Nach den gestrigen Verbraucherpreisen aus Deutschland meldete Eurostat am Dienstag Morgen, dass die Inflation auch in der Eurozone vorläufig auf +2,4% gestiegen ist. Im November betrug die Inflationsrate zum Vorjahresmonat lediglich +2,2%, weshalb die EZB von einer „nun unter Kontrolle gebrachten Inflation“ gesprochen hat. Die Kernrate liegt wie erwartet bei +2,7%, die Arbeitslosenquote weiterhin bei +6,3%.

Inflation zieht leicht an
Die Hauptkomponenten der Inflation im Euroraum zeigen, dass Dienstleistungen im Dezember mit einer voraussichtlichen Jahresrate von +4,0 % (nach +3,9 % im November) den höchsten Anstieg verzeichnen. Es folgen Nahrungsmittel, Alkohol und Tabak mit stabilen +2,7 % im Vergleich zum Vormonat. Die Preise für nicht-energetische Industriegüter lagen bei +0,5 % und damit leicht unter den +0,6 % im November. Energie verzeichnete einen minimalen Anstieg von +0,1 % nach einem Rückgang von -2,0 % im Vormonat.

Quelle: eurostat
Gemessen an den harmonisierten Verbraucherpreisen führt Kroatien mit einem geschätzten HVPI von +4,5% zum Vorjahresmonat die Bestenliste an, gefolgt von Belgien (+4,4%) und Estland (+4,1%).

Quelle: eurostat
Arbeitslosenquote
Die Arbeitslosenquote der Eurozone ist mit 6,3% im November weiterhin stabil. Die Arbeitslosenquote der gesamten EU liegt mit 5,9% etwas niedriger.

Quelle: @EU_Eurostat / X
Analysten
Die Commerzbank nahm heute Morgen Stellung zu der Inflationsentwicklung in Deutschland. Auch wenn diese nicht mit der des Euroraums gleichzustellen ist, sind die grundlegenden Aussagen von Dr. Jörg Krämer auch auf jenen replizierbar.
Er geht davon aus , dass im Januar die Inflation nahezu das Niveau vom Dezember erreichen dürfte. Zwar könnte ein Basiseffekt für einen leichten Rückgang sorgen, doch die Erhöhung des CO₂-Preises von 45 auf 55 Euro je Tonne zu Jahresbeginn könnte die Verbraucherpreise in Deutschland um etwa 0,1 % anheben. Ähnliches gilt für Versicherungen, die ihre Preise aufgrund der gestiegenen Kosten im Januar deutlich erhöhen dürften. Im weiteren Jahresverlauf erwartet er, dass sich die Inflation auf etwa 2 Prozent zubewegt, vor allem durch die schwache Konjunktur, die die Verhandlungsmacht der Arbeitnehmer begrenzt. Dennoch bleibt das Inflationsproblem aufgrund von De-Globalisierung, Demografie und Dekarbonisierung auf absehbare Zeit ungelöst.
Euro

Der Euro (1 Minuten – Chart) zeigt sich weitestgehend stabil und ist leicht im Plus, EURUSD derzeit bei 1,0425 USD (+0,34%).
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