Der nächste geopolitische Konflikt bahnt sich an. Denn erst heute Morgen führte Indien im Rahmen der „Operation Sindoor“ mehrere gezielte Militärschläge gegen Pakistan durch. Diese Aktion erfolgte als Reaktion auf den terroristischen Anschlag in Pahalgam im vergangenen Monat, bei dem mutmaßlich pakistanisch unterstützte Täter über zwei Dutzend hinduistische Touristen aufgrund ihres Glaubens ermordeten. Die öffentliche Wahrnehmung dieses Konflikts ist stark von unterschiedlichen Narrativen geprägt, die von beiden Seiten sowie internationalen Bewegungen verbreitet werden.

Quelle: @DrLuetke / X
Historischer Kontext
Ein wesentlicher Aspekt der Konfliktgeschichte zwischen Indien und Pakistan ist die historische Rolle Großbritanniens. Zwar trug die koloniale Macht durch ihre Aufteilung des Subkontinents entlang religiöser Linien maßgeblich zur Entstehung der Spannungen bei, jedoch hat Großbritannien heute kaum noch Einfluss auf die politische Entwicklung Pakistans, das inzwischen weitaus eigenständiger agiert.
Pakistans Anspruch auf die gesamte Region Kaschmir ist strategisch, religiös und politisch motiviert. Einerseits spielt die Bedeutung der Region eine Rolle, andererseits wird die mehrheitlich muslimische Bevölkerung als Argument angeführt. Zudem nutzt das pakistanische Militär den Kaschmirkonflikt, um nationale Unterstützung zu mobilisieren. Dabei konzentrieren sich pro-pakistanische Aktivisten oft auf demokratische und humanitäre Argumente, um internationale Sympathien zu gewinnen.
Motive
Ein weiterer Aspekt der Spannungen ist der gegenseitige Terrorismusvorwurf. Während Pakistan Indien für den Anschlag auf den Jaffar Express im März verantwortlich machte, reagierte Islamabad nicht militärisch, anders als Indien, das im Rahmen von „Operation Sindoor“ aktiv zurückschlug. Dieses unterschiedliche Vorgehen wirft Fragen auf, ob Pakistans Anschuldigungen politisch motiviert sind oder ob es schlicht an militärischem Vertrauen fehlt, selbst Vergeltungsschläge durchzuführen.

Quelle: @PLMNPunjabPk / X
Ein wiederkehrendes Element der pakistanischen Außenpolitik ist der Versuch, die bilateralen Konflikte mit Indien auf die internationale Bühne zu bringen, obwohl dies dem Simla-Abkommen von 1972 widerspricht, das eine bilaterale Konfliktlösung vorsieht. Diese Internationalisierung dient dazu, das Machtungleichgewicht zwischen Indien und Pakistan auszugleichen, macht Pakistan jedoch gleichzeitig in gewisser Weise abhängig von externen Verbündeten.

Quelle: @sidhant / X
Zwei nukleare Großmächte
Ein heikles Thema bleibt die nukleare Rhetorik Pakistans, die im internationalen Vergleich bemerkenswert milde behandelt wird. Während russische Drohungen im Ukraine-Konflikt weltweit scharf verurteilt wurden, blieb die klare nukleare Drohung Pakistans weitgehend unbeachtet. Dies nährt den Verdacht, dass gewisse internationale Akteure – insbesondere im Westen – Pakistan als Gegengewicht zu Indien unterstützen könnten.
Tatsächlich sagte der pakistanische Verteidigungsminister im Staatsfernsehen folgende Worte: „Wir werden auch kein anderes Land auf diesem Planeten leben lassen.“

Quelle: @123Koko_ / X
Zusammenfassend zeigt sich, dass die aktuellen Spannungen zwischen Indien und Pakistan weit über bilaterale Differenzen hinausgehen und von globalen Machtinteressen beeinflusst werden. Während Indien versucht, seine Position als aufstrebende Großmacht zu festigen, nutzt Pakistan die internationale Bühne, um Unterstützung gegen Indien zu mobilisieren. Der Ausgang dieser Eskalation wird entscheidend dafür sein, ob Indien seine Rolle als globale Großmacht weiter ausbauen kann oder strategisch geschwächt wird.
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