China reagiert auf die neuen US-Zölle mit eigenen Maßnahmen und erhebt ab dem 10. April zusätzliche Zölle von 34 % auf US-Waren. Zudem führt das chinesische Handelsministerium Exportkontrollen für sieben Seltene Erden ein, darunter Gadolinium, das in der Magnetresonanztomografie verwendet wird, und Yttrium, das für Elektrogeräte essenziell ist.

Quelle: @Reuters / X
Zusätzlich hat China 11 US-Unternehmen auf eine schwarze Liste gesetzt, was diesen Firmen den Handel in China oder mit chinesischen Partnern de facto unmöglich macht. Gleichzeitig reichte Peking eine Beschwerde bei der Welthandelsorganisation gegen die US-Zölle ein, obwohl der Streitbeilegungsmechanismus der WTO seit Jahren blockiert ist.

Quelle: @KobeissiLetter / X
Die neuen US-Zölle von 34 %, die am kommenden Mittwoch in Kraft treten, summieren sich mit vorherigen Maßnahmen auf eine Gesamtzollrate von 54 % für chinesische Waren. Die unten abgebildete Grafik von FT illustriert alleinig die gewaltigen Ausmaße der US-seitigen Importzölle.

Quelle: @FT
Bereits zuvor hatte Peking Vergeltungszölle von 10 bis 15 % auf landwirtschaftliche US-Produkte wie Sojabohnen und Hirse sowie auf Energieprodukte verhängt. Die chinesische Zollkommission kritisierte die US-Maßnahmen als „Schikanen“, die internationalen Handelsregeln widersprächen und Chinas legitime Rechte verletzten.
Die US-Warenexporte nach China sanken im vergangenen Jahr um -2,9 % auf 143,5 Milliarden Dollar. Die eskalierenden Handelskonflikte zwischen den beiden größten Volkswirtschaften sorgen für zunehmende Spannungen und Unsicherheiten im globalen Handel. Die Umlenkung bilateraler Handelsbeziehungen seitens China haben wir schon in einer früheren Analyse (WO STEHT CHINA IM GLOBALEN HANDEL – UND WERDEN SIE UNTERSCHÄTZT? – ANALYSE – EconomyGlobal) aufbereitet.
US-Präsident Donald Trump reagierte auf die chinesischen Zölle mit den Worten, dass China „falsch gespielt“ habe und „in Panik verfielen“. Seiner Meinung nach habe sich China mit den Gegenzöllen selbst geschadet. Er betont zudem, dass er weiterhin an dem harten Durchgreifen festhalte und es nicht in Erwägung zieht, einen Rückzieher zu machen.

Quelle: @realDonaldTrump / TruthSocial
Rezessionsrisiko steigt weiter an
Nachdem der VIX heute weit über die 40 Punkte anstieg und beispielsweise der DAX mit einem Tagesminus von 1.000 Punkten die Woche beendete, äußerte sich die nächste Großbank zu den aktuellen Rezessionsrisiken, welche mit der willkürlichen und chaotischen Zollpolitik Trumps einerhergehen.

JPMorgan hob nämlich jenes Risiko von 40 % auf 60 % an, während Goldman Sachs die Möglichkeit sieht, dass der Leitindex S&P 500 den Boden erst zwischen 5.100 und 5.200 Punkten findet.

Quelle: @Barchart
Auch für die Geldpolitik sind die aktuellen Entwicklungen signifikant. Laut den Fed Fund Futures preist der Markt für dieses Jahr nun 5 Zinssenkungen ein, während Anfang des Jahres lediglich 2 vorhergesagt wurden.

Quelle: @KobeissiLetter / X
Insgesamt bringt The Economist die aktuelle Situation sehr gut auf den Punkt. Denn die aktuelle Wirtschaftspolitik von dem US-Präsidenten führt unweigerlich zu einer De-Globalisierung, welcher neue Handelsströme generiert. Der globale Schmerz ist unvermeidlich. Aber im Zuge dieser neuen multipolaren Weltordnung stellt sich etwas weitblickender die Frage, wer nun davon profitiert.

Quelle: @TheEconomist / X
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