Gespannt warteten die Anleger auf den Arbeitsmarkt – Bericht der USA. Dieser fiel gemischt aus, zeigte im Gesamten jedoch ein recht eindeutiges Bild…

Die Stundelöhne nahmen im Januar um +0,5% zum Dezember zu. Im Jahresvergleich ist das eine Lohnsteigerung von +4,1%- erwartet wurden lediglich +3,8%. Die Arbeitslosenquote ist überraschenderweise auf +4,0% gesunken.
Die Nonfarm Payrolls fielen mit nur 143.000 Stellen deutlich niedriger als erwartet aus (169.000 Stellen), nachdem die Beschäftigung im Dezember deutlich angezogen ist. Das Bureau of Labor Statistics (BLS) hat mitgeteilt, dass die Daten der Establishment Survey im Rahmen eines jährlichen Benchmarking-Prozesses und aktualisierter saisonaler Anpassungsfaktoren überarbeitet wurden. Auch die Household Survey für Januar, die den Status der Arbeitskräfte erfasst, wurde mit neuen Bevölkerungsdaten aktualisiert.
Analysten hatten vor der Veröffentlichung des Berichts spekuliert, dass die Daten durch jüngste verheerende Waldbrände in Los Angeles sowie eine Kältewelle im Januar verfälscht sein könnten. Das BLS erklärte jedoch, dass diese Ereignisse „keinen erkennbaren Einfluss“ auf den Bericht hatten.
Große Arbeitsmarkt Revisionen

Quelle: @KobeissiLetter / X
Um etwas genauer auf die vorgenommenen Revisionen einzugehen, ist anzumerken, dass der die Zahlen des Vormonats Dezember von 256.000 Stellen auf 307.000 Stellen revidiert worden sind. Das ist der höchste Wert seit März 2024, was den Arbeitsmarkt rückwirkend stärker dastehen lässt.

Quelle: @EconBerger
Die vorliegende Grafik zeigt jedoch, dass die Payroll Benchmark um 598.000 Stellen nach unten revidiert wurde. Schon im April letzten Jahres kam es hier zu einer negativen Revision von -818.000 Stellen, welche mit „Seasonal Adjustements“ und dem „Birth-Death Modell“ begründet werden. Die Zahlen sind also im Allgemeinen rückwirkend als deutlich schwächer zu interpretieren.

Quelle: @EconBerger
Der obliegende Graph illustriert genau diesen Unterschied.

Quelle: @DeItaone / X
Im Januar hat die Beschäftigung im Privatsektor um +111.000 Stellen zugenommen, wohingegen sie im Regierungsbereich um +32.000 Stellen wuchs. Wie besonders letztere Entwicklung im nächsten Arbeitsmarktbericht für den Februar ausfallen wird, bleibt spannend- siehe Trumps regierungsbezogenen Stellenabbau.
Zinssenkungen frühstens Juni erwartet

Quelle: CME FedWatch Tool
Aufgrund der gesunkenen Arbeitslosigkeit sowie der höheren Inflationsgefahr wegen der steigenden Stundenlöhne erwartet auch das CME FedWatch Tool erst frühestens im Juni Zinssenkungen.
Deutschlands Produktion weiterhin auf Talfahrt

Nebenbei meldete auch Deutschland die Entwicklungen bezüglich der Industrieproduktion. Diese nahm wieder um -2,4% ab und befindet sich nun 17 Prozent unter dem Niveau Ende 2017. Das ist nicht nur eine Deindustrialisierung, sondern ein Teufelskreis für den deutschen Wohlstand.
Fazit
„At the end of the day, we don’t think these numbers really change anything. The Fed is probably still quite pleased with where things stand and will stay in ‚on hold‘ mode as they watch to see how data unfolds and what Trump’s policies will be,“ sagten Analysten von Vital Knowledge.
Demnach deuten die heute veröffentlichten Zahlen sowie mehrere frühere Berichte der Woche darauf hin, dass sich der Arbeitsmarkt möglicherweise etwas abschwächt, jedoch keinen plötzlichen Einbruch erleidet. Dies wird die Argumente dafür stärken, dass die Federal Reserve die Zinssätze bis mindestens Juni unverändert lässt und die Leitzinsspanne von 4,25%-4,5% beibehält. Besonders die gestiegenen Stundenlöhne sollten verbunden mit der inflationstreibenden Zollpolitik Trumps Alarm schlagen.
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