Morgen wird vermutlich der wichtigste Tag der laufenden Handelswoche werden- denn morgen bekommen wir einen Einblick in den aktuellen amerikanischen Arbeitsmarkt. Warum das so wichtig ist? Mit der Wahl von Donald Trump wählte man neben Steuersenkungen auch ein lockeres geldpolitisches Umfeld. Nachdem die Fed zuletzt den Leitzins unverändert ließ und anfachende Inflationserwartungen Unruhe in den Märkten verursachten, blicken die Anleger besonders genau auf den Arbeitsmarktbericht des Januars.
Auch wenn Trump die Zinsentscheidung der Fed zunächst als richtig betitelte, dürfte es ebenfalls für ihn nicht weniger wichtig geworden sein, dass in naher Zukunft Zinssenkungen in Aussicht stehen. Die Märkte hoffen demnach auf relativ schwache Arbeitsmarktzahlen, welche unter den Erwartungen liegen.

Im Genauen werden morgen die Durchschnittlichen Stundenlöhne (vorherig: 0,3%/3,9%), die Non-Farm Payrolls (vorherig: 256 Tausend) sowie die Arbeitslosenquote (vorherig: 4,1%) veröffentlicht.
Arbeitsmarkt – Analystenerwartungen

Quelle: @LiveSquawk
Dabei liegen die Erwartungen der großen Analystenhäuser und Banken bei einem Konsens von 170 Tausend neuen Stellen außerhalb der Landwirtschaft, einer Arbeitslosenquote von weiterhin 4,1% und durchschnittlichen Stundenlöhnen von +0,3% bzw. 3,8%.

Quelle: @MikeZaccardi / X
Goldman Sachs geht davon aus, dass das Niveau der NonFarm Payrolls erheblich nach unten korrigiert wird. Der Grund besteht darin, dass es bis März 2024 am Quarterly Census of Employment and Wages (QCEW) gemessen wurde.
Dementsprechend gehen Marktbeobachter wie Mike Zaccardi davon aus, dass etwa Ausschluss nicht autorisierter Einwanderer aus dem QCEW zurückzuführen sind.
Gefahr der Inflation
Insgesamt ist zu sagen, dass das Übertreffen der NonFarm Payrolls- Erwartungen sowie einer niedrigeren Arbeitslosenquote zu mächtig Bewegung an den Märkten führen würde. Die Hoffnungen sind nach den letzten Rückschlägen nämlich noch nicht verflogen und die Bullen versuchen immer wieder, neu anzugreifen.

Ein besonderer Blick ist unserer Meinung jedoch auf die Stundenlöhne zu richten. Wenn diese nämlich plötzlich ansteigen sollten, ist das Phänomen der Lohn-Preis-Spirale nicht weit entfernt. Die Kombination mit den Zöllen könnte hier für ordentlich Druck auf die Verbraucher sorgen. Ein Indiz für einen Anstieg der Stundenlöhne ist ein genauerer Blick in die Einkaufsmangerindex der Dienstleistungen.
Dieser hat sich zwar expansiv über der 50-er Schwelle präsentiert, die meist gestiegene Komponente ist und bleibt jedoch der Punkt „Prices“. Die Preise haben sich zwar von dem Dezemberanstieg von 64,4 Punkten leicht erholt, der Druck ist mit aktuellen 60,4 Punkten jedoch weiterhin stark erhöht. Aufgrund der in Zukunft fehlenden Migranten, welche einen großen Beschäftigungsanteil in Amerika ausmachen, dürfte die Macht immer mehr auf die Seite der Arbeitnehmer wandeln. Höhere Löhne bedeuten aber auch höhere Preise- Inflation.
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