Formkrise bei Lululemon: Prognose eingeknickt, Aktie stürzt ab

Die Aktien des Sportbekleidungsherstellers Lululemon brachen am Donnerstagabend um fast 23 % im nachbörslichen Handel ein. Grund dafür war eine überraschend negative Prognose des Unternehmens: Sowohl der Umsatzausblick für das laufende Quartal als auch die Gewinnerwartung für das Gesamtjahr wurden deutlich gesenkt. Analysten und Anleger zeigten sich enttäuscht.

Quelle: TradingView

Solide Quartalszahlen

Ein solcher Kurseinsturz erscheint nach einem ersten Blick auf die Zahlen des ersten Quartals äußerst paradox: Der Umsatz lag mit 2,4 Milliarden Dollar leicht über den Erwartungen, ebenso die Gewinnmarge.

Quelle: corporate.lululemon.com

Die operative Marge sank hingegen um 1,1 Prozentpunkte auf 18,5 Prozent. Auch die vergleichbaren Verkaufszahlen (Comp Sales) enttäuschten – besonders in Nordamerika, wo sie leicht rückläufig waren. In China und anderen internationalen Märkten gab es zwar Wachstum, dieses blieb aber ebenfalls hinter den Erwartungen zurück.

Enttäuschende GEschäftsaussichten

Auch wenn die Zahlen für das erste Quartal nicht schlecht gewesen sind, gibt die Kombination mit den Geschäftsaussichten ein trübes Bild ab. Für das zweite Geschäftsquartal rechnet Lululemon nun nur noch mit einem Umsatz zwischen 2,54 und 2,56 Milliarden Dollar – weniger als von Analysten erwartet. Auch der Gewinn je Aktie soll mit 2,85 bis 2,90 Dollar spürbar unter den prognostizierten 3,31 Dollar liegen. Für das Gesamtjahr 2025 kürzte das Unternehmen die Gewinnprognose ebenfalls um rund 2,5 %, während der Umsatz mit 11,15 bis 11,3 Milliarden Dollar unter den Erwartungen blieb.

Quelle: corporate.lululemon.com

CEO Calvin McDonald hatte ursprünglich das Ziel ausgegeben, den Umsatz von 2021 bis 2026 auf 12,5 Milliarden Dollar zu verdoppeln. Doch dieses Ziel scheint angesichts zurückhaltender Konsumenten, anhaltender Inflation, steigender Konkurrenz und veränderter Modetrends nun außer Reichweite. Während sich die Mode zu lockereren Schnitten entwickelt, verliert Lululemons Kerngeschäft – enge Yoga-Pants – an Attraktivität.

Auch Lululemon verwies in der Pressemitteilung auf die makroökonomischen Trends, besonders die Zölle. Der wachsende Umsatz im Ausland dürfte demnach in Zukunft gefährdet sein- die Tatsache, dass die vergleichbaren Verkäufe in den USA rückläufig sind, kreiert ein Bild, das nicht unbedingt ein wachsendes Geschäft suggeriert.

Jefferies senkt das Kursziel von 220 auf 200 US-Dollar und geben der Lululemon-Aktie eine Underperform-Bewertung.

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Foto von P. L. auf Unsplash

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