Der europäische Erdgaspreis ist am Freitag stark angestiegen, da Sorgen um einen möglichen Stopp russischer Gaslieferungen durch die Ukraine zunehmen. In Anbetracht dessen, dass etwas die Hälfte des russischen Pipelinegases über die ukrainische Route fließt, wäre das Ausmaß der Angebotsverknappung prekär.
Überblick – Gaspreise
Der richtungsweisende TTF-Terminkontrakt stieg zeitweise auf 48,02 Euro je Megawattstunde. Das entspricht einem Anstieg von über 3 % seit Weihnachten. Damit nähert sich der Preis dem Jahreshoch von 49,55 Euro im November, bleibt aber deutlich unter den Höchstständen von über 300 Euro während der Ukraine-Kriegsanfänge 2022. Bis dato legten die Futures um +4,41% zu.


Erdgas stieg im Verlaufe des bisherigen Tages um +0,27% und nähert sich ebenso dem temporären Jahreshoch aus dem November (3,33 EUR)
Gründe
Die Preissteigerung wird durch Aussagen des russischen Präsidenten Wladimir Putin befeuert, der Zweifel an einem neuen Gastransitabkommen mit der Ukraine äußerte. Das aktuelle Abkommen läuft Ende des Jahres aus, und ein neuer Vertrag sei laut Putin bis dahin nicht möglich. Die Ukraine hatte zuvor angekündigt, das Transitabkommen nicht verlängern zu wollen, um Russland die Einnahmen aus Gasexporten zu entziehen, obwohl sie dadurch selbst Transitgebühren verliert.
Die Ukraine zeigt sich laut ZDF bereit, Gas aus Zentralasien oder Aserbaidschan nach Europa durchzuleiten. Gespräche höherer Gasimporte aus Aserbaidschan sollen auch schon seit einigen Monaten laufen.
Auswirkungen
Die Auswirkungen sind Versorgungsengpässe für einige EU-Länder. Besonders betroffen wären Österreich, Ungarn und die Slowakei. Diese sind noch von russischem Gas abhängig und könnten von Lieferunterbrechungen betroffen sein. Durch das Umleiten von den Lieferrouten könnten neben Versorgungsengpässen logischerweise auch Preisanstiege resultieren. Alternative Routen könnten teurer sein und die Abhängigkeit von Nationen wie der USA könnten weiterhin zunehmen.
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