Am morgigen Donnerstag wird die EZB die Entscheidung bezüglich des Leitzinses bekannt geben. Anders als bei dem Zinsentscheid der amerikanischen Notenbank sollte es in der Eurozone zu keinen großen Überraschungen kommen.
EZB wird um 25 Basispunkte senken
Sowohl Goldman Sachs, als auch Morgan Stanley und Barclays gehen einheitlich davon aus, dass es morgen bezüglich des Einlage-Zinssatzes zu einer 25 Basispunkte-Senkung auf 3% kommen wird. Reuters berichtet, dass die Großbanken und Analysehäuser nicht von einer Senkung um einen halben Prozentpunkt ausgehen, sondern die Europäische Zentralbank erst die nachhaltige Inflationsentwicklung beobachten wird.
1,5%-Senkung bis Ende 2025

Quelle: Reuters
Ein Blick auf die Prognosen von 15 großen Banken und Analystenhäuser verrät eine grundlegend positive Stimmung bezüglich weiterer Zinssenkungen im Euroraum. Die neutralen Schätzungen belaufen sich auf 2% -2,25% im Laufe des Jahres 2025. Besonders optimistische Häuser wie Barclays, die Deutsche Bank oder BofA Global Research gehen jedoch von einer Senkung um ganze 1,5% im neuen Jahr aus.
EZB wird zunehmende Zinsdifferenz
in Kauf nehmen
Insgesamt bildet sich nun ein sehr klares Stimmungsbild ab: Anfangs der von der EZB durchgeführten Zinssenkungen wurde immer wieder die zunehmende Zinsdifferenz zwischen dem Dollar und dem Euro angesprochen. Besonders nach der Wissen, dass Trump ohnehin keine Rücksicht mehr auf die Währung der anderen Atlantik-Seite nehmen wird, fokussiert sich die EZB voll und ganz auf die eigene Konjunkturentwicklung.
Den letzten Wirtschaftsdaten war zu entnehmen, dass es (nicht überraschenderweise) massive Wirtschaftsprobleme gibt. Die großen Volkswirtschaften Deutschland und Frankreich befinden sich in existentiellen Krisen. Die Inflation scheint weitestgehend unter Kontrolle zu sein. In einem solchen Umfeld sind alle Weichen auf Zinssenkungen gestellt. Solange die Verbraucherpreise mitspielen werden es diese auch weiterhin sein.

Auch wenn die europäischen Konsumenten draufzahlen werden müssen, könnte die Abwertung des Euros gegenüber dem Dollar eine Chance für exportversierte Unternehmen wie die der Automobilbranche sein. Exporte werden günstiger und somit attraktiver. Die Parität des Dollars rückt jedenfalls von Monat zu Monat näher und wird wohl ein Übel sein, mit welchem wir uns abfinden müssen. Es ist eine Unabhängigkeit, welche jedoch keinesfalls als strikt negativ interpretiert werden sollte.
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