COMMERZBANK STREICHT 3.900 STELLEN – GEWINNWACHSTUM SOLL EIGENSTÄNDIGKEIT RETTEN

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Die Commerzbank plant im Zuge ihres Abwehrkampfes gegen die italienische Unicredit den Abbau von 3.900 Vollzeitstellen bis Ende 2027, davon 3.300 in Deutschland. Besonders betroffen sind die Zentrale und Standorte in Frankfurt, insbesondere Stabsfunktionen und das Backoffice. Gleichzeitig sollen in anderen Bereichen, etwa bei der polnischen mBank und in Asien, neue Stellen entstehen, wodurch der Gesamtpersonalbestand mit 36.700 Vollzeitkräften weitgehend stabil bleibt.

Die Bank setzt auf sozialverträgliche Maßnahmen wie Altersteilzeit und natürliche Fluktuation. Hintergrund des Stellenabbaus ist die wachsende Bedrohung durch Unicredit, die mittlerweile 28 % der Commerzbank-Anteile kontrolliert. Eine Übernahme durch die Italiener steht im Raum, jedoch besteht erst ab einem 30 %-Anteil eine gesetzliche Verpflichtung zur Abgabe eines Übernahmeangebots.

Gewinnwachstum und Kostensenkung

Die neue Commerzbank-Chefin Bettina Orlopp will die Eigenständigkeit der Bank durch höhere Gewinne sichern. Der Jahresüberschuss soll bis 2028 auf 4,2 Milliarden Euro steigen, nachdem er im Vorjahr bei 2,7 Milliarden lag. Allerdings wird 2025 zunächst ein Rückgang auf 2,4 Milliarden erwartet, da der Stellenabbau Kosten von etwa 700 Millionen Euro verursacht. Zudem plant die Bank für die Jahre 2026 bis 2028 hohe Gewinnausschüttungen für Aktionäre von Quoten bis zu 100 Prozent. Diese macht Orlopp aber von der Umsetzung der Strategie und vom wirtschaftlichen Umfeld abhängig. Orlopp setzt neben Kostensenkungen und Stellenabbau auf steigende Einnahmen, vor allem aus Provisionen, um die Ertragsquote der Bank zu verbessern.

Bis 2028 plant man demnach eine Kostenreduktion von den jetzigen 59% relativ zu den Erträgen auf nur noch 50%. 2025 werden 57% angepeilt.

Commerzbank – Aktie

Insgesamt ist festzuhalten, dass die Aktie, welche derzeit etwas über 19 Euro gehandelt wird und Aufschwung erfährt, im Falle eines in der Zukunft aufgehenden Rettungsplans vermutlich kräftig anziehen dürfte. Denn mit einem KGV von knapp über 10 ist die Aktie besonders in Relation zu dem aktuell angeheizten Marktumfeld niedrig bewertet. In dem Kurs sind logischerweise die Sorgen einer möglichen Übernahme eingepreist, nichts desto trotz ist die finanziell sehr stabile Lage im Falle wegfallender Risiken ein sehr lukrativer Grund, um aus Investorensicht einzusteigen.

Wenn der Commerzbank die Restrukturierung glückt, ist demnach auf zweierlei Fronten ein Sieg einzufahren. Die allgemeine Profitabilitätssteigerung sowie die damit verbundene Bereitschaft seitens Investoren, der Commerzbank mittels Aktienkäufe weiteres Eigenkapital zu Verfügung zur stellen.

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