Trump schiebt reziproke Zölle erneut auf- Zolloffensive gegen die BRICS-Staaten

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Am 9. Juli endet das 90-tägige Aufschubfenster für die von Donald Trump angekündigten „reziproken“ Zölle. Ab dem 1. August sollen die neuen protektionistischen Maßnahmen in Kraft treten, mit denen Trump das US-Handelsdefizit verringern und die heimische Industrie beleben möchte. Damit stellt er das jahrzehntelang etablierte Handelssystem, das auf niedrigen Hürden und WTO-Regeln beruhte, auf den Kopf.

Quelle: @KobeissiLetter / X

Neben dem Ziel, die Industrie zu stärken, sollen die Zölle auch helfen, das US-Haushaltsdefizit zu reduzieren, das durch Trumps umfangreiches Steuer- und Ausgabenpaket in Höhe von 3,4 Billionen Dollar noch größer geworden ist. Bereits heute um 12 Uhr ostamerikanischer Zeit sollen die Länder über die Höhe der ihnen gegenüber gebrachten Zölle informiert werden.

Quelle: @realDonaldTrump / TruthSocial

In den letzten Tagen vor der Frist am 9. Juli arbeiten die US-Unterhändler intensiv an neuen Handelsabkommen. Finanzminister Scott Bessent bezeichnete den Handel als eine der drei Säulen von Trumps Wirtschaftspolitik – neben Steuersenkungen und Deregulierung –, die Investitionen, Arbeitsplätze und Innovation fördern soll.

Trumps Eile, in seiner zweiten Amtszeit die Handelspolitik zu verändern, sorgt für erhebliche Unsicherheit bei Unternehmen und Märkten. Firmen müssen ständig neu kalkulieren, wie Zölle ihre Produktions- und Lieferketten, Lagerbestände, Preise und die Nachfrage beeinflussen – und das, während sich die Politik täglich ändern kann.

Auch wenn Trump der Auffassung ist, ausländische Handelspartner würden die Zölle zahlen, tragen in Wahrheit meist die US-Importeure die Kosten. Diese müssen dann entscheiden, ob sie die Preise für Verbraucher erhöhen, Rabatte bei Lieferanten aushandeln oder selbst Einbußen hinnehmen.

10% Zölle gegen alle BRICS-Sympathisanten

Aufgrund des BRICS-Treffens in Brasilien, bei welchem sich neben den Gründerstaaten Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika auch weitere Mitglieder wie Ägypten, Äthiopien, Indonesien, den Iran und die Vereinigten Arabischen Emirate trafen, meldete sich Trump zu Wort. Er ist der Meinung, die BRICS-Staaten haben eine „anti-amerikanische“ Haltung und würden ihre Politik so auslegen, dass sie den USA schadet.

Deswegen soll nun jedes Land, was die BRICS-Staaten unterstützt einen zusätzlichen Zollsatz von 10 Prozent auferlegt bekommen.

Quelle: @realDonaldTrump / X

Daten des IMF (International Monetary Fund) zufolge haben die BRICS-Staaten vergangenes Jahr ein Wirtschaftswachstum von 4 Prozent verzeichnen können, was deutlich über dem Durchschnitt von 3,3 Prozent lag. Dieser Durchschnitt verdeutlicht wie schwach die deutsche Wirtschaft mit einer Schrumpfung um 0,2 Prozentpunkte gewesen ist.

Insgesamt stehen die BRICS für ca. 30 Prozent der Weltweiten Wirtschaftsleistung. Das Aufstreben dieses Gegenstücks zu den G7-Staaten wird dadurch deutlich, dass jenes mittlerweile für über die Hälfte des globalen Wirtschaftswachstums verantwortlich ist.

Quelle: @globaltimesnews

Wie Kobeissi Letter bereits in dem obigen X-Beitrag beschrieb, kommt es also erneut zu einer Verschiebung der Zölle. Immer mehr wird der Anschein erweckt, dass es sich bei den Zöllen nicht etwa um eine „Waffe“ für mehr Wirtschaftswachstum und Gerechtigkeit handelt, sondern lediglich um ein Instrument zur Verbesserung der eigenen Verhandlungsposition. Ein Instrument, das die Planbarkeit für Unternehmen unmöglich macht und die Wirtschaft zum Erschlaffen bringen könnte. In einer großen Analyse haben wir die genauen Hintergründe und möglichen Szenarien verschriftlicht: ANALYSE- TRUMPS GROßER PLAN: WAS ER WIRKLICH VORHAT – EconomyGlobal.

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Foto von Igor Omilaev auf Unsplash

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