ANALYSE: WARUM LIEBEN SO VIELE AMERIKANER DONALD TRUMP?

Donald Trump

Donald Trump: Ehemaliger US-Präsident, aktuell republikanischer Präsidentschaftskandidat, Fernsehstar und Vermögens-Milliardär. Bevor wir jedoch einen genaueren Blick auf seine politischen Pläne werfen, haben wir uns die Frage gestellt, warum er überhaupt so beliebt ist? Dafür haben wir uns das Interview von dem kanadischen Psychologen, Dr. Jordan B. Peterson, bei Matt Fradd angeschaut, welches die fundamentale Psychologie hinter dessen erklärt. Der Beitrag stellt weder eine persönliche Meinung zu der Person Donald Trumps dar, noch versucht er in irgend einer Art und Weise, eine andere Meinungen zu beeinflussen. Es geht lediglich um die Nachvollziehbarkeit, warum Trump in Amerika so erfolgreich ist.

Donald Trump und die Queen of England

Dr. Jordan B. Peterson zieht einen sehr interessanten Vergleich zwischen Amerika und Großbritannien. Denn betrachtet man Großbritannien, dann erkennt man, dass das politische System der Königin keine elementare Aufgabe zuordnet. Es geht rein um die Symbolik, was nichts mit politischer Notwendigkeit, jedoch mit dem Willen eines Volkes zu tun hat. Das Volk möchte eine Königin – ein Symbol, welches das Land und somit die allgemeine Masse präsentiert. Genau dieses Symbol ist in Amerika der Präsident – derjenige, der also nicht nur die politische Führung innehat, sondern zudem noch eine nicht offizielle, jedoch automatisch zugewiesene Symbolik vertritt. Dieses Verlangen nach jemanden, der das Land und dessen Volk mit Stolz repräsentiert, überwiegt in gewissen Phasen, das Verlangen nach politischer Korrektheit und Souveränität.

„A Bully with Charisma and Humor“

Es dürfte kein Geheimnis sein, dass Donald Trump eine sehr polarisierende Person ist. Dr. Peterson beschreibt ihn als einen „13-jährigen Tyrann“, welcher charismatisch sei und einen unbeschreiblich guten Sinn für Humor habe.

Den Begriff „Tyrann“ verwendet Peterson jedoch in keinem negativ behafteten Sinn, sondern legt die Charakterzüge, die mit einem Tyrann einhergehen, als eine gewisse Stärke aus. In Verhandlungen mit Mächten wie etwa Nordkorea sei diese Unvorhersehbarkeit, das dem zugrunde liegende „disagreeable trickster element“, eine Stärke.

„He is not stupid“

„Du machst nicht das, was Trump geschaffen hat, und bist dumm.“ Diese Aussage bezieht sich auf die Annahme, welche viele Anti-Trump-Medien immer wieder predigen. Denn auch, wenn das „Anecken“ Donald Trumps nicht immer seriös und politisch korrekt wirkt, ist er nicht nur Präsident gewesen, sondern hat auch im Immobiliengeschäft immensen Erfolg gehabt. All diese Erfolge sind keinesfalls mit Inkompetenz und Dummheit zu erreichen. Genau das wissen auch die Amerikaner.

Donald-Trump- ShowmanElement

Um die Sympathie vieler Amerikaner für Donald Trump zu verstehen, muss man wissen, dass die Mentalität anders als in Mitteleuropa ist. Es ist laut Dr. Peterson ein Teil der amerikanischen Kultur, dass „Talent und Kompetenz kombiniert mit der unternehmerischen Zurschaustellung“ ein riesigen Zuspruch innerhalb der USA erfährt.

Wo wir in Deutschland meist Showmanelemente wie die von Donald Trump verurteilen, ist es in Amerika das, was die Menschen sehen wollen. Es reicht ein Besuch in Las Vegas und man wird relativ schnell zu dem Entschluss kommen, dass die Menschen unterhalten werden wollen. Je größere, desto besser. Und genau das verkörpert Donald Trump. Nicht umsonst begann seine politische Karriere erst nach seiner Fernsehkarriere.

„Honesty and Spontaneity“- Warum Donald Trump gegen Hillary Clinton gewann

Warum wurde Donald Trump schon einmal Präsident? Es ist eine berechtigte Frage, denn in der Vergangenheit kam es schonmal vor, dass die Mehrheit Trump wählte.

Auch hier hat Jordan Peterson eine Antwort. Er meint, Trumps Erflog bestünde maßgeblich in seiner Spontanität. Trumps Reden würden nicht geplant wirken, wodurch sich auf der einen Seite vielleicht immer wieder unvorhersehbare und irreführende Aussagen einschleichen, die Menschen jedoch das Gefühl bekämen, „nicht in einer kalkulierten Art und Weise getäuscht zu werden“. Es geht hierbei also nicht darum, dass Trump nicht versuche, zu täuschen. Es geht darum, dass er durch seine nicht-kalkulierten Auftritte ehrlich und auf Augenhöhe kommunizierend wirke.

Das Gefühl, nicht geplant in die Irre geführt zu werden, sowie einen Menschen vor sich stehen zu haben, welcher sagt, was er denkt, verschafft ihm nicht nur Sympathie, sondern auch Glaubwürdigkeit. Das sieht Peterson als einen Schlüsselfaktor in dem damaligen Wahlkampf gegen Clinton.

Fazit- Person Donald Trump

Donald Trump ist ein Meister der Unterhaltung. Fernab jeglicher politischer und strategischer Pläne ist ein Schlüsselfaktor die Betrachtung des Auftretens von Donald Trump. Denn auch wenn wir Börsianer oft zu denken versuchen, dass sich jeder Bürger alleinig um seine wirtschaftlichen und sozialpolitischen Vorstellungen und Vorhaben kümmert, ist es doch eher der Fall, dass der Großteil nach Gefühl entscheidet. Die Wenigsten werden sich an den jeweiligen Wahlprogrammen aufhalten und analysieren, wer nun der Bessere ist. Oft entscheidet der Großteil aufgrund von sehr einfachen Parametern, wie beispielsweise die in den Fernsehshows präsentierten Auftritte.

Mittels europäischen Denkens versuchen zu sagen, dass Donald Trump schlicht unwählbar sei, ist grotesk und nicht zielführend. Amerikaner wollen nicht nur eine gute Wirtschaft und ein gerechtes Sozialsystem, sie wollen ebenso einen Präsidenten, welcher Amerikas Stellung in der Welt wahrt und verteidigt. Und Donald Trumps Spruch „America First“ verkörpert dieses Anliegen. Er ist unfassbar gut, Emotionen in seinen Reden zu nutzen, um den Bürgern ein Gemeinschaftsgefühl zu vermitteln. Die von uns oft unpassend wirkenden Angriffe auf politische Gegner wirken auf Amerikaner anders. Trump geht damit weg von politischen Phrasen hinzu Humor und Ehrlichkeit, welche ihm eine gewisse Symbolik verleiht.

Trump gibt den Menschen, was sie wollen

Wenn man Trump als eine neutrale Partei zuhört, merkt man in jedem Satz, was sein Plan ist. Jeder Amerikaner weiß zu ein hundert Prozent was ihn erwartet, wenn er oder sie Donald Trump wählt. Das ist bei Harris etwas anders. Bis heute ist es noch nicht wirklich schlüssig welches Ziel sie schlussendlich anstrebt. Ziellosigkeit impliziert Unsicherheit und am Ende des roten Fadens auch Schwäche.

Zusammenfassend ist zu sagen, dass die Politik in Bezug auf die Präsidentschaftsfrage mit Sicherheit die entscheidende Variable sein müsste, es de facto aber nicht die Entscheidende und Einzige ist. Die Amerikaner wählen Trump aufgrund seiner Persönlichkeit und vernachlässigen dabei bewusst oder unbewusst seine politischen Ziele und dessen Folgen. Es sind keine ausgeklügelten, in jede Richtung abgewogenen Entscheidungen, welche der Großteil der Wähler hierbei trifft. Trump gibt den Menschen, was sie wollen. Das Bedürfnis der eigenen Bürger über das anderer Nationen zu stellen, bewegt nicht nur in den USA Massen hinzu einer bestimmten Bewegung. Wir müssen nur nach Deutschland schauen.

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