Bevor die nächsten Handelswoche beginnt, wollen wir Ihnen einen kleinen Einblick in die derzeitige makroökonomische Sachlage verschaffen. Denn trotz sich immer wieder ändernden Fakten bleibt das große ganze Bild bestehen- der Fall Apple verdeutlicht das Problem hinter der derzeitigen US-amerikanischen Handelspolitik. Der globale Handel und die internationalen Lieferketten befinden sich nämlich derzeit im Umbruch. Während die wirtschaftliche Globalisierung an Bedeutung verliert, bleibt der US-Dollar weiterhin das zentrale Element im weltweiten Finanzsystem.
Die jüngste US-Zollpolitik sorgt weltweit für unterschiedliche Reaktionen. Während einige Länder wie Kanada oder die EU Vergeltungszölle planten, wählten Indien, Japan und Mexiko einen moderaten Weg und setzten auf Verhandlungen. Daraus könnten neue Handelsabkommen entstehen, die den US-Export fördern und die Handelsdefizite reduzieren. In diesem Umfeld könnten Länder wie Taiwan oder Russland Marktanteile verlieren.
Apple möchte Produktion nach Indien verlagen
Und genau in puncto Indien möchte nun Apple Eigeninitiative ergreifen. Apple plant nämlich, ab nächstem Jahr sämtliche iPhones für den amerikanischen Markt in Indien zu produzieren. Damit setzt der Konzern seine bereits vor Jahren gestartete Strategie fort, die Abhängigkeit von China zu verringern. Der Schritt zeigt aber, dass selbst hohe US-Zölle nicht ausreichen, um Produktionsketten vollständig zurück in die Vereinigten Staaten zu holen. Zwar hat Apple Investitionen in den USA angekündigt, doch bei seinem wichtigsten Produkt bleibt das Unternehmen auf Asien angewiesen.

Quelle: @AFPost / X
Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Zum einen sind die Löhne in den USA deutlich höher, zum anderen fehlt es an ausreichend qualifizierten Fachkräften und spezialisierten Zulieferern. Eine iPhone-Produktion in den USA würde die Endpreise drastisch steigen lassen.
Was uns das zeigt
Der Fall Apple verdeutlicht: Eine echte Reindustrialisierung der Vereinigten Staaten kann nicht allein durch Zölle oder politische Rhetorik erreicht werden. Es braucht umfassende Reformen, insbesondere in der Ausbildung. Technische Berufe müssten wieder attraktiver werden, ähnlich wie in einigen asiatischen Ländern, die erfolgreiche Berufslehrsysteme aufgebaut haben.
Die US-Regierung hat dieses Defizit erkannt und angekündigt, mehr als eine Million neue Lehrstellen zu schaffen. Ob diese Initiative nachhaltig erfolgreich sein wird, bleibt abzuwarten. Der Fall Harvard zeigt wie unglaublich unsicher es ist, ob Trump das Bildungssystem wirklich reformieren, gar verbessern kann.
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Foto von Kartikey Das- Pexels.com