Trump verkündet „historischen“ Deal mit Japan – Anleiherenditen steigen

japan

US-Präsident Donald Trump hat auf seiner Plattform Truth Social ein „historisches“ Handelsabkommen mit Japan verkündet, das japanische Importe mit einem pauschalen Zollsatz von 15 % belegt. Zudem soll Japan angeblich Investitionen in Höhe von 550 Milliarden Dollar in den USA tätigen- Details zum Abkommen sind bislang spärlich.

Quelle: @realDonaldTrump / TruthSocial

Besonders im Fokus stehen Autos und Agrarprodukte: Japan soll seinen Markt stärker für US-Autos und -Landwirtschaftsprodukte wie Reis öffnen – was angesichts Japans traditionell protektionistischer Haltung bei Lebensmitteln bemerkenswert wäre. Ob japanische Autos und Ersatzteile von höheren US-Strafzöllen ausgenommen werden, blieb vorerst unklar.

Auch mit den Philippinen wurde fast zeitgleich ein Deal angekündigt, der die dortigen Exporte mit einem Satz von 19 % belegt. Insgesamt plant die US-Regierung offenbar, über 150 kleinere Länder mit Zollsätzen zwischen 10 und 15 % zu belegen, während mit großen Partnern wie der EU und Indien noch verhandelt wird.

Das Abkommen folgte auf mehrere Verhandlungsrunden und fällt in eine politisch heikle Phase für Ishiba, der das Thema Handel als Argument für seinen Verbleib im Amt nutzt. Dennoch bleibt abzuwarten, wie belastbar die angekündigten Investitionen und Vereinbarungen tatsächlich sind, da Trump ähnliche Abkommen in der Vergangenheit oft ohne konkrete Details vorgestellt hat.

Heute Morgen kursierten Gerüchte, dass Ishiba sein Amt niederlegen wolle- ein Ereignis, das die japanische Politik ins Chaos gestürzt hätte. Ishiba dementierte diese Medienberichte jedoch vor wenigen Stunden. Ishiba selbst behauptet, er habe nie „solch etwas gesagt“.

Reaktion der Finanzmärkte

Die Nachricht ließ die Finanzmärkte heftig reagieren: Der Yen schwankte stark, während japanische Aktien zulegten. Die Renditen japanischer Staatsanleihen stiegen sprunghaft an, wodurch die Kurse auf den tiefsten Stand seit 15 Jahren fielen. Am kurzen Ende der Zinskurve stiegen beispielsweise die Renditen der 2-Jährigen japanischen Staatsanleihe um fast zehn (!) Prozent- die Rede ist von Staatspapieren, nicht irgendwelchen Meme-Coins.

Quelle: @financiermark / X

Trotz dessen sich die Renditen im Tagesverlauf wieder etwas „entspannten“, sehen Marktteilnehmer nach wie vor große Risiken in der japanischen Finanzpolitik.

Quelle: TradingView

Weiteres Beispiel: Die Auktion einer 40-Jährigen Staatsanleihe erfährt die schwächste Nachfrage seit 14 jahren.

Quelle: Bloomberg

In eigener Sache: Zur Analyse sowie Informationsbeschaffung nutzen wir die Software InvestingPro unseres Partners
investing.com. Mit dem Partnerlink https://www.investing-referral.com/aff90/ sparen Sie immer den maximalen Rabatt.

Wenn Sie nichts wichtiges rund um die Börse, Wirtschaft und Politik verpassen wollen, folgen Sie uns auf Home – EconomyGlobal.

Foto von Cytonn Photography auf Unsplash

Entdecke mehr von EconomyGlobal

Jetzt abonnieren, um weiterzulesen und auf das gesamte Archiv zuzugreifen.

Weiterlesen