Israels Luftschläge, Irans Antwort: Ist die Straße von Hormus noch sicher?

Straße von Hormus

Die Lage im Nahen Osten hat sich dramatisch zugespitzt: In den vergangenen 48 Stunden eskalierte der Konflikt zwischen Israel und dem Iran massiv. Nach einem großangelegten israelischen Luftangriff auf iranische Atomanlagen hat sich ein gegenseitiger Schlagabtausch mit Raketen, Drohnen und gezielten Luftangriffen entfaltet. Es ist nicht nur ein einfacher Konflikt zweier verfeindeten Nationen, sondern ein geopolitisches Ereignis, das auf die globale Weltwirtschaft sowie Weltsicherheit ausstrahlen kann.

Israel hat laut Axios die US-Regierung unter Donald Trump um militärische Unterstützung gebeten, insbesondere beim Angriff auf die schwer gesicherte unterirdische Urananreicherungsanlage Fordow, da Israel nicht über die notwendigen Bunkerbrecher-Bomben oder Langstreckenbomber verfügt. Die USA haben das Gesuch bisher abgelehnt. Sollte Fordow intakt bleiben, wäre laut israelischen Militärkreisen das Ziel, das iranische Nuklearprogramm zu zerstören, gescheitert.

Quelle: @EricDaugh / X

Infolge israelischer Angriffe kam es zu massiven Bränden in iranischen Ölraffinerien, während Iran seinerseits zahlreiche ballistische Raketen auf israelische Städte wie Tel Aviv und Haifa abfeuerte.

Israel antwortete mit weiteren Angriffen, unter anderem auf das iranische Verteidigungsministerium in Teheran, ein Öldepot bei Shahran sowie Militärziele in Jemen, wo versucht wurde, den Houthi-Führer Abdul Malik al-Houthi auszuschalten. Dies solle jedoch laut verschiedener Quellen gescheitert sein.

Nächster Ölpreisschock?

Insgesamt geht der Konflikt mit erheblichen Risiken für die weltweite Energiesicherheit einer, da neben Öl auch Flüssigerdgastransporte gefährdet sind. Auch die Inflation könnte weltweit erneut anziehen, wenn Ölpreise durch weitere Angriffe und Blockaden (etwa der Straße von Hormus) stark steigen.

Nach dem israelischen Großangriff auf iranische Atomanlagen in der Nacht zu Freitag sind die Ölpreise stark gestiegen. Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Lieferung im August kletterte zeitweise um 13 % auf 78,50 US-Dollar – den höchsten Stand seit Januar – und lag am Ende des Tages immer noch 5,37 Dollar höher bei 74,73 Dollar. Auch der Preis für die US-Sorte WTI legte deutlich zu. Diese Marktreaktion zeigt, wie empfindlich der globale Energiemarkt auf geopolitische Eskalationen im Nahen Osten reagiert.

Im Fokus steht die Straße von Hormus. Knapp 20 Prozent der weltweiten Ölexporte passieren nämlich genau diese Seestraße- ein Lieferengpass würde unumstritten zu einer globalen Angebotsverknappung und somit zu einer erneuten Inflationswelle führen.

Quelle: @MagnetStefan / X

Bereits im Jahr 2019 gab es Angriffe auf saudische Ölanlagen, die einen plötzlichen Preissprung auslösten. Verschiedene Analysten wie JP Morgan gehen davon aus, dass der Ölpreis auf 120 US-Dollar und somit die US-Inflation auf 5 % steigen könne.

Quelle: @KobeissiLetter / X

Besonders China betroffen

Zwar gehen die meisten iranischen Ölexporte aktuell nach China, und der Markt könnte einen Ausfall kurzfristig verkraften, doch eine Sperrung der Straße von Hormus oder Angriffe auf saudische Produktionsanlagen wären ein deutlich gravierenderes Szenario. Besonders aufgrund der großen Ölimporte seitens Chinas stellt sich die chinesische Regierung zunehmend auf die Seite des Irans und richtet sich mit scharfen Worten an Israel.

Quelle: @zerohedge / X

Die Reservekapazitäten der OPEC-Staaten würden dann kaum helfen, da auch sie auf den Seeweg durch diese Passage angewiesen sind. Bereits jetzt ist der Verkehr innerhalb dieses Kanals sichtlich eingebrochen- eine weitere Verschärfung dieses Konflikts dürfte die Lage noch deutlich stärker verschärfen.

Quelle: @zerohedge / X

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Bild von ErikaWittlieb auf Pixabay

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