RÄTSELHAFTE GOLDTRANSFERS IN DIE USA- GOLD ERZIELT NEUES ALLZEITHOCH

gold

Der Goldpreis hat am Montag seine Rekordserie fortgesetzt. Am Nachmittag wurde die Feinunze an der Börse in London bei 2.956,19 US-Dollar gehandelt- ein neues Rekordhoch. Derzeit liegt Gold mit +0,40% bei 2.947 USD, während die amerikanischen Aktienmärkte wenig Bewegung zeigen.

An der Börse gehandelte und mit physischem Gold besicherte Fonds (Gold-ETFs) hatten in der vergangenen Woche die höchsten Mittelzuflüsse seit dem Jahr 2022. Steigende Sorgen angesichts der Handels- und Weltpolitik von US-Präsident Donald Trump kurbelten die Nachfrage an, hieß es am Markt. Vor allem die Übernahme von russischen Positionen im Ukraine-Krieg hatte die Märkte verunsichert. Zuletzt hatte Goldman Sachs die Preisprognose deutlich angehoben. Auch wegen der Goldkäufe durch Zentralbanken erwartet die US-Investmentbank den Preis für das Edelmetall zum Ende des Jahres bei 3.100 Dollar je Feinunze.

Der Goldpreis befindet sich seit Beginn des Jahres in einem Höhenflug. In dieser Zeit hat das Edelmetall etwa 13 Prozent gewonnen. Auch in Euro gerechnet stieg der Goldpreis. Die Notierung zog am Nachmittag auf 2.824,19 Euro je Unze an.

SELTSAME GOLDTRANSFERS IN DIE USA

Nachdem am Freitag weitere 276.000 Unzen Gold geliefert wurden, ist es nun nicht mehr weit bis zum nächsten Comex-Goldtresor-Rekord. Aktueller Stand: 38.59 Millionen Unzen.

Quelle: @zerohedge / X

Noch spannender ist es jedoch, dass seit zwei Monaten bis zu 2.000 Tonnen Gold in die USA geliefert wurden- und das außerhalb der Comex. Es kursieren derzeit die Gerüchte, dass die Großbank JP Morgan voraussichtlich mit einer Lieferung von 4 Milliarden US-Dollar in Gold in Verbindung steht – eine der größten Lieferungen in der Geschichte. Mit 59.296 zur Auslieferung stehenden Verträgen wird der Rekord vom Juni 2020 gebrochen.

Quelle: @JoshPhilipPhair / X

In der obliegenden Grafik ist zu erkennen, dass es aber auch aus der Schweiz Gold-Rekordexporte in die USA gab. Wer ist der Käufer, bzw. der Abnehmer von Gold und warum wird die COMEX hierbei aus und vor gelassen?

Der Preisanstieg ist wie in einem vergangen Beitrag erwähnt, nicht nur auf die durch institutionelle Anleger angestiegene Nachfrage nach physischem Gold zurückzuführen. Einerseits verlängerte sich die Wartezeit für Goldlieferungen aus den Tresoren von London auf vier bis acht Wochen, andererseits explodieren die Goldpachtzinsen erneut. Der Grund ist, dass die Goldreserven in London fast aufgebraucht sind.

Quelle: @zerohedge / X

Nun besteht die Gefahr eines klassischen Short Squeeze, da die Knappheit nicht abgesicherte Short-Positionen unter Druck setzt. Bei einem Short Squeeze werden Leerverkäufer nämlich gezwungen, ihre Positionen zu schließen, indem sie Gold zurückkaufen. Dies treibt den Preis weiter nach oben und zwingt noch mehr Leerverkäufer zum Schließen ihrer Positionen, was einen sich selbst verstärkenden Kreislauf auslöst.

Die begrenzte Verfügbarkeit physischen Goldes in Verbindung mit der hohen Anzahl von Short-Positionen könnte zu einem beispiellosen Kursanstieg führen, da Leerverkäufer unter Druck geraten, ihre Positionen zu schließen, während gleichzeitig die physische Verfügbarkeit von Gold stark eingeschränkt ist. Das spiegelt ebenfalls die Gold Lease Rate wider, welche nun indirekt zu einer mechanischen Unterstützung für Gold werden könnte.

Gold- nachfrage aus Asien auf Rekordhoch

Chinas Goldreserven erreichten im letzten Monat mit 73,5 Milliarden US-Dollar ein Rekordniveau, während Indiens Reserven mit 70,9 Milliarden US-Dollar ebenfalls ein Allzeithoch verzeichneten. In den letzten zehn Jahren haben sich Chinas Reserven mehr als verdoppelt, während sich Indiens Bestände mehr als verdreifacht haben. Beide Länder reduzieren ihre Abhängigkeit vom US-Dollar und diversifizieren ihre Anlagen weg von US-Staatsanleihen. Gleichzeitig stieg die weltweite Goldnachfrage im Jahr 2024 um +24% im Vergleich zum Vorjahr auf den Rekordwert von 382 Milliarden US-Dollar.

Quelle: @KobeissiLetter / X

Es ist ein bullisches Gemisch, welches Gold derzeit auf den Märkten wiederfindet. Die Nachfrage geht von Staaten und großen Playern im Finanzsystem aus- eine potentielle Mechanik könnte weiteren Auftrieb verleihen. In Anbetracht dessen, dass sich die Inflation weiter auf dem Vormarsch befindet, dürfte Gold als Inflationsschutz an universeller Attraktivität gewinnen. auch die momentan zu verzeichnende Fluchtbewegung aus dem Dollar spielt dem Edelmetall in die Karten, weswegen eine wirtschaftspolitische Unsicherheit auch mittelfristig für weitere Kursgewinne sorgen könnte.

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