BRÜSSEL REAGIERT: 28 MILLIARDEN DOLLAR- MAßNAHMENPAKET GEGEN TRUMPS US-ZÖLLE

Während beispielsweise Vietnam versucht, eine Einigung mit den USA zu finden, bereitet die Europäische Union ein erstes Maßnahmenpaket vor.

Quelle: @KobeissiLetter / X

Bereits am Montag will die EU-Kommission einen Vorschlag zur Verhängung von Gegenzöllen auf Importe aus den USA in Höhe von bis zu 28 Milliarden US-Dollar vorlegen, über den am Mittwoch abgestimmt werden soll. Ziel ist es, trotz unterschiedlicher nationaler Interessen geschlossen aufzutreten und Druck auf Washington auszuüben, um eine Verhandlungslösung zu erreichen.

Quelle: @wallstengine / X

EU will zurückschlagen

Hintergrund ist, dass die USA ab Mittwoch Importzölle von 25 % auf Stahl, Aluminium und Autos sowie „reziproke“ Zölle von 20 % auf nahezu alle anderen Waren erheben. Insgesamt sind rund 70 % der EU-Exporte in die USA betroffen – ein Handelsvolumen von 532 Milliarden Euro im vergangenen Jahr. Weitere Zölle auf Kupfer, Pharmazeutika, Halbleiter und Holzprodukte sind bereits angekündigt.

Die EU möchte zunächst gezielt auf die US-Zölle auf Stahl und Aluminium reagieren, anstatt auf die pauschalen „Reziprozitätszölle“ der USA mit gleichem Umfang zu antworten. Geplant sind Strafzölle auf US-Produkte wie Fleisch, Getreide, Wein, Holz, Kleidung, Kaugummi, Zahnseide, Staubsauger und Toilettenpapier, so Reuters. Besonders diskutiert wird der Vorschlag, auf Bourbon einen Strafzoll von 50 % zu erheben – eine Maßnahme, die Trump bereits mit der Drohung beantwortet hat, 200 % Zölle auf europäische Alkoholika einzuführen. Frankreich und Italien, als wichtige Weinexporteure, zeigen sich besorgt über mögliche Konsequenzen.

Quelle: @WSJ / X

EU trifft sich Montag zur Beratung

Am Montag findet in Luxemburg das erste EU-weite Treffen der Handelsminister seit Trumps Ankündigung statt. Dort sollen die Auswirkungen der US-Zölle bewertet und das weitere Vorgehen abgestimmt werden. Ziel ist eine klare, gemeinsame Botschaft: die Bereitschaft zur Verhandlung – aber ebenso zur Gegenwehr, falls keine Lösung gefunden wird.

Innerhalb der EU gibt es unterschiedliche Meinungen über die richtige Antwortstrategie. Frankreich fordert ein umfassenderes Maßnahmenpaket und Präsident Macron hat sogar vorgeschlagen, Investitionen europäischer Unternehmen in den USA bis auf Weiteres auszusetzen. Irland hingegen mahnt zur Besonnenheit, da fast ein Drittel seiner Exporte in die USA gehen. Italien, das drittgrößte Exportland der EU in Richtung USA, stellt infrage, ob Gegenmaßnahmen überhaupt zielführend sind. Die Herausforderung bestehe darin, nicht zu weich aufzutreten – um Verhandlungsbereitschaft in Washington zu erzeugen – aber auch nicht so hart, dass der Konflikt weiter eskaliert, so ein EU-Diplomat.

Dann sollen die Zölle in Kraft treten

Die geplanten EU-Strafzölle sollen in zwei Phasen in Kraft treten: Ein kleinerer Teil bereits am 15. April, der Rest dann im Mai. Eine Ablehnung des Vorschlags gilt als unwahrscheinlich, da dafür eine qualifizierte Mehrheit von 15 Mitgliedsstaaten mit 65 % der EU-Bevölkerung erforderlich wäre.

Quelle: @MarioNawfal / X

Flankierend wird EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Montag und Dienstag Gespräche mit führenden Vertretern der Stahl-, Automobil- und Pharmaindustrie führen, um die Auswirkungen der US-Zölle zu bewerten und weitere Schritte zu erörtern.

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