagen, dass es zumindest an den europäischen Börsen größtenteils zu etwas Erholung kommen könnte. Die US-Indizes hingegen zeigen nur geringe Resistenzbereitschaft, weshalb auch am heutigen Handelstag ein eher dürftiges Tagesergebnis zu erwarten sein dürfte.

Interessant dürfte zudem noch sein, dass sich das Volumen von Options-Puts auf einem absoluten Rekordhoch befindet- Marktteilnehmer sichern sich weiterhin ab.

Quelle: zerohedge.com
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