Es geht immer weiter- jeden Monat glaubt man, dass Deutschland und seine Wirtschaft nicht weiter in den Abgrund fahren und dann passiert es doch. Nicht anders ist es zufolge der heute veröffentlichten ifo-Geschäftsindizes sowie der ZEW-Konjunkturerwartungen.
Deutschland – Geschäftsklima auf neuem Tiefstand

Quelle: ifo Geschäftsklima Deutschland
Ergebnisse der ifo Konjunkturumfragen im Dezember 2024
Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im Dezember weiter verschlechtert. Der ifo-Geschäftsklimaindex sank auf 84,7 Punkte und erreichte damit den niedrigsten Stand seit Mai 2020. Während die Unternehmen ihre aktuelle Lage etwas besser bewerteten, trübten sich die Erwartungen deutlich ein.

Quelle: ifo Geschäftsklima Deutschland
Ergebnisse der ifo Konjunkturumfragen im Dezember 2024
Besonders im Verarbeitenden Gewerbe verschlechterte sich das Geschäftsklima merklich: Die Auftragslage bleibt schwach, und Produktionskürzungen wurden angekündigt. Auch im Dienstleistungssektor fiel der Index, da die Unternehmen skeptischer in die Zukunft blicken, obwohl die aktuelle Lage etwas positiver eingeschätzt wurde. Während die Gastronomie von einem guten Weihnachtsgeschäft profitiert, sorgen sich Transport- und Logistikunternehmen um die kommenden Monate. Im Handel konnte der zuletzt positive Trend nicht fortgesetzt werden. Sowohl die laufenden Geschäfte als auch die Erwartungen wurden pessimistischer bewertet, insbesondere im Großhandel, aber auch im Einzelhandel.
Ein Lichtblick zeigte sich im Bauhauptgewerbe, wo die aktuelle Lage etwas positiver eingeschätzt wurde, auch wenn die Erwartungen weiterhin negativ blieben. Insgesamt bleibt die Schwäche der deutschen Wirtschaft bestehen und zeigt zunehmend chronische Züge.
Clemens Fuest, Präsident des ifo-Instituts hat schon in einem letztlich gehaltenen Vortrag über eine Agenda 2030 (https://www.youtube.com/watch?v=2xthNbBdZ1s) betont, dass die schlechten Geschäftsaussichten in einem ohnehin schon so desaströsen Wirtschaftszustand Bedenken geben würden.
ZEW – Konjunkturerwartungen etwas besser

Das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) hob die Konjunkturerwartungen für Deutschland von 7,4 im November auf 15,7 Punkte an. Die aktuelle Lageeinschätzung fällt weiterhin auf -93,1- somit auch unter die bisherigen Erwartungen.
ZEW-Präsident Wambach begründet die Bewertung primär durch die vorgezogenen Neuwahlen in Deutschland und die „damit einhergehende Erwartung auf eine investitionsfreundliche Wirtschaftspolitik sowie die Aussicht auf weitere Zinssenkungen“. Auch die stabile Inflationsrate sowie die diesbezüglich positiven Zukunftsausblicke haben in diese Konjunkturbewertung reingespielt. Ähnlich sieht es bezüglich der Konjunkturerwartung in der gesamten Eurozone aus. Mit 17,0 Punkten übertrifft man deutlich den Analysten-Durschnitt von 12,2.
Insgesamt bleibt die Situation unverändert. Das wirklich Problematische an der aktuellen Wirtschaftslage sind die Zukunftsaussichten der Unternehmen- in einer solchen schon langanhaltenden Rezession sind weitere Verschlechterungserwartungen ein ganz klarer Verweis auf strukturelles Versagen. Das einzige, was helfen wird, sind radikale Reformen- jetzt.
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