Im Zuge der jährlichen Haushaltsdebatten kommt immer wieder ein wichtiger Punkt auf- die Finanzierung des Rentensystems. Auch in diesem Jahr könnten ökonomische und gesellschaftspolitische Ansichten kaum unterschiedlicher sein. Wo die FDP das reale Renteneintrittsalter von 67 Jahren forderten, sträuben sich immer noch Teile der SPD gegen weitere Abschläge bei Frührentnern. Wer hat nun Recht? Und viel wichtiger: Wie fundamental ist das ganze Problem eigentlich wirklich?
Das deutsche Rentensystem
Ohne etliche Elemente des deutschen Rentensystems darzustellen und jene Vor- und Nachteile zu schildern, konzentriert sich dieser Artikel auf das grundlegende Problem eines Umlagerentensystems in einer alternden Bevölkerung. In Deutschland obliegt das Rentensystem dem Grundsatz, dass die Erwerbstätigen Beiträge an die Rentenbeziehenden zahlen. Dieses System liegt keinem gedeckten Kapital zugrunde, sondern sieht vor, dass jeder dem fiktiven Solidaritätsvertrag, genannt Generationsvertrag, nachkommt und im Gegenzug dafür den Anspruch auf eigene Rente im Alter erhält.
Nun stellt sich jedoch die Relevanz der demographischen Entwicklung in den Vordergrund. Denn ein Umlagesystem, welches generationsübergreifend gerecht sein soll, impliziert auch eine konstante Variable namens Demographie. Denn sobald die Anzahl der rentenbeziehenden Bevölkerungsgruppe steigt, während die Erwerbstätigenzahl stagniert oder sinkt, kommt es zu einer erhöhten Beitragsbelastung, welche zu transgenerationalen Problemen führt.


Demographie
Wie man in dem Altersaufbaudiagramm aus den Jahren 1962 und 2024 sehen kann, hat sich die Altersstruktur deutlich verändert. Wo 1962 noch eine überwiegend ausgeglichene Geburtenrate der Fall war, erkennt man beim Vergleichen mit dem Altersaufbau 2024 ein rapides Abfallen der Geburten nach den Babyboomern von Mitte der 1950er bis Ende der 1960er Jahre. In prozentualem Anteil ausgedrückt, liegt der Anteil der älter als 67-Jährigen heute bei 20%, wohingegen der Anteil 1962 bei nur der Hälfte (10%) lag. Die 20-66 Jahre alte Bevölkerung in Deutschland umfasst heute knapp 61% gegenüber 62% in dem Jahr 1962. Was das für das umlagetechnische Rentensystem bedeutet, ist einleuchtend. Denn wenn die Anzahl an Altersrentnern zunimmt, sich sogar anteilsmäßig verdoppelt, während der Anteil an vermeintlichen Beitragszahlern erhalten bleibt, kristallisiert sich ein reales Problem bei transgenerationellen Solidaritätsverträgen heraus. Denn entweder müssen die Beitragszahler mehr zahlen oder die Altersrentner weniger beziehen.


Um sich jedoch nicht nur den Fakten der Vergangenheit zu widmen, um grundstrukturelle Fundamentalprobleme herauszufiltern, sollte man sich zur Risikokalkulierung vor allem Prognosen zur Rate ziehen. Diese Prognosen sind größtenteils aufgrund von relativ konstanten und gut vorhersehbaren Einflussfaktoren wie Geburten- und Sterberate sowie Ein- und Auswanderung sehr gut zu treffen. Aus jenen erschwingt sich nun folgendes Bild: 2035 ist das Jahr, in welchem die Babyboomer voraussichtlich in Rente gehen werden. In diesem Jahr würde der Anteil der über 67-Jährigen auf 25% steigen, währenddessen der Anteil der 20-66-Jährigen auf 56% sinken würde. 2060 verteilt sich die Bevölkerung laut destatis noch radikaler zugunsten der Altersrentner. Dort wäre der Anteil schon bei 27%. Um es mit klaren und möglichst objektiven Worten auszudrücken: Der Trend setzt sich fort und basierend auf heutigen Daten und Annahmen wird das demographische Problem ein weiterhin bestehendes, wenn nicht expandierendes Problem sein, welchem sich Deutschland stellen muss.


Die Entwicklung von Beitragszahler je Altersrentner korreliert dementsprechend mit dem jeweiligen Wachstum der beiden Gruppierungen. In der Grafik des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (2024) ist zu erkennen, dass 1962 sechs Beitragszahler je einem Altersrentner gegenüberstanden. Dieses Verhältnis wurde bis heute stark dezimiert, sodass einem Altersrentner 2020 nun nur noch 1,8 Beitragszahler entgegentreten. In der Grafik der Deutschen Rentenversicherung ist genau dieses unilateral starke Wachstum auf Seiten der Altersrentner verbildlicht. Wohingegen die Beitragszahler in den 29 Jahren bis 2021 nur um rund 20,7% zugenommen haben, wuchs der Anteil der Rentenbeziehenden in dem gleichen Zeitraum um 56,4%.

Auch in der Zukunft sieht dieses anmaßende Verhältnis zwischen Beitragszahlern und Altersrentnern nicht aussichtsreich aus. 2050 soll das Verhältnis bei 1:1,3 liegen. Im Vergleich zu 1962 beträgt der Faktor der Beitragsbelastung 4,6.
Zu den Umständen der zunehmend ungleichmäßigen Verteilung der zwei Gruppierungen kommt noch der erschwerende Umstand hinzu, dass sich die Rentenbezugsdauer im Vergleich zu 1960 auf 20 Jahre verdoppelt hat. Diese Tatsache impliziert dementsprechend hinzu der Erhöhung der Rentner und der reallohnangepassten Rente, welche nicht außer Acht gelassen werden sollte, eine zusätzliche Belastung auf der Ebene der Bezugsdauer. Das bedeutet, dass in Zukunft nicht nur eine große Erwerbstätigengruppe Anspruch auf Rente erheben wird, sondern, dass sich durch eine längere durchschnittliche Lebensdauer die grundsätzliche Anzahl der Rentenbeziehenden aufsummieren wird.

Belastung des Staates

Aufgrund der jetzt schon fehlenden vollumfänglichen Tragfähigkeit alleinig durch das System der Umlage, ist die Rentenversicherung und deren Bundeszuschüsse zur Begleichung fehlender Beiträge der größte Ausgabeposten im Bundeshaushalt. Im Hinblick auf die Statistik des Bundesamtes für Soziale Sicherung erkennt man seit 2014 eine kontinuierlich anhaltende Steigerung jener Finanzierungsmaßnahmen seitens des Bundes. Dieser Zuschuss macht circa ein Drittel der Gesamtausgaben der Rentenversicherung aus und wird in Zukunft wohl keine Trendwende in Bezug auf einen kleineren Anteil einlegen. Was bei dieser Schilderung jedoch nicht zu vernachlässigen ist, ist die Faktizität, dass jene Zuschüsse aus Steuergeldern finanziert werden.
Die Gefahr der Staatsverschuldung
Die zukünftig erwartete Entwicklung hat zwei reale Probleme zur Folge. Das Erste ist, dass die Ausgaben, welche mit einem immer weiter steigenden Rentenposten einhergehen, den Platz für andere Investitionsposten wie Infrastruktur oder Gesundheitssystem, welche ebenfalls mehr als verbesserungsbedürftig sind, einnehmen. Zum anderen spielt die geringe Staatsverschuldung, welche Deutschland momentan hat, eine essentielle Rolle im Euroraum. Somit kommen wir zu Problem Nr. 2. Denn Deutschlands Bonität hat zur Folge, dass etliche Nationen ihr überschüssiges Kapital in deutschen Staatsanleihen anlegen. Wenn nun diese Staatsverschuldung zunimmt, impliziert jener Zustand nicht nur ein nationales Problem, sondern wird auch die Bilanzen anderer Länder erheblich belasten. Erinnert man sich nur an Griechenland und die Euro-Krise zurück, ist es nicht von der Hand zu weisen, dass schon damals der Euro-Raum kurz vor einem Kollaps stand. Die Wichtigkeit Deutschlands beinhaltet jedoch den Umstand, dass deutlich kleinere Staatsdefizite zu verhältnismäßig großen Auswirkungen führen können.
Arbeitskräftemangel
Neben den demographischen Umständen sowie der Belastung des Bundeshaushalts gibt es noch ein weiteres Element, welches das deutsche Rentensystem maßgeblich belastetet- die Erwerbstätigkeit. Denn diese bildet die Grundlage für die Beitragszahlungsfähigkeit. Innerhalb der DACH-Region wurde 2022 eine Umfrage gestartet, welche sich mit der Tatsächlichkeit des Fachkräftemangels befasste. 44% aller Unternehmen stimmten diesem Sachverhalt zu und gaben zu verstehen, dass es Deutschland grundsätzlich an qualifiziertem Fachpersonal fehlt. Laut DIA leben 3,4 Millionen Deutsche im Ausland. Was jedoch auffällt ist, dass vor allem hochqualifizierte Fachkräfte (3/4 der Auswanderer) das Land nach dem Studium verlassen. Das ergab eine Studie des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung, welche zwar im Jahr 2019 veröffentlicht wurde und deswegen nicht mehr als aktuell bezeichnet werden kann, jedoch Gründe hat, welche sich strukturell immer noch identisch abzeichnen dürften. Denn das international anerkannte Studium verfügt nicht nur um einen hohen akademischen Grad, sondern zudem über eine sehr attraktive Finanzierung. Denn auch in anderen Ländern ist der Umstand, dass das Studieren in Deutschland massiv vom Staat unterstützt wird und zu einem erheblichen Teil kostenfrei ist, kein Geheimnis. Das Problem besteht also nicht in dem fehlenden akademischen Anreiz, sondern in den finanziellen Konditionen nach dem abgeschlossenen Studium.

Betrachtet man den Beruf des Arztes, welcher immer wieder im Zuge des Fachkräftemangel-Diskurses als Paradebeispiel angeführt wird, ist das Bruttoeinstiegsgehalt in Deutschland vergleichsweise niedrig. Der populäre Trend, dass deutsche Ärzte nach dem Studium in die Schweiz oder USA abwandern, ist anhand dieser Grafik nur plausibel. Vernachlässigt man hier Auswirkungen auf das umstrittene und schwächelnde Gesundheitssystem sind die Folgen bezüglich des deutschen Rentensystems deutlich spürbar. Denn neben demographisch bedingten quantitativen Problemen stellen auch Lohnstrukturen einen elementaren Bestandteil dieses Umlagesystems dar. Genauso wie Deutschlands finanzielle Unterstützung akademischer Prozesse kein Geheimnis ist, ist es ebenso kein Geheimnis, dass die Abgaben hinsichtlich Steuern massiv sind. Erschwerend zu dem verglichen mit anderen Nationen ohnehin schon geringen Bruttolohn ist auch das Bewusstsein über den nochmals deutlich geschmälerten Nettobetrag Grenzen übergreifend vorhanden.
Schwache Wirtschaft
Anknüpfend zu Lohnstrukturen ist ein kurzer Blick auf den aktuellen Stand der deutschen Wirtschaft ebenso wichtig, um das Ausmaß und die Belastung des Rentensystems auf die beitragszahlende Bevölkerung differenziert und empirisch nachvollziehen zu können. Löhne bilden sich auf Grundlage des Gesetzes des Angebots und der Nachfrage. Wenn nun die Wirtschaft abschwächt, das Bruttowachstum stagniert oder gar sinkt, impliziert dieser Umstand auch geringere Umsätze sowie schlechtere Margen. In Deutschland überwiegt quantitativ der Mittelstand. Wenn nun Zeiten der geringen Erträge (welche genauen Gründe den Rahmen dieses Beitrags sprengen würden) im Anmarsch sind, ist das Kapital nicht etwa so groß wie bei börsennotierten Aktiengesellschaften, welche ein Risikokapital zum Schutz bereithalten, sondern fressen sich direkt durch hinzu den Arbeitnehmern. Abgesehen von Insolvenzen, welche 2023 um 22,1% im Vergleich zum Vorjahr zugenommen haben, haben auch solvente mittelständige Unternehmen kurz- und mittelfristig Finanzierungsprobleme, welche vom Arbeitnehmer getragen werden müssen. Neben weiteren staatlich generierten Kostenbelastungen sorgt der deutsche Staat jedoch für ein Element, welches in der Unternehmerlandschaft nicht nur auf viel Unverständnis trifft, sondern welches vor allem geschäftliche Prozesse massiv ausbremst: die Bürokratie. Genau diese wird immer wieder als Grund angeführt, die Produktion ins Ausland zu verlagern. Laut der Deutschen Industrie- und Handelskammer haben von den 3.300 befragt Unternehmen 37% angekündigt, genau dies zu tun. Preist man jetzt noch die reale Situation ein, dass aufgrund von Kapital nur etwa die Hälfte überhaupt dazu im Stande ist, bildet diese Umfrage sehr gut ab, wie es momentan um den Wirtschaftsstandort Deutschland steht. Der Anreiz ins Ausland zu gehen ist aufgrund meterhoher Hürden nicht nur attraktiv, sondern vermutlich der einzige Weg für einige Unternehmen, um wieder zufriedenstellende Rentabilität aufweisen zu können.
Reformvorschläge
Um jedoch nicht nur die Größe des zu bewältigenden Problems anzusprechen, ist es wichtig im Zuge dieser Debatte realistische und marktwirtschaftliche Lösungsvorschläge zu erarbeiten und kritisch zu hinterfragen. Anders als linksdenkende und sozialpolitische Parteien ist die Frage, welche hier gestellt werden musst nicht die absolute Gerechtigkeit. Denn unabhängig von jeglichen moralischen Ansichten bezüglich Arbeitsbelastung und Work-Life-Balance ist die Finanzierbarkeit der Baustein, welcher schlussendlich für die Umsetzbarkeit und den Erfolg der jeweiligen Maßnahme verantwortlich ist.
Warum die Betriebsrente zu keiner Entlastung des Beitragszahlers führt
In Verbindung zur Debatte der Entlastung der in die Rentenkasse einzahlenden Bevölkerung wird immer wieder das Einführen der Betriebsrente angeführt. Das Problem ist, dass viele Politiker nicht verstehen wer bei einer solchen Abgabeleistung tatsächlich belastet wird. Denn der Trugschluss, dass der Arbeitgeber durch eine Betriebsrente höhere Abgaben hat, welche Kapital gerechter umverteilen sollen, ist schlicht und ergreifend falsch. Denn die Produktivität des Arbeitnehmers bestimmt schlussendlich die Obergrenze des Lohns, welche der Arbeitgeber zahlen kann beziehungsweise die Gesamtsumme, welche dem Arbeitgeber zur Verfügung steht. Dieser Tatsache folgt das volkswirtschaftliche Prinzip, dass die Traglast von Abgaben auf Löhne letztendlich immer auf den Arbeitnehmer entfallen. Schließlich mindert die Abgabe den Nettolohn des Arbeitnehmers, welcher nun nicht nur die Traglast trägt, sondern auch der Kaufkraft beraubt wird. Würde dem Arbeitnehmer die Abgabe erspart bleiben und der Betrag stattdessen in seinen Lohn und in sein liquides Kapital laufen, so hätte er nicht nur die eigene Entscheidungskraft, Investitionen und altersvorsorgliche Maßnahmen zu ergreifen, sondern sein Geld würde auch einen real höheren Wert aufweisen als in späteren Jahren, wenn jenes aus den Rentenkassen ausbezahlt wird.
Einbeziehung des Beamtentums
Das Beamtentum ist ein weiterer Ankerpunkt im Diskurs zur Altersvorsorge. Einzelne Parteien haben in der Vergangenheit durchaus eine Einbeziehung der Beamten in das Einzahlen der gesetzlichen Rentenversicherung gefordert. Über die Rechtsmäßigkeit dieser Reform hat jedoch das Bundesverfassungsgericht mehrere Male entschieden, was die Debatte über jenen Gedankengang überflüssig macht. Denn in Art. 33 Abs. 5 sichert das Grundgesetz die Beamtenversorgung, welche auch die Altersvorsorge impliziert.
Kapitaldeckung
Nun steht bezüglich der Altersvorsorge dem Umlageverfahren das Kapitaldeckungsverfahren gegenüber. Mit diesem würden Beiträge auf Kapitalmärkten angelegt und dann zum Rentenbezug wieder ausbezahlt werden. Somit würde man demographischen Problemen entgehen und nicht auf Geburtenraten oder sonstige gesellschaftsstrukturellen Veränderungen angewiesen sein. Der Nachteil besteht jedoch in dem nicht kontrollierbaren Umfeld der Kapitalmärkte. Was würde jedoch passieren, wenn dieser auf einmal crasht? Wie geht die Verwaltung von statten? Wer haftet?
Insgesamt birgt eine systematische Umwälzung des kompletten Rentenkassenkapitals zu hohe Risiken. Jedoch ist eine Mischung zwischen den beiden Systemen in Hinblick auf die Dänen und den Niederlanden durchaus erfolgsversprechend.
Anreize statt Abgaben
Grundsätzlich gibt es aber, unabhängig davon wie viele Variablen man versucht zu untersuchen, zwei grundlegende Pflichten, welche verantwortlich für die Funktionstüchtigkeit der deutschen Rente sind: Die erste Pflicht stellt die Beitragszahlung für die rentenbeziehende Generation dar und die zweite Pflicht umfasst die Notwenigkeit des Großziehens eigener Kinder. Unerheblich wie gut durchdacht jeglicher Lösungsvorschlag zur Behebung des Verhältnisses zwischen Beitragszahler und Altersrentner ist, in keinem Falle kommt man mittel- oder langfristig zu einem Szenario, welches das Problem mit der geringen Geburtenrate in irgendeiner Weise meiden könnte. Denn Fakt ist, dass das Rentensystem dem Prinzip der Umlage unterliegt, welches den einfachen Grundsatz beinhaltet, dass sowohl Partei A als auch Partei B gleichermaßen bestehen. Wenn dieses Grundprinzip außer Kraft gesetzt ist, ist auch das Einbeziehen einer dritten Partei, namens Staat, keine langfristige Lösung; abgesehen davon, dass die Zuschüsse des Bundes ohnehin aus Steuergeldern der einbezahlenden Bevölkerung bestehen und somit auch zulasten der Beitragszahler anfallen. Zur Lösung oder Verbesserung des Problems sollten die Zahlenräder an den beiden oben genannten Pflichten gestellt werden.
Anreiz zur Arbeit im Alter
Um Beitragslasten pro Kopf zu mindern, ohne das Rentenniveau zukünftig stark abfallen zu lassen sowie die Belastung auf den Bundeshaushalt zu erhöhen, gibt es basierend auf einem Umlagesystem zwei Möglichkeiten: die Anzahl der Rentenbeziehenden zu senken oder die Zahl der Erwerbstätigen, welche in die Rentenkassen einzahlen, zu steigern. Mit dem Erhöhen des Renteneintrittsalters würde man sowohl die Senkung der Altersrentnerzahl als auch die Steigerung der Beitragszahler bewirken. Das sich stellende Problem wäre jedoch die Bereitwilligkeit der Bevölkerung immer länger arbeiten gehen zu müssen und somit eine immer weitere Verletzung des Versprechens der Rente mit 65, welches man bei Beginn der Einzahlung bekommen hat, in Kauf zu nehmen. Dementsprechend sollte nach Kompromissen gesucht werden. Eines könnte folgendes sein: Man sorgt dafür, dass Altersrentner den Anspruch haben, länger zu arbeiten. So könnte man den Lohn eines über 67 Jahre alten Rentners deutlich schwächer besteuern. So könnte man sowohl Rentenbezugsdauer als auch Anzahl der Rentenbeziehenden und somit die Beitragsbelastung seitens der jüngeren Generation senken. Rentner hätten jetzt die Wahl, sich mit dem Rentenbetrag zufriedenzustellen oder noch für eine selbstbestimmte Zeit zu deutlich attraktiven Konditionen Geld auf dem Arbeitsmarkt zu verdienen- eine Stärkung für Rentensystem sowie Volkswirtschaft.
Anreiz zur Stärkung des eigenen Kinderwunsches
Die Pflicht, Kinder in die Welt zu setzen, welche in der Lage sind, die eigene Rente zu finanzieren, ist in der gegenwärtigen Lage nicht nur minder nachgekommen, sondern vor allem zu wenig honoriert. Die Rentenpunkte, welche eine Mutter bei der Mutterrente bekommt, stehen in keinem Verhältnis zu der Wichtigkeit des Gebärens eigener Kinder. Ein elementarer Grund für den Entschluss, keine Kinder bekommen zu wollen, stellt nicht selten die einhergehend finanzielle Belastung dar. Man muss es also in Deutschland – nicht nur für die Rente, auch für die wirtschaftliche Lage- hinbekommen, die Geburtenrate zu steigern. Der andere Weg wäre es, Immigranten zu beschäftigen. Jedoch wurde vor allem im Zuge des Ukraine-Kriegs zunehmend deutlich, dass Deutschland nicht etwa für qualifizierte Migranten, sondern viel mehr für Sozialhilfesuchende attraktiv ist. Jene stellen also mehr eine Inanspruchnahme bestehenden Kapitals dar, als sie tatsächlich zu einer verbesserten Wirtschaftslage beitragen. Es sollte also in unserem aller Interesse stehen, das Heranwachsen der eigenen Bevölkerung zu fördern und finanziell zu unterstützen bevor wir anfangen, riesige Summen für Integration und Verbleib auszugeben. Der Vorschlag wäre also hier neben ohnehin nötigen Förderungen und Reformen im Bildungswesen sowie in infrastrukturellen Bereichen, die Beitragszahler, welche für das Nachkommen der nächsten Generationen sorgen, zu belohnen- denn man sollte nicht vergessen, dass dieses Element der Grundbaustein für zukünftige Generationen, welche ihren Anspruch auf Rente erheben, ist.
Empfehlung für Privatpersonen
Das Individuum kann sich natürlich jetzt politisch einsetzen und für Veränderungen und Reformen im Rentenwesen sorgen. Vermutlich ist diese Option die kollektiv und sozialpolitisch beste Lösung. Neben solchen Maßnahmen sollte jedoch auch jeder einzelne für sich selbst vorsorgen. Wenn man sich die Fakten und Zukunftserwartungen anschaut, verbleibt einem ehrlicherweise gesagt wenig Hoffnung. Und jeder, der Angst vor der persönlichen Finanzierung seiner Rente hat, sollte sie auch haben, denn das Problem der demographischen Strukturen ist nicht nur für die Rente ein erhebliches Problem. Jedoch kann man auch selbst Altersvorsorge betreiben und genau das ist der richtige Weg, um sich unabhängig von einem System zu machen, welches stand jetzt zum Scheitern verurteilt ist. Monatlich Geld zur Seite zu legen und einen einstelligen prozentualen Anteil sich anzulegen, ist egal welche Risiken der Kapitalmarkt birgt, mit weitem Abstand der sicherste Plan.