EURO- WIE NAH IST DIE DOLLAR-PARITÄT?

EURUSD

Der Trump-Wahlsieg hat nicht nur die wirtschaftliche Dynamik innerhalb der USA verändert, sondern ebenfalls die internationalen Handelsverhältnisse angetastet- darunter auch den Euro.

Euro immer schwächer

Seit dem Wahlsieg sehen wir einen immer weiteren Abverkauf des Euros, beziehungsweise eine extreme Kursstärke des US-Dollars. Der DXY notiert zur Zeit über den 106,50 Punkten. Der EURUSD-Kurs liegt momentan bei 1,0547 USD. Grund dafür sind die immer wieder angesprochenen Handelszölle, welche auch europäische Güter betreffen sollen. Dadurch könnte Trump der europäischen Wirtschaft einen weiteren Schlag versetzen. Auch das langsamere Zinssenkungstempo der Fed lässt die Zinsspanne immer größer werden, was den Dollar für Anleger attraktiver macht

Auswirkungen für den euro-raum

Das Abwerten einer Währung führt auf der Importseite meist zu einer Verteuerung. Das bedeutet, dass die Kosten für Importe steigen und der Konsument mit Preisaufschlägen belastet wird. Der Großteil der Ökonomen geht jedoch davon aus, dass die Inflation im Laufe des nächsten Jahres das 2-Prozent-Ziel erreichen dürfte und auch Handelszölle nicht zu solch immensen Preisanstiegen wie 2022 führen werden.

Auf der anderen Seite führt das Annähern an eine Dollar-Parität für die europäischen Unternehmen zu billigeren Exporten. Das dürfte vor allem für deutsche Automobilhersteller positiv sein, da es Aufschwung in der Absatzflaute bringen kann. Grundsätzlich könnte Deutschland davon auf der Unternehmensseite profitieren- ebenso andere exportlastigen Sektoren, wie beispielsweise die Industrie.

JpMorgan und Deutsche Bank sehen Parität als wahrscheinlich

Große Namen, wie die Deutsche Bank und JP Morgan, haben ebenso Stellung bezogen. Mit dem Hintergrund, dass das letzte Mal im November 2022 die Parität durchbrochen wurde, ist es ein realistisches und nicht undenkbares Szenario. Auch wenn der Kurs noch knapp 5% davon entfernt ist, scheint die Stärkung des Dollars auch in Zukunft weiterzugehen. Die steigende Inflation in den USA dürfte das Zinssenkungstempo verlangsamen. Durch Handelszölle dürfte die europäische, ohnehin schon schwächere Wirtschaft nochmals mehr auf Zinssenkungen angewiesen sein. Die Zinsschere wird so noch weiter auseinander gehen und die Parität immer näher rücken.

Wie geht es mit den Zinssenkungen in Europa weiter?

Wenn nun jedoch eine Parität nicht auszuschließen ist, bedeutet dies nicht eine wieder anfachende Inflation? So würde der Zinssenkungszyklus wieder unterbrochen werden, was die Schwäche der europäischen Unternehmen dann weiter beflügeln würde? Laut Reuters seien die Auswirkungen von Währungsschwankung auf die Inflation gering, sodass sie damit rechnen, keine Auswirkungen der Dollar-Stärke auf die Zinssenkungspläne der EZB zu sehen.

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