25% ZÖLLE AUF EU-IMPORTE ANGEKÜNDIGT- TRUMP BELASTET BESONDERS AUTOMOBILHERSTELLER

Zölle

Donald Trump hat angekündigt, 25 % Zölle auf Importe aus der Europäischen Union zu verhängen, da die 27 Länder umfassende Staatengemeinschaft seiner Meinung nach „gegründet wurde, um die USA auszunutzen“. Bei seiner ersten Kabinettssitzung erklärte er, dass die Entscheidung bereits gefallen sei und bald offiziell verkündet werde. Die Zölle sollen unter anderem auf europäische Autos und andere Produkte angewendet werden.

Quelle: @BloombergTV / X

Die EU reagierte umgehend und Sejourne erklärte, dass sie „entschlossen und sofort“ auf diese „ungerechtfertigten Handelsbarrieren“ reagieren werde.

Quelle: @steph_sejourne / X

Trump plant zudem, nächste Woche ähnliche Zölle auf Importe aus Kanada und Mexiko zu verhängen. Bisher hatte er mehrfach Zölle auf die wichtigsten Handelspartner der USA angekündigt, die Umsetzung jedoch verschoben. Neben Autos sollen auch Medikamente und Halbleiterchips innerhalb weniger Wochen betroffen sein.

Besorgte Reaktionen

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte sich nach einem Treffen mit Trump in Washington zuversichtlich gezeigt, den US-Präsidenten von einem Handelskonflikt mit der EU abgebracht zu haben, um sich stattdessen auf China zu konzentrieren. Bloomberg schätzt, dass die geplanten US-Zölle EU-Exporte im Wert von 29,3 Milliarden US-Dollar (28 Milliarden Euro) treffen könnten.

Während sich europäische Politiker wie Polens Premierminister Donald Tusk gegen „unnötige und dumme Handelskriege“ aussprachen, warnten viele Ökonomen und auch konservative Medien wie das Wall Street Journal, dass Trumps Handelsstrategie der US-Wirtschaft schaden könnte. Auch Peter Navarro äußerte sich- zwar spezifisch zu den Zöllen auf Kanada und Mexico- und bezeichnete Trump seine Zölle als einen möglichen „negativen Einflussfaktor auf die amerikanische Geschäftswelt“.

Quelle: @BloombergTV /X

Trump wies diese Kritik auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social zurück und behauptete, dass die Zölle große Mengen an Automobilproduktion nach Michigan verlagern würden – einen Bundesstaat, den er eigenen Angaben zufolge „leicht“ bei der Präsidentschaftswahl gewonnen habe.

Quelle: @TrumpDailyPosts / X

Europäische Autobranche unter Druck

In einer Kabinettssitzung erklärte der US-Präsident, dass die Zölle „sehr bald“ angekündigt würden und insbesondere europäische Autos betreffen sollen. Er kritisierte die EU scharf und behauptete, sie sei „gegründet worden, um die USA auszunutzen“.

Die Ankündigung belastete die europäischen Aktienmärkte: Der STOXX 50 fiel bis dato um -0,64%, der deutsche DAX verlor knapp -0,6%. Auch der US-Markt reagierte zurückhaltend, der S&P 500 blieb stabil, während der Dow Jones um- 0,4 % nachgab.

Besonders betroffen war der Luxusautomarkt: BMW fiel um -2,9 %, Porsche um 2,7 %, Volkswagen verlor -1,65 % und Mercedes ist knapp -1,5% schwächer. Einzig Ford konnte im vorbörslichen Handel leicht zulegen (+0,5 %).

Die Autoindustrie steht ohnehin vor Herausforderungen wie anhaltenden Lieferkettenproblemen, Arbeitskräftemangel und strengeren regulatorischen Vorgaben in den USA und der EU. Zudem belastet die schwache globale Nachfrage durch hohe Zinsen und Inflation die Branche. Der Handelskonflikt zwischen der EU und China könnte ebenfalls eskalieren, nachdem Brüssel höhere Zölle auf chinesische Elektroautos verhängt hat – es wird befürchtet, dass China mit Gegenmaßnahmen reagiert, die auch US- und deutsche Autobauer treffen könnten.

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